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Frank Zappa lebt

om; 3. Jun 2012, 19:25 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Könner am Werk, so präsentierten sich die Musiker im Krawinkelsaal. Mehr als nur nachgespielt, die Musik Frank Zappas lebt.
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Frank Zappa lebt

om; 3. Jun 2012, 19:25 Uhr
Bergneustadt - Drei langjährige Bandfreunde von Frank Zappa gastierten mit ihrer aktuellen Band im Krawinkelsaal, in dem bereits das Vorprogramm das Publikum begeisterte.
Die "Grande Mothers Re:invented", mit drei ehemaligen Bandkollegen von Frank Zappa, rockten gestern Abend ihr Programm im Krawinkelsaal. Auf ihrer Reise von Norwegen in die Schweiz machten sie halt in der Feste, um mit der Musik des 1993 verstorbenen Zappa das Publikum zu begeistern. Der Keyboarder Don Preston, Leadsänger Napoleon Murphy Brock und Bassist Tom Howler sorgen dafür, zusammen mit Chris Carcia (Schlagzeug) und Robbie Mangano (E-Gitarre), dass seine Stücke unvergesslich bleiben.

[Napoleon Murphy Brock holte gekonnt schräge und melodische Töne aus seinem Instrument.]

Trotz ihres hohen Alters merkte man ihnen die Strapazen der Reise nicht an und gerade Brock tanzte und alberte auf der Bühne herum, als sei es in dem Alter überhaupt kein Problem. Nebenbei bearbeitete er sein Saxophon in einer Geschwindigkeit, die seinesgleichen sucht. Auch die Bandkollegen beherrschten ihre Instrumente und überzeugten durch Tempowechsel und schrägen Tönen. Titel wie "Son of Orange County" und "Trouble coming every day" sorgten für leuchtende Augen bei den Zuschauern und so mancher tanzte durch den Saal. Den Verantwortlichen vom Verein "Musik Berg" ist mit dieser Verpflichtung ein echtes Highlight gelungen und auch das Vorprogramm ließ keine Wünsche offen. Zugegeben, die Minnesängerin Anna Maria Weidemann, die auf ihrer Klampfe Songs wie "Wein, Weib und Gesang" spielte, passte musikalisch nicht hundertprozentig in das Programm, aber mit dem Titel "Whiskey in the Jar" schloss sie zu den anderen Akteuren auf und überzeugte das Publikum. Die "funkustic" Rock'n'Soul Band "Anna Struve & Hugoonion" vervollständigte das Vorprogramm mit fetzigen, zum Teil selbstgeschriebenen Songs. Die idealen Anheizer für den Hauptakt.


Trotz des schleppenden Vorverkaufs füllte sich der Saal mit fortschreitender Zeit, sodass bei der Hauptgruppe zahlreiche Zuschauer in die siebziger Jahre zurückversetzt wurden und musikalisch nochmals diese verrückte Zeit durchlebten. Ein abwechslungsreiches Programm sowie leise und ruhige, aber auch fetzige Passagen der "Grande Mothers" bestimmten die Zeitreise. Songs mit feinen Melodien und harten Schnitten forderten die Musiker und deren Fans. Deutlich erkannte man den Spaß auf der Bühne, welcher als Funke auch aufs "Volk", wie Brock immer wieder betonte, übersprang.
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