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Sonne zwinkert künftig auf Lindlar hinunter

ch; 9. Apr 2011, 13:31 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Zusammen mit Schülern gaben gestern Direktor Robert Wagner (v.l.), EGL-Vorsitzender Thomas Willer, Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke und Thomas Reiter von der Gemeinde Lindlar den Startschuss für die Anlage.
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Sonne zwinkert künftig auf Lindlar hinunter

ch; 9. Apr 2011, 13:31 Uhr
Lindlar – Mit der neuen Photovoltaik-Anlage besitzt die Hauptschule nun ihr eigenes Kraftwerk auf dem Dach – Bis zu 49.000 Kilowatt Peak Strom werden künftig produziert, was sogar den Bundesumweltminister beeindruckte.
Es ist eine Sonne mit Sonnenbrille, die an der Wand in der Gemeinschaftshauptschule Lindlar aufgemalt wurde. Direkt daneben hängt die große Zähltafel, die genau darstellt, wie viel Strom die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach derzeit produziert. Exakt 27.780 Watt bei einem Energieertrag von 8.654 Kilowatt pro Stunde waren es am gestrigen Nachmittag. „Von Beginn an waren unsere Schüler in die Installation mit einbezogen. Sie sollen nicht nur wissen, dass da oben nun ein kleines Kraftwerk liegt, sondern auch, wie aus dem Sonnenschein der Strom entsteht“, führt Schulleiter Robert Wagner aus.

[Auf einer Fläche von 323 Quadratmetern liegen nun die Solarstationen auf dem Dach der Schule.]

Bereits seit Oktober speist die Solarstation die Energie ins Netz ein, aber man habe bis jetzt auf die Einweihung gewartet. Zum einen, weil dann erwartungsgemäß das Wetter besser sei, aber auch, weil man auf einen besonderen Gast gehofft hatte. „Ich stehe seit längerem mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen in Kontakt, der ganz begeistert von der EGL ist und versprochen hatte, heute vorbeizuschauen“, berichtet der Vorsitzende der Energie-Genossenschaft-Lindlar, Thomas Willmer. Dies habe aufgrund der bekannten politischen Lage nicht geklappt, aber dennoch würdigte Röttgen in einem Grußschreiben die Bedeutung der Entwicklung solcher Ideen im besonderen Maße und betonte, dass in Zeiten der Atomkraft-Diskussion man auch nur mit Kreativität und Engagement eine Veränderung herbeiführen könne.


Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke ist sich indes sicher, dass die Sonne künftig auf Lindlar hinunter zwinkert: „Nach der Eindeckung des Gymnasiums haben wir hier nun einen weiteren herausragenden Standort zur Energiegewinnung. Hier wird nicht lange über sowas nachgedacht, sondern einfach gehandelt.“ Und an Ideen mangelt es nicht. „Wir haben mittlerweile alle öffentlichen Gebäude eingedeckt, sofern sich das lohnt“, stellt Willmer fest. Bereits jetzt schmiede die EGL deswegen gemeinsam mit den lokalen Partnern der Belkaw, BEW oder AggerEnergie an neuen Projekten, wie Windkraftanlagen oder entsprechende Holzhackschnitzel-Anlagen.

Seit über zwei Jahren ist die EGL im Bergischen Land aktiv und zählt mittlerweile 150 Mitglieder. Weitere Informationen zu der Arbeit der Genossenschaft finden sich im Internet unter www.energie-genossenschaft-lindlar.de.


  
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