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„Haus der Diakonie“ mit dreifachem Betreuungsangebot

vma; 15. Apr 2013, 16:42 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Das 'Haus der Diakonie' im Wiedenhof konnte am Sonntag feierlich eröffnet werden.
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„Haus der Diakonie“ mit dreifachem Betreuungsangebot

vma; 15. Apr 2013, 16:42 Uhr
Waldbröl - Gleich drei Mieter sind im um- und angebauten Küsterhaus der Ev. Kirchengemeinde Waldbröl eingezogen: die Diakoniestation Waldbröl, der Ambulante Johanniter-Hospizdienst und die Tagesbetreuung 'Memory'.
Zur feierlichen Eröffnung hatte die Evangelische Kirche Waldbröl am Sonntag eingeladen.  Mitten im Zentrum finden nun die verschiedenen Dienste und Angebote für kranke, alte und trauernde Menschen ein gemeinsames Domizil im „Haus der Diakonie“. „Solange es auf der Welt Leid gibt, gibt es Menschen, die dieses Leid lindern wollen“ sagte schon der Gründer des Johanniter Ordnens. Steffen Lengsfeld, hauptamtlicher Vorstand der Johanniter im Regionalverband Rhein.-/Oberberg, betonte, dass dies ein zeitloser Doppelauftrag sei: Glauben verbreiten und Leiden lindern. Der Ambulante Johanniter-Hospizdienst ist mit der Koordinierungsstelle unters Dach im neuen „Haus der Diakonie“ gezogen. In den oberbergischen Kommunen Reichshof, Morsbach und Waldbröl begleiten seine ehrenamtlichen Hospizhelfer sterbende Menschen und Trauernde. Neben der Begleitung bietet der Ambulante Hospizdienst ebenso Informationen, Beratungen und das Vermitteln an weitere Hilfsangebote wie Pflegedienste, Therapeuten oder Seelsorger an.

 


Im Untergeschoss hat die Diakoniestation ihre neue Unterkunft bereits vor vier Wochen bezogen. 18 feste und 15 freie Mitarbeiter versorgen etwa 100 Patienten mit ambulanten Pflegedienstleistungen – und das nicht nur in Waldbröl sondern auch in Reichshof und Morsbach. Die Angebote der Diakoniestation umfassen neben Alten- und Krankenpflege auch die Hauswirtschaftliche Versorgung, die Betreuung von dementiell Erkrankten zuhause, Familienpflege und Haushaltshilfe sowie Essen auf Rädern. Daneben steht sie für eine umfassende Beratung für Fragen zur Pflege und Betreuung bereit. Freitags finden im Erdgeschoss auch die Diakonie-Aktion „Hilfe für alte Menschen“ statt, die Brunhild Seebaum koordiniert.


[Auch die Koordinationsstelle des Ambulanten Johanniter Hospizdienst hatte ihr neues Domizil bezogen und begrüßte interessierte Gäste.]

Im mittleren Geschoss stellt die Ev. Kirchengemeinde Waldbröl für die Tagesbetreuung „Memory“ Räumlichkeiten im „Haus der Diakonie“ zur Verfügung. Dort wird die Diakoniestation mehrere dementiell Erkrankte zunächst an zwei Tagen vormittags zwischen 9 und 14 Uhr gemeinsam betreuen. Die dementiell Erkrankten können stundenweise oder auch für einen ganzen Vormittag anmelden werden. Dadurch schafft man Entlastungszeiträume für pflegende Angehörigen, die ansonsten die Hauptlast der häuslichen Versorgung von Pflegebedürftigen tragen müssen.

Mit einem Festgottesdienst in der Evangelische Kirche Waldbröl begann der feierliche Tag rund um das „Haus für Diakonie“. Pfarrer Professor Dr. Uwe Becker, Vorstand der Diakonie Rheinland/Westfalen/Lippe hielt die Predigt und wies im Interview beim anschließenden Empfang darauf hin, dass Kirchen ihr Engagement im diakonischen Bereich weiter vorantreiben sollten. „Diakonie ist etwas von dem, wie wir unseren christlichen Auftrag verstehen sollten!“ Insbesondere Waldbröls diakonische Arbeit sei vorbildlich.


[Vor dem „Haus der Diakonie“ v.l. Steffen Lengsfeld (Hauptamtl. Vorstand Johanniter im Regionalverband Rhein.-/Oberberg), Elke Kremer (Koordinatorin Johanniter), Peter Köster (Bürgermeister Waldbröl), Brunhild Seebaum (Hilfe für alte Menschen). Hans-Otto Gries (1.Stellv.Bürgermeister Reichshof), Sabine Achenbacher (Koordinatorin Johanniter), Jürgen Schweitzer (Vors. Presbyterium Waldbröl), Dr. Marianne Herzog, Sebastian Wirth (Geschäftsführer Diakonie vor Ort gGmbH), Thomas Ruffler (Synodalassesor), Pfarrer Prof. Dr. Uwe Becker (Vorstand der Diakonie Rheinland/Westfalen/Lippe), Peter Rothausen (Geschäftsführer Caritasverband Oberberg), Pfarrer Jochen Gran (Aufsichtsratsvorsitzender Diakonie-vor-Ort gGmbH + Pfarrer in Waldbröl).]
  
Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie-vor-Ort gGmbH, betonte, dass andere Pflegeanbieter nicht als Konkurrenz sondern als Mitbewerber gesehen werden sollten. Trotz der guten Personalstrukturen können die Diakonie-Stationen nicht alles alleine abdecken. Zudem wünschte er sich, dass die Sozialhilfeträger und Kommunen sich stärker in die Unterstützung einbringen. Seit Anfang des Jahres wurden die Preise um 0,6% gekürzt. Das bedeute aber auch, dass dadurch die Zeiten in der Pflege gekürzt werden mussten. Gerade wegen solcher Maßnahmen sei eine gemeinsame Diakonie Kampagne notwendig. Unter dem Motto „Hilfe für Pflege“ startet diese in der nächsten Woche.

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Viele gute Wünsche gab es auch von Waldbröls Bürgermeister Peter Köster, von Christof Hoschek, Geschäftsleiter des CBT Wohnhauses, Caritas-Geschäftsführer Peter Rothausen und für den Kirchenkreis sprach Synodalassessor Thomas Ruffler. Im Gemeindehaus fand sich an diesem Tag eine große, gemeinschaftliche Runde zusammen: musikalisch umrahmt vom „Famosa Trio“ und abschließend mit einer Diakonie-Herztorte von Konditormeister Triebsch. Nun stehen die Türen im „Haus der Diakonie“ offen. Mitten im Zentrum – mitten im Leben, findet hier ein gebündeltes Betreuungsangebot statt. Träger sind die Evangelische Kirchengemeinde Waldbröl, die Diakonie vor Ort gGmbH und die Johanniter-Unfall-Hilfe.
  
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