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Frontalzusammenstoß zwischen Lkw und Schulbus

pl,lo; 6. May 2011, 15:10 Uhr
Bilder und Video: Björn Loos.
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Frontalzusammenstoß zwischen Lkw und Schulbus

pl,lo; 6. May 2011, 15:10 Uhr
Gummersbach – In Dieringhausen in der Höhe der Firma Eschmann-Stahl kam es heute Morgen zu einem Frontalzusammenstoß zwischen einem Lkw und einem Schulbus - Beide Fahrer wurden lebensgefährlich verletzt - Info-Hotline MIT VIDEO (AKTUALISIERT von 7:55 Uhr).
Schweres Unglück auf der B 55 in Höhe der Firma Eschmann-Stahl in Dieringhausen. Aus noch ungeklärter Ursache war heute Morgen um 7:35 Uhr ein Lkw-Fahrer aus Engelskirchen (68), der kurz zuvor von einer nahe gelegenen Spedition losgefahren war, in einer Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen und  frontal gegen einen entgegenkommenden Schulbus geprallt. Bei dem Zusammenstoß wurden beide Fahrer lebensgefährlich verletzt. 

Während Mitarbeiter der Firma vor Eintreffen der ersten Rettungskräfte den Lkw-Fahrer aus dem Wrack befreiten und auch die ersten Kinder auf das Werksgelände brachten, war der 44-jährige Fahrer des Busses so schwer eingeklemmt, dass er erst später von der Feurwehr befreit werden konnte. Beide wurde jeweils mit einem   Rettungshubschrauber in Spezialkliniken gebracht.   In dem mit Kindern im Alter zwischen neun und 17 Jahren besetzten Bus, der auf dem Weg zur Waldorfschule in Vollmerhausen war, befanden sich 40 und nicht, wie zuerst gemeldet, 60 Kinder. Zu Irritationen hinsichtlich der Anzahl der Verletzten und Businsassen kam es dadurch, dass ein nachfolgender Bus an  der Unfallstelle anhielt und es laut Polizei zunächst nicht möglich war zu differenzieren, wer in welchem  saß.
  


[Die Bussitze waren fast alle aus der Verankerung gerissen.]

Laut Polizei erlitten sieben Schüler schwere und 33 weitere leichte Verletzungen beziehungsweise standen unter Schock.   Neun Insassen wurden in die Krankenhäuser nach Gummersbach, Engelskirchen und Wipperfürth transportiert.
Im Kreiskrankenhaus Gummersbach kümmerte sich ein 30-köpfiges Team in der Unfallchirurgie um einige der Betroffenen. Drei schwer verletzte Kinder müssen dort stationär versorgt werden. Die anderen erlitten überwiegend Prellungen, die ambulant behandelt werden konnten. Nachdem das Krankenhaus über den Unfall informiert worden war, wurden sofort vier Schockräume mit dem entsprechenden Personal, darunter Unfall- und Neurochirurgen  sowie Anästhesisten, bereitgestellt.
  
Einer der eingesetzten Rettungshubschrauber brachte zwei Kinder in die Klinik an der Amsterdamer Straße nach Köln, weil die hiesigen Aufnahmekapazitäten ausgeschöpft waren.  Es grenzt an ein Wunder, dass keine weiteren Schwerverletzten zu beklagen sind. Durch die Wucht des Aufpralls wurden die Sitze in dem Fahrzeug teilweise aus der Verankerung gerissen.
  

[Landrat Hagen Jobi war an der Unglücksstelle.]

Neun Notfallseelsorger und zwei Teams zur Psychosozialen Unterstützung waren vor Ort, um die unter Schock stehenden Beteiligten zu betreuen. Nach und nach trafen Eltern an der Einsatzstelle ein, um ihre Kinder abzuholen oder ins Krankenhaus zu begleiten.  Sämtliche verfügbaren Einsatzkräfte versorgten die Opfer, die in den Werkshallen des Unternehmens behandelt wurden. Im Rahmen dieses sogenannten Massenanfalls von Verletzten (MANV) der Versorgungsstufe 2 wurden auch Patiententransportzüge aus dem Rhein-Sieg- sowie dem Rheinisch-Bergischen-Kreis alarmiert.

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[Die beiden Fahrzeuge waren miteinander verkeilt und mussten auseinandergezogen werden.]

„Mein Dank gilt den Rettungskräften der verschiedensten Organisationen, aber auch der Belegschaft der Firma, die sofort die Initiative ergriffen hat“, sagte Landrat Hagen Jobi, der sich zusammen mit Kreisdirektor Jochen Hagt an die Unfallstelle begeben hatte. Hagt erklärte, dass die Zusammenarbeit zwischen Rettung, Feuerwehr und Polizei - koordiniert von der Leitstelle des Oberbergischen Kreises – reibungslos funktionierte: „Die Abläufe haben gepasst.“  

Insgesamt waren mehr als 200 Einsatzkräfte sowie 20 Polizisten vor Ort. Ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Sachverständiger wurde bei den weiteren Ermittlungen zur Unfallursache hiunzugezogen, teilte die Polizei mit. Die Fahrzeuge wurden mittels Kränen geborgen und sichergestellt. Die B 55 ist mittlerweile wieder befahrbar. Sie war bis 13:50 Uhr komplett gesperrt. 
  

[Die Unfallbeteiligten wurden auf dem Betriebsgelände der Firma versorgt und betreut.]

Die Rettungsstelle des Oberbergischen Kreis hat eine Personenauskunftsstelle eingerichtet. Diese ist telefonisch zu erreichen unter 02261/88 38 99.

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