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Frustrierte Zebras zu Besuch

bv; 19. Feb 2019, 13:35 Uhr
Archivbild: Alexander Arnold --- In der vergangenen Saison jubelte VfL-Linksaußen Marvin Sommer nach dem überraschenden Heimsieg gegen Kiel.
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Frustrierte Zebras zu Besuch

bv; 19. Feb 2019, 13:35 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach tritt am Donnerstagabend auf heimischem Hof gegen den Rekordmeister aus Kiel an - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

VfL Gummersbach – THW Kiel (Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

Die Tabelle sagt die Wahrheit, Zahlen lügen nicht. Und über die beiden Mannschaften, die sich am Donnerstagabend darin versuchen werden, in der SCHWALBE arena das Runde im Eckigen zu versenken, kann das Tableau einiges aussagen, was den Teams von der Förde und aus der Kreisstadt wenig schmecken dürfte. Der VfL liegt mit 9:33 Punkten auf dem 16. Platz, hält derzeit drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, auf dem Bietigheim liegt, das sich für den Meisterschaftsschlussspurt soeben die Dienste von Ex-Nationalspieler „Mimi“ Kraus gesichert hat. Insofern dürfte der restliche Saisonverlauf für die Blau-Weißen eine erneute Zitterpartie werden. Auch im vergangenen Jahr konnte man den Klassenverbleib erst auf den letzten Drücker sicherstellen. Beim Spiel in Berlin zeigte sich die Deckung, vor allem aber Torhüter Carsten Lichtlein verbessert. Ergebnis waren lediglich 25 Gegentore. Fatal nur, dass der Angriff des VfL lahmte. Gerade einmal 19 erzielte Treffer reichen in keinem Spiel für ein Erfolgserlebnis.


Doch auch in Kiel ist Tristesse angezeigt – natürlich auf einem anderen Niveau. Nach der Heimniederlage gegen Magdeburg kann sich die Ausnahmetruppe von Trainer Alfred Gislason die Meisterschaft abschminken. Entsprechend groß war der Frust bei den Mannen um die Nationalspieler Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek, Steffen Weinhold und den vielen weiteren Ausnahmespielern. International ist man lediglich im weniger attraktiven EHF-Cup unterwegs. Eine Saison, die so gar nicht zu den erfolgsverwöhnten Zebras passt, die freilich hoch favorisiert in die Partie mit den Oberbergern gehen und sicherlich mit einer gehörigen Portion Wut in Gummersbach auflaufen werden.



Insofern geht es VfL-Trainer Denis Bahtijarevic vor allem darum, den Favoriten möglichst lange zu ärgern , sich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu holen und die richtigen Stellschrauben zu drehen, um Details des Gummersbacher Spiels zu verändern. „Und sollte Kiel eine schwache Phase erwischen, müssen wir da sein“, sagt Bahtijarevic. So wie im November 2017, als man die Zebras völlig überraschend mit einer 31:27-Niederlage auf die Heimreise schickte. In der Deckung bedarf es einer konzentrierten Leistung um sich der Power des THW-Rückraums zu erwehren. Und im Angriff? Da braucht es nahezu überall mehr Stabilität. Stanislav Zhukov spielt mannschaftsdienlich, trifft aber derzeit das Tor nicht. Yonatan Dayan hat nach Ansicht seines Trainers einen „enormen Schritt nach vorne gemacht“ und setzt seine Nebenleute gut ein, ist aber nicht torgefährlich. Umgekehrt sind die Vorzeichen bei Pouya Norouzi, der jedes Spiel auch als Duell zwischen ihm und dem gegnerischen Torwart ansieht – und dabei seine Nebenleute teilweise übersieht.

Auflaufen wird am Donnerstag auch Moritz Preuss, der gegen Berlin nicht durchspielen konnte. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, bekundet Bahtijarevic, der im Übrigen mit dem Auftreten von Nachwuchsmann Jonas Stüber am Kreis sehr zufrieden war. „Er hat das wirklich gut gemacht.“


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