Archiv

„Et Trömmelche“ rockte das Festzelt

db; 10. Feb 2013, 11:45 Uhr
Bilder: Oliver Müller.
ARCHIV

„Et Trömmelche“ rockte das Festzelt

db; 10. Feb 2013, 11:45 Uhr
Engelskirchen – 1.300 Gäste feiern bei der Prunksitzung mit Räubern, Queerbeat und weiteren hochkarätigen Künstlern.
Von Daniel Beer

„Wenn et Trömmelche jeit…“ -  Ohne sie kann man sich den kölschen Karneval kaum vorstellen: „De Räuber“ schufen wohl einen der größten karnevalistischen Evergreens und stehen seit 22 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Besonders gerne kommen die Jungs aber nach Engelskirchen, wie Frontmann Karl-Heinz Brand gestern auf der Prunksitzung der KG Närrische Oberberger verriet: „Ihr seit ein tolles Publikum, das muss wohl an der Luft liegen.“ Er würde hier gerne mal ein ganzes Konzert spielen, sagte Brand. Und Sitzungspräsidenten Paul Remmel versprach, unter großem Jubel des mit 1.300 Besuchern ausverkauften Festzelts, dass man das schon irgendwie arrangieren werde.


[Der KG-Vorsitzende Rudi Krautilik bekam den seltenen Verdienstorden des Elfferrats für seine langjährigen Verdienste.] 


Ohne „et Trömmelche“ wurden die Räuber natürlich nicht von der Bühne gelassen und auch nach 20 Jahren reißt der Hit die Jecken noch von den Stühlen. Apropos Evergreens: Das hat auch Wicky Junggeburth mit „„Einmol Prinz zo sin“ geschafft, der ebenfalls vorbeischaute. Da schunkelte das KG-Dreigestirn Prinz Udo II, Jungfrau Huberta und Bauer Andreas besonders gerne mit. Martin Schopps wandelt auf den Spuren seinen legendären Vaters „Rumpelstilzche“ Fritz Schopps. Seit 2001 ist er als Redner im Karneval unterwegs. „Mich hat’s im Leben schwer getroffen: Verheiratet, Lehrer und FC Köln-Fan“, klagte er sein Leid. Bruce Kapusta als Clown mit der Trompete stimmte viele Schunkel-Klassiker an, was beim Publikum hervorragend ankam und stimmlich begleitet wurde.



Big-Band-Sound mit Stimmungs-Hits ist dieses Jahr allerorts im Karneval beliebt, so auch in Engelkirchen. Schon bei der Herrensitzung hatten Queerbeat mit Saxophon, Schlagzeug, Trompete und Co. für Begeisterungsstürme gesorgt – und auch diesmal machten sie richtig Alarm im Festzelt. Niemanden hielt es mehr auf seinem Sitz und der Boden wackelte schon fast bedenklich. Ebenfalls mit fast allen erdenklichen Instrumenten auf der Bühne und nicht minder Party-tauglich waren „DIE KAAFSÄCK“.


Keine Ermüdungs-erscheinungen auch beim KG-Tanzkorps Rot-Weiss, die ihre aktuellen Sessions-Tänze zum Besten gaben. Das Tanzkorps fiedele Sandhausen stand dem in nichts nach. Und natürlich durften auch die „Geburtstagskinder“ nicht fehlen. Die Schlossgarde Rittmeister Ruttger von Quadt zu Alsbach feiert 10-jähriges Bühnenjubiläum. Kommandant Uwe Lamers trieb seine Truppe da natürlich zu besonderen Höchstleistungen – der verdiente Jubel und Applaus der Jecken ließ nicht lange auf sich warten.

Bei aller schwungvollen  Musik durfte eine klassische Büttenrede natürlich nicht fehlen. Und wer wäre da besser geeignet als „Dä Tuppes vum Land“ (Jörg Runge), der zu so ziemlich allen Themen des täglichen Lebens und des aktuellen Zeitgeschehens etwas sagen konnte – von Bundeskanzlerin Angela Merkel bis zum Proll-Millionär Robert Geiss. „Das tolle ist, dass schon jeder lacht, wenn sie zu ihm nur…“, gab Tuppes vor und der Saal rief geschlossen „Rooooberrrt“ (sagt). „Funktioniert in jedem Saal“, freute sich Runge.     
WERBUNG