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Fußgängerin von Rettungswagen erfasst und getötet

ch; 14. Oct 2012, 16:20 Uhr
Archivbild --- Ein baugleiches Modell verunglückte am Abend in Wermelskirchen.
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Fußgängerin von Rettungswagen erfasst und getötet

ch; 14. Oct 2012, 16:20 Uhr
Oberberg – Tödliche Verletzungen zog sich am Abend eine Passantin zu, als sie in Wermelskirchen von einem Oberbergischen Rettungswagen angefahren wurde, der sich mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg in ein Krankenhaus befand. (AKTUALISIERT von 10:25)
Von Christian Herse

Es ist der Albtraum eines jeden Rettungsdienstmitarbeiters. Man kommt um zu helfen und verunglückt dabei selbst. Dieses furchtbare Szenario wurde gestern Abend im rheinisch-bergischen Wermelskirchen traurige Realität. Mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn, also mit den sogenannten Sonder- und Wegerechten, war gegen 19:50 Uhr ein Rettungswagen aus Hückeswagen mit einem Patienten an Bord unterwegs zum Sana-Klinikum Remscheid.

Bei schlechten Witterungsverhältnissen zeigte an einer Hauptverkehrskreuzung die dortige Ampel für das Rettungsfahrzeug Rot, weswegen dies die Geschwindigkeit deutlich reduzierte. Der 28-jährige Fahrer des RTWs beobachtete einen von rechtskommenden Wagen, dessen Fahrer die Helfer jedoch rechzeitig bemerkte und stoppte. In diesem Moment sprang die Ampel auf Grünlicht um. Als der RTW-Fahrer wieder nach vorne schaute, erblickte er unmittelbar vor seinem Fahrzeug eine dunkelgekleidete Seniorin, die regungslos auf der Straße stand.

Trotz einer Vollbremsung erfasst der Rettungswagen die 87-Jährige frontal, welche dadurch auf die Straße geschleudert wurde. Obwohl die Helfer nachweislich nicht mehr mit hoher Geschwindigkeit unterwegs waren, sind die Verletzungen der Dame gravierend. Nach OA-Informationen zog sie sich schwerste Kopf- und Bauchverletzungen zu. Trotz einer sofort eingeleiteten Notoperation verstarb sie noch in der Nacht in einem Krankenhaus, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Unmittelbar nach dem Unglück wurde auch die Oberbergische Kreisverwaltung informiert, deren Leiter für den Rettungsdienst, Dr. Ralf Mühlenhaus, sich sofort auf den Weg ins Rheinisch-Bergische machte. Bei seinem Eintreffen waren sowohl das Unfallopfer, als auch der ursprüngliche Patient im RTW bereits auf dem Weg in die Kliniken. „Wenngleich wir uns derzeit noch kein genaues Bild über die Geschehnisse und Hintergründe des Unfalls machen können, sind wir alle zutiefst bestürzt, dass es bei einem Einsatz zu einem derart tragischen Zusammenstoß kommen konnte“, kommentierte der zuständige Dezernent Klaus Grootens die tragischen Ereignisse.

Die Besatzung des Rettungswagens steht unter Schock und wurde von Kollegen abgelöst, das Einsatzfahrzeug für weitere Untersuchungen von der Polizei beschlagnahmt.
   
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