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„Shakespeare inklusiv“ macht Eindruck

fj; 27. Mar 2018, 12:33 Uhr
Archivbild: Martin Hütt --- Auch die Aufführung des Stücks „Peter Pan“ im vergangenen Jahr wurde durch die Aktion Mensch gefördert – und war ein großer Erfolg.
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„Shakespeare inklusiv“ macht Eindruck

fj; 27. Mar 2018, 12:33 Uhr
Gummersbach – Der Schauspielkurs 'Jugendliche inklusiv“ der Kulturwerkstatt 32 erhält erneut eine Förderung der Aktion Mensch – Diesmal haben sich die jungen Schauspieler mit und ohne Behinderung an Shakespeare-Stoff gewagt.
13 junge Menschen zwischen zwölf und 20 Jahren kommen im „Schauspielkurs inklusiv“ regelmäßig zusammen, um gemeinsam Theater zu spielen. Das Besondere: Über die Hälfte der Kurs-Teilnehmer haben entweder eine geistige, eine körperliche oder eine geistige und körperliche Behinderung. Regisseurin Sabrina Schultheis leitet das „Abenteuer Theater“ an, gibt dabei aber keineswegs den Ton vor: „Die Schauspieler entscheiden, was sie spielen wollen“, erklärt sie, dass sie nichts davon hält, ihren Kursteilnehmern alle Entscheidungen abzunehmen.

Als sich die jungen Leute dann aber für Shakespeare als Grundlage für ihr nächstes Theaterstück entschieden haben, staunte sie selber nicht schlecht und sagt nicht ohne Stolz: „Welche Jugendlichen setzen sich freiwillig mit so schwierigem Stoff auseinander? Man könnte meinen, ich als Leitung hätte sie in diese Richtung gedrängt, doch das war überhaupt nicht der Fall.“ Aus dem eigenen Wunsch heraus beschäftigt sich die Theatergruppe deshalb zurzeit mit den Shakespeare-Stücken „Hamlet“ und „Sommernachtstraum“, um auf deren Grundlage ein eigenes, neues Theaterstück zu schreiben.



Diese Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Kreativität der jungen Schauspieler machte auch bei der Aktion Mensch Eindruck. Hier bewarb sich Schultheis um eine Förderung für das Shakespeare-Projekt und erhielt pünktlich zu Ostern die gute Nachricht, dass der Schauspielkurs erneut gefördert wird – und zwar zum sechsten Mal in Folge. „Zustande kommen würden die Stücke auch ohne die Förderung, aber nicht so schön“, freut sich Schultheis über die erneute Möglichkeit, Ausgaben für Requisiten, Bühnenbild und weiteres erstattet zu bekommen – und zwar bis zu einer Höhe von rund 5.000 €.

„Wir sind der Aktion Mensch natürlich mehr als dankbar!“, sagt die junge Regisseurin stellvertretend für ihre Schauspieler. Diese genießen momentan ihre Osterferien – bevor es nach den Feiertagen wieder an den Shakespeare-Stoff geht, der dann in Form eines neuen Stückes aus eigener Feder im Herbst auf die Bühne gebracht werden soll. Was genau dabei heraus kommt, kann auch Schultheis noch nicht sagen. „Aber ich weiß, dass meine Schauspieler sehr kreativ sind. Man darf also gespannt darauf sein, wie sie die Geschichten verbinden und wie Hamlet durch den Sommernachtstraum kommt“, lacht sie.
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