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Besitzer kommt in den Flammen ums Leben

ch, mkj; 18. Sep 2011, 19:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Besitzer kommt in den Flammen ums Leben

ch, mkj; 18. Sep 2011, 19:00 Uhr
Nümbrecht – Der Brand eines Wohnhauses in Drinsahl forderte in dieser Nacht ein Menschenleben und tötete zwei Hunde – Munitionsreste erschwerten Löscharbeiten – Feuerwehr und THW im Großeinsatz. (mit VIDEO) (AKTUALISIERT von 11:40)
Von Christian Herse

Es ist eine Tragödie, die sich heute Morgen in dem Dorf Drinsahl ereignet hat. Zahlreichen Anwohnern war gegen 1:10 Uhr der massive Brandgeruch und die Rauchentwicklung aus dem Gebäude am Ortseingang aufgefallen. Sie meldeten den angeblichen Garagenbrand der Feuerwehr, die zunächst mit den Einheiten Bierenbachtal und Winterborn ausrückte. Die Besatzung eines Rettungswagens war zuerst vor Ort und bestätigte die Meldungen, dass eine Werkstatt im Vollbrand stand und eine Person vermisst werde. Sofort löste die Leitstelle Großalarm für die Feuerwehren in Nümbrecht aus.

[Von mehreren Seiten aus bekämpfte die Feuerwehr den Brand.]

Doch als die Kameraden in Drinsahl eintrafen, erkannten sie schnell, dass nicht die Werkstatt brannte, sondern das direkt angrenzende Wohnhaus. „Aufgrund der großen Hitze war es uns nicht mehr möglich, in das Haus zu gelangen und eine Menschenrettung vorzunehmen“, berichtete Wehrführer Udo Müller, trotz der traurigen Gewissheit, dass sich noch der 53-jährige Besitzer in dem Haus befand. Doch die Gefahr durch das Feuer, das sich mittlerweile auf das gesamte Anwesen ausgebreitet hatte, war einfach zu groß. Der 53-Jährige hatte bereits wie seine Lebensgefährtin und ihr Sohn geschlafen, als sie den Rauch im Gebäude bemerkten. Während er die andern beiden rausschickte, machte sich der Besitzer auf, in dem Gebäude nach seinem Hund und einem Welpen zu suchen. Danach wurde er nicht mehr gesehen. 

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[Video: Andre Miebach - Blaulichtpresse.]

Über fünf C-Rohre, ein großes B-Rohr und das Wenderohr der Drehleiter aus Waldbröl bekämpften mittlerweile sämtliche Feuerwehren der Gemeinde Nümbrecht die Flammen. Dabei war auch die Brandbekämpfung von draußen nicht ungefährlich, da der Besitzer als Sportschütze ein Dutzend Gewehre samt Munition in einem abgeschlossenen Schrank gelagert hatte. Dieser hielt offenbar jedoch der Hitze stand.


[Auch die Kriminalpolizei war bereits in der Nacht vor Ort.]  

Aufgrund der enormen Rauchentwicklung und des langwierigen Einsatzes wurden zudem die Atemschutzreserve des Kreises sowie der Feuerwehr Gummersbach ebenso nach Drinsahl beordert, wie auch der Einsatzleitwagen 2 aus Bergneustadt, in dem die Arbeiten koordiniert wurden. Unterstützt wurden die Feuerwehrleute zudem durch das THW Waldbröl.

Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling war ebenfalls vor Ort und unterstützte seinen Nachfolger bei der Einsatzleitung. Erst gegen drei Uhr waren die Flammen im Griff, doch es dauerte weitere anderthalb Stunden, ehe die ersten Kameraden in das völlig zerstörte Gebäude vorgehen konnte. Jetzt erst wurden die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Sie fanden den 53-Jährigen nur wenige Meter hinter der Hauseingangstüre in der Küche liegend leblos auf.


[Das zerstörte Haus am Tag danach - Insbesondere im Bereich des Carports war die Hitzeentwicklung enorm.]

Auch die zwei Hunde hatten das Feuer nicht überlebt und konnten nur tot geborgen werden. Die Lebensgefährtin des Mannes kam mit einer Rauchvergiftung und einem Schock ins Krankenhaus, ein Notfallseelsorger kümmerte sich um den Sohn sowie die entsetzten Anwohner. Die Kriminalpolizei ist noch in der Nacht zum Ort des Geschehens geeilt, um diese zu beschlagnahmen und wird nun versuchen, die Brandursache herauszufinden. Insgesamt waren 106 Einsatzkräfte bis fünf Uhr heute Morgen im Einsatz.

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