Lindlar - Zum Abschluss der Woche der 49. Kinderakademie der Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln präsentierten die Nachwuchsforscher-und Entdecker die Ergebnisse ihrer einzelnen Arbeitsgemeinschaften.

Von Ute Sommer

"Zuerst fand ich es ein bisschen blöd dabei zu sein, denn eigentlich darf ich in den Ferien immer länger aufbleiben. Aber jetzt bin ich voll traurig, dass es schon vorbei ist und ich würde gern noch ein oder zwei Wochen weitermachen.“ So wie dem Viertklässler Marten aus der GGS Bielstein ging es vielen der 94 Teilnehmer der 49. Kinderakademie der Kreissparkasse Köln, die ihre Fähigkeiten in der ersten Woche der Osterferien in spannenden, naturwissenschaftlichen Forscherkursen oder der Arbeitsgemeinschaft Sprache/Theater erweitern durften. Unter Anleitung qualifizierter Lehrkräfte hatten die besonders begabten Grundschüler der 3. und 4. Schuljahre in Gruppenworkshops zu den Fächern Chemie, Informatik, Mathematik, Physik und Sprache die Möglichkeit, bemerkenswerte Lernerfahrungen im außerschulischen Umfeld zu machen und ihren natürlich, kindlichen Wissensdurst zu stillen.



Während der Abschlussveranstaltung im Kulturzentrum Lindlar ließ der Nachwuchs Eltern, Verwandtschaft und Gäste teilhaben an den aufregenden Ergebnissen der Entdeckerwoche. Riesigen Applaus aus dem Publikum ernteten beispielsweise die Chemiker, die mittels Backpulver und Essigsäure einen Vulkanausbruch im Pappbecher demonstrierten, einen Raketenstart in Szene setzten oder mit Kupfersulfat, Alaun und jeder Menge Geduld einen Kristall gezüchtet hatten. Parallel zur Vorführung der Experimente erläuterten sie Chemikalien, Anordnungen, Durchführung und Beobachtungen während der Versuche und durchleuchteten so mit Sachkenntnis die verschiedenen Reaktionen.


[Henri, Tristan, Neela und Inga informierten umfassend über akustische und visuelle Zeichen des Morsealphabetes.] 

Auf welche Weise verschlüsselt man geheime Botschaften? Wie funktioniert das Morsealphabet? Was steckt hinter der Braille-Schrift oder der legendären Enigma? Allesamt Fragen, denen im Rahmen der "mathematischen Schatzsuche" näher auf den Grund gegangen wurde. Die "Medienauten" hatten sich mit verantwortungsvoller Mediennutzung, Chatregeln und sicheren Passwörtern auseinandergesetzt, ihren eigenen Blog online gestellt und beeindruckten die Zuhörer mit einem selbst aufgenommenen Podcast von "Herrn Doof, Herrn Keiner und Herrn Niemand". Einblicke in ihre "Flucht aus Alcatraz" gestatteten die Physiker, denen die Kombination von einfachen Haushaltsmaterialien und physikalischem Spezialwissen den Bau von Luftballonraketen, Papierbrücken, Zitronenbatterien und Landemaschinen ermöglichte.

Die detaillierte Schilderung von Eigenschaften und Wirkweisen der Ausbruchswerkzeuge ergänzte ein "Geflüchteter" mit dem Kommentar: "Für mich war die Gruppenarbeit das Wichtigste." Anhand von Redewendungen wie "Schwein haben", "Das beste Pferd im Stall sein",  "Sich wie das Kaninchen vor der Schlange fühlen", gingen die "Gedankenflieger" existenziellen Empfindungen wie Glück und Unglück, Erfolg und Niederlagen, Angst und Respekt auf den Grund. "Kinder sind von Natur aus wissbegierig und man merkt ihnen an, dass sie freiwillig hier sind", lobten die Lehrkräfte Angela Merl, Christina Krieger-Laude und Michaela Quast die hohe Motivation ihrer Eleven.


[Mit Teilnehmerurkunden zeichneten Christian Brand und Christian Bonnen (v.r.) die Absolventen der Kinderakademie aus.] 

Rund 150.000 € jährlich lässt sich die Hochbegabten Stiftung der Kreissparkasse Köln das Bildungsengagement in den Regionen Rhein/Berg, Oberberg, Rhein/Sieg und Rhein/Erft kosten. Eine Investition, die ihr absolut berechtigt erscheint. "Kinder, die im normalen Schulalltag oft unterfordert sind, können hier so richtig Gas geben und ihre Fähigkeiten ausprobieren", unterstrich Christian Brand als Geschäftsführer der Stiftungen der KSK Köln. Zusammen mit Christian Bonnen, gleichzeitig Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln und der Hochbegabten Stiftung, würdigte er alle Teilnehmer der 49. Kinderakademie mit einer Urkunde.