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Kleine Idee mit großer Strahlkraft

nh; 23. Mar 2012, 13:40 Uhr
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Kleine Idee mit großer Strahlkraft

nh; 23. Mar 2012, 13:40 Uhr
Reichshof - Um Schulkinder an Bushaltestellen besser zu schützen, hat die Firma Wirths aus Heischeid reflektierende Folien gesponsert, die nun an der Glaswartehalle im Ort hängen.
Von Nils Hühn

Wenn man in der Dunkelheit aus Brüchermühle kommend über die Kuppe in Heischeid fährt und das Scheinwerferlicht auf die Bushaltestelle fällt, erstrahlt ein roter Rahmen sowie ein kleines, weiß leuchtendes Mädchen mit Rucksack. Dabei handelt es sich nicht um eine Erscheinung, sondern um eine brillante Idee der Brüder Maik und Thorsten Wirths. Nach dem tragischen Unglück in Feld, bei dem ein Sechsjähriger vergangenen Dezember nach einem Autounfall starb, kam den Brüdern gemeinsam mit Freunden diese Idee. „Es ist jedoch schlimm, dass erst so etwas Schreckliches passieren musste“, meinte Thorsten Wirths. Damit sich schnell etwas ändert, nahmen die beiden Unternehmer die Dinge selbst in die Hand.


Um die Sichtbarkeit der Haltestellen zu verbessern, hatten die Brüder den Plan, reflektierende Folien an den Außenwänden zu befestigen. Die Silhouette eines kleinen Schulmädchens war ihre eigene Idee. Eine Firma in Leipzig setzte die Pläne um und nun leuchtet die Haltestelle in Heischeid im Scheinwerferlicht hell auf. Die Kosten von rund 500 € hat die Firma Wirths übernommen. „Solch eine Eigeninitiative ist vorbildlich“, meinte Bürgermeister Rüdiger Gennies, der sich heute selbst einen Überblick verschaffte. „Als ich das erste Mal hier vorbeigefahren bin, war ich erstaunt, wie hell die Aufkleber leuchten.“

Nach der Anschaffung der Warnwesten für alle Grundschulkinder der Gemeinde ist die Verbesserung der Sichtbarkeit der 200 Haltestellen der nächste Schritt im Schulwegsicherungskonzept, erläuterte Carsten Frommhold von der Gemeindeverwaltung. Derzeit werden in einem Haltestellenkataster sämtliche Daten von Lage, Beleuchtung über Gehwegbreite und dergleichen gesammelt. „Anschließend werden wir eine Prioritätenliste erstellen, um zu sehen, wo wir am dringendsten handeln müssen“, so Frommhold.

Die Brüder Wirths hoffen, dass andere Reichshofer Unternehmer ihrem Beispiel folgen und auch die Anschaffungskosten der reflektierenden Folien übernehmen. „Überall stehen Kinder an den Haltestellen und sind Gefahren ausgesetzt“, so Maik Wirths. Auch Dorfgemeinschaften oder Privatleute könnten eine „Haltestellen-Patenschaft“ übernehmen. Der Vorteil der Folien liegt auf der Hand: Für relativ geringe Kosten wird die Sichtbarkeit der Wartehäuschen erhöht und der Autofahrer zum langsamer fahren animiert. Des Weiteren entstehen keine Folgekosten. Wer mehr über diese Aktion erfahren möchte und helfen will, kann sich bei Carsten Frommhold unter Tel.: 02296/801 -291 oder carsten.frommhold@reichshof.de melden.
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