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TV-Dreh im Schatten des Schlosses

bv; 26. Sep 2018, 16:52 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Schauspielerin Anna Loos in einer Drehpause mit ihrem Kollegen Uwe Preuss.
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TV-Dreh im Schatten des Schlosses

bv; 26. Sep 2018, 16:52 Uhr
Marienheide – Anna Loos steht als LKA-Kommissarin Helen Dorn in Gimborn vor der Kamera und genießt die Abgeschiedenheit und den besonderen Ort.
Von Bernd Vorländer


Völlig relaxed steht sie da und blinzelt in die Sonne. Von Stress keine Spur, auch wenn sie gleich drehen muss. Anna Loos ist völlig unprätentiös, lacht viel und hat ein offenes Ohr für alle Fragen. Die bekannte Schauspielerin und Sängerin, die vielen Fernsehzuschauern aus „Weissensee“, „Tannbach“ oder „Helen Dorn“ bekannt ist, steht vor Schloss Gimborn, und auf sie wartet erneut ein langer und anstrengender Drehtag. Zwei Folgen von „Helen Dorn“, der eigenwilligen LKA-Kommissarin, werden im Rheinland gedreht. 14 von insgesamt 22 Drehtagen dient dabei die Kulisse von Schloss Homburg wie auch die Nebengebäude als Spielstätte.


[IBZ-Chef René Kauffmann zeigte "Kommissarin" Anna Loos ein Tagungsprogramm der Polizei-Akademie.]

Auch auf Schloss Ehreshoven, im Vereinsheim des VfL Berghausen, in Köln und Düsseldorf wird gedreht. In der Folge „Nach dem Sturm“, geht es für die ZDF-Kommissarin natürlich in 90 Minuten wieder darum, einen Mord, diesmal an einer jungen Frau, aufzuklären. Doch mehr als das: Der Tatverdächtige, der sich auch als Täter entpuppt, ist vor Gericht zunächst freigesprochen worden. Für die Tat kann er nicht mehr juristisch belangt werden – es sei denn, er legt ein Geständnis ab.


Anna Loos ist sehr angetan von der Idylle, die sie am Schloss empfangen hat. Das sei wirklich ein sehr schöner Ort, sagt sie, als sie René Kauffmann, den Direktor des Informations- und Bildungszentrums Schloss Gimborn trifft und ist überrascht, als sie hört, dass dies eine internationale Bildungsstätte für Polizeibeamte ist. „Das passt ja hervorragend“, lächelt die 47-Jährige, die mit Schauspieler Jan-Josef Liefers verheiratet ist und zwei Kinder hat. Ihre Rolle der Helen Dorn ist gerade das Gegenteil der meistens gut gelaunten Anna Loos. Dorn ist spröde, oft schlecht gelaunt, unnahbar. „Ich mag die Krimireihe und diese Rolle sehr“, sagt Loos. In eine andere Rolle zu schlüpfen, die so anders sei, als man selbst, mache doch den Reiz des Berufs aus.

Dass Gimborn für das fast 40-köpfige Produktionsteam sehr speziell ist, hat auch mit einem Umstand zu tun, den niemand zuvor auf dem Schirm hatte. Das Handy-Netz ist praktisch nicht vorhanden. Lediglich auf dem Friedhof funktioniert der telefonische Kontakt zu Außenwelt. In der Mittagspause kann man dann den gesamten Tross beobachten, der dort Mails und SMS checkt.


[Mit Hochdruck wird am Set an der neuen Helen Dorn-Folge gearbeitet.]

Der Aufwand, den die Hamburger Produktionsfirma „Network Movie“ in Gimborn treibt, ist hoch. Das gesamte Team am Set ist hoch konzentriert, während die Schauspieler noch in der Maske sind, werden bereits Einstellungen geprobt, der gesamte Tag ist minutiös durchgeplant. „Hier weiß jeder, was er zu tun hat, Leerlauf gibt es bei uns nicht“, sagt Dagmar Landgrebe, Sprecherin der Produktionsfirma. Zeitdruck ist der ständige Begleiter am Set, schließlich muss man auch immer das Budget im Blick behalten. Schauspielerei ist harte Arbeit. Szenen müssen passen, alle Mitarbeiter „funktionieren“. Wenn der Filmtross anrollt, sind vorher viele Telefonate geführt worden, muss der Drehort sofort „bespielbar“ sein, ein Rädchen ins andere greifen. So auch bei Anna Loos. Sie wartet geduldig am Set, bis die Hauptdarstellerin gefragt ist. Und dann geht’s los – für Anna Loos.

  
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