Archiv

Facettenreiche musikalische Stafette durch den Kirchenkreis

vma; 27. Nov 2012, 11:09 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Den krönenden Abschluss der Musikstafette im Kirchenkreis an der Agger bildete die Sinfonie-Kantate von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
ARCHIV

Facettenreiche musikalische Stafette durch den Kirchenkreis

vma; 27. Nov 2012, 11:09 Uhr
Oberberg - Die Musikstafette der Evangelischen Kirche im Rheinland, die in diesem Jahr durch die 38 Kirchenkreise zog, fand vom 18. bis 25. November 2012 im Oberbergischen satt.
Von Vera Marzinski  

Den krönenden Abschluss der Musikstafette im Kirchenkreis an der Agger bildete die Sinfonie-Kantate von Felix Mendelssohn-Bartholdy am vergangenen Sonntagabend in der Evangelischen Kirche Waldbröl. Die Gemeinschaft aus drei Chören – Kantorei Bergneustadt, Oberbergische Kantorei und Kantorei Waldbröl – mit 120 Sängern nahm das Publikum mit hinein in das Lob Gottes. „Lobgesang – Sinfonie-Kantate Op. 52“ präsentierten sie auf sehr brillante Weise gemeinsam mit dem Neuen Rheinischen Kammerorchester, Martin Kotthaus (Orgel) sowie den Solisten Johannes Klüser (Tenor), Antje Bischof und Christiane-Beatrix Fischer (beide Sopran) unter der Leitung von Hans Wülfing. Superintendent Jürgen Knabe war sichtlich beeindruckt von so einem grandiosen Abschluss: „Was kann es Schöneres geben als zum Abschluss in den 150. Psalm einzustimmen – Alles was Odem hat, lobe den Herrn!“



[Kreiskantor Hans-Peter Fischer übernahm den Musikstafetten-Koffer von der Kempener Kantorin Stefanie Hollinger.] 


Anlässlich des Themas „Reformation und Musik“ im Rahmen der Lutherdekade rief die rheinische Landeskirche diese musikalische Reise durch die Kirchenkreise ins Leben. Mit einem Neujahrsgottesdienst begann die Stafette in Solingen. Am Volkstrauertag startete die Oberbergische Stafette offiziell in Dieringhausen mit einem Gottesdienst zum Thema: „Singt, singt dem Herrn neue Lieder“. Wie bei einem Staffellauf übergab Kempens Kantorin Stefanie Hollinger vom Kirchenkreis Krefeld-Viersen Kreiskantor Hans-Peter Fischer eine Art Staffelstab – in Form eines großen Buchumschlags. In dem werden nach und nach alle Konzertprogramme zu einer Chronik gesammelt. Ein brauner Koffer, der noch weiteres Infomaterial enthält, fungiert als Transportmittel – mit ihm setzt die Chronik nach dieser Woche ihren Weg in den Kirchenkreis Leverkusen fort.

Der Kirchenkreis an der Agger hatte bewusst die Woche vom 18. bis 25. November ausgesucht. Eine bedeutsame Woche mit vielfältigen Möglichkeiten durch die drei Säulen: Volkstrauertag, Buß- und Bettag sowie Ewigkeitssonntag. Bereits am 17. November startete die Stafette in Gummersbach mit dem „Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Requiem“. Vorgetragen von der Kantorei und dem Figuralchor der evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach sowie dem Kammerorchester „Amis du Baroque“ unter der Gesamtleitung von Annette Giebeler. Gleich zwei Mal fand das Konzert statt – in der Katholischen Kirche St. Franziskus und am Volkstrauertag in der Evangelischen Kirche Gummersbach.



Zu einem besonderen Gottesdienst hatte die Evangelische Kirche Schnellenbach eingeladen: „Vater unser“ stand am Buß- und Bettag im Mittelpunkt. Gesanglich unter anderem mit dem Hanne Haller Schlager „Vater unser“ und auch in einem Anspiel „Stör mich nicht, ich bete!“. Das Gebet „Vater unser“ enthalte Buße und Gebet, beides vereine sich hier und so passe es perfekt zum Buß-und Bettag, wie Pfarrer Henning Strunk betonte, der die Liturgie hielt. Ebenfalls an diesem Tag fand ein Konzert in der Barockkirche Eckenhagen statt und am Donnerstag spielte Kreiskantor Hans-Peter Fischer „Orgelmusik zur Marktzeit“ in der Evangelischen Stadtkirche Gummersbach. Auch Gospelmusik gehörte zum Programm der Oberbergischen Musikstafette – mit „Rhythm of Gospel“ begeisterte der Wiehler Gospelchor am vergangenen Freitag in der Wiehltalhalle (Wir berichteten).


Die kichenmusikalischen Veranstaltungen und besonderen Gottesdienste sollten dazu beitragen, die Vielfalt evangelischer Kirchenmusiktradition zu erleben. Das Themenjahr „Reformation und Musik“ liegt in der Lutherdekade genau auf der Hälfte des Weges zum großen Reformationsjubiläum 2017. Musik war der Herzschlag der Reformation, wie Präses Nikolaus Schneider in einem Wort zur Musikstafette betonte. Durch das begeisterte Singen und Musizieren vieler Menschen in Chören und Instrumentalkreisen werde eine Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft geschlagen. Zum Abschlussabend der Oberbergischen Stafetten-Woche bedankte sich Superintendent Jürgen Knabe bei allen Mitwirkenden: „Sie haben dazu beigetragen, dass das Lob Gottes im Oberbergischen erklungen ist und dass es uns Fenster zum Himmel geöffnet hat.“
  
WERBUNG