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Biber im Alpetal leisten Beitrag zum Löschwasserkonzept

fj; 1. Apr 2019, 09:40 Uhr
Bilder: privat --- Der Biberdamm am Alpebach leistet einen wichtigen Beitrag zum Löschwasserkonzept des Tierheims Koppelweide, in dessen unmittelbarer Nähe sich die Biberfamilie angesiedelt hat.
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Biber im Alpetal leisten Beitrag zum Löschwasserkonzept

fj; 1. Apr 2019, 09:40 Uhr
Wiehl - Der Löschwasservorrat am Tierheim Koppelweide wird nachhaltig durch einen Biberstaudamm gesichert - Experten bestätigten, dass durch die gestaute Wassermenge eine ausreichende Versorgung sichergestellt ist.
Ob die Feuerwehr bei einem Brand schnell und ausreichend Löschwasser zur Hand hat, kann im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden. Die Löschwasserversorgung ist somit bereits ein wichtiges Thema, noch bevor ein Gebäude überhaupt gebaut wird. Erst wenn die ausreichende Versorgung im Rahmen eines Löschwasserkonzepts vorgewiesen werden kann, wird die Inbetriebnahme eines neuen Gebäudes genehmigt. Dies gilt auch für das Projekt des Tierschutzvereins Koppelweide, der nun bekannt gab, dass er das erforderliche Löschwasserkonzept auf eine besonders naturnahe Weise umsetzen konnte. Denn ist es sonst oft üblich, dass die nächstgelegene Feuerwache eine mobile Stau- und Absauganlage für Bäche, Flüsse oder Teiche vorhält, erhielt der Tierschutzverein in Sachen Löschwasserkonzept Schützenhilfe von der seit einiger Zeit im Alpetal heimischen Biberfamilie.


[Die Biber im Alpetal beim Bau ihres Dammes.]

Diese hat den in unmittelbarer Nähe zum Tierheim gelegenen Alpebach mit ihrem Biberdamm derart gestaut, dass der zuständigen Feuerwehr, der Löschgruppe Marienhagen der Freiwilligen Feuerwehr Wiehl, im Notfall genügend Löschwasser zur Verfügung steht. „Dass die gestaute Wassermenge ausreicht, haben wir natürlich von den Experten der Feuerwehr untersuchen und bestätigen lassen“, erklärte Horst Giesen, Vorsitzender des Tierschutzvereins. Die Sicherheit im Tierheim stehe an erster Stelle. Dass die Biber „ganze Arbeit“ geleistet haben, bestätigte auf Nachfrage dieser Zeitung auch Jens Schmidt, Leiter der Wiehler Feuerwehr.



„Die durch den Biberdamm angestaute Wassermenge würde im Falle eines Falles für Löscharbeiten von über zwei Stunden ausreichen – damit sind die gesetzlichen Vorgaben voll erfüllt“, so der Wehrführer. Dass die Löschwasserversorgung durch einen Biberdamm sichergestellt wird, ist seines Wissens nach ein Novum im Oberbergischen. „Die Biber tragen gerade zum Löschwasserkonzept eines Tierschutzvereins bei. Passender geht es nicht“, findet er. Dass das Wohl der Biber bei all ihrer „Zweckmäßigkeit“ nicht zu kurz kommt, weiß Tierschützer Giesen: „Die Biberfamilie fühlt sich in der Nähe des Tierheims sehr wohl und kann sich dort artgerecht bewegen. Auch das Bellen der untergebrachten Hunde hält sie nicht davon ab, munter am Damm zu bauen.“ Eben eine echte Win-Win-Situation für Tier und Tierschützer.
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