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Kölsche Giganten rockten ausverkaufte Arena

ks; 13. Nov 2016, 16:12 Uhr
Bilder: Michael Gauger; Michael Kleinjung; Video: Dominic Gauger --- Die Jungs von Kasalla um Sänger Bastian Campmann schleuderten bei „Kumm mer lääve“ mit Konfetti um sich.
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Kölsche Giganten rockten ausverkaufte Arena

ks; 13. Nov 2016, 16:12 Uhr
Gummersbach - Bei 'Arena alaaf' verwandelten gestern Abend rund 4.100 Jecken die Schwalbe-Arena in eine Hochburg des Karnevals - Brings, Kasalla, Cat Ballou und viele weitere kölsche Acts wurden über sechs Stunden bejubelt (Mit Video).
Von Katharina Schmitz


Die Uhr zeigte 0:25 Uhr, als vergangene Nacht die Hallenbeleuchtung eingeschaltet wurde und die rund 4.100 Jecken aus der Gummersbacher Schwalbe-Arena strömten. Zuvor hatten sie bei Arena-Alaaf ein fast sechseinhalbstündiges Programm erlebt, das von kölschen Größen strotzte. Angefangen bei einer Lasershow mit dem Trompeter Lutz Kniep, über die Redner Guido Cantz und Bernd Stelter sowie hochklassigen Tanzkorps wie den Höppemötzjern, bis hin zu musikalischen Originalen um die Höhner und Brings wurde den Jecken ein buntes Potpourri aus kölschen Künstlern geboten. Dabei wurden sie von dem Orchester Helmut Blödgen begleitet, das noch am Elften im Elften bei der Sessionseröffnung des kölschen Karnevals auf dem Heumarkt spielte.


[Cat Ballou besang auch gestern mit „Et jitt kei Wood“ ihre Liebe zu Köln.] 

„Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss war das erste Lied, das Lutz Kniep pünktlich um 18 Uhr mit seiner Trompete anstimmte - und gewann dabei direkt die Stimme der Zuschauer. Vor allem die in seinem Auftritt integrierte Lasershow löste in der Menge Jubel aus. Nicht zuletzt, als die Zuschauer im Gummersbacher Handball-Tempel unter den Darstellungen einen Handballer beim Torwurf ausmachten. „Bereits seit Aschermittwoch ist die Veranstaltung ausverkauft. In diesem vollen Haus wollen wir auch den regionalen Karnevalsvereinen die Gelegenheit geben, gemeinsam feiern zu können - ohne als Gastgeber fungieren zu müssen“, erklärte Jürgen Berg aus dem Veranstaltungsteam, das er auch in diesem Jahr gemeinsam mit Cornelia Berg und Michael Chlechowitz bildete.



Neben der KG Närrische Oberberger aus Engelskirchen, die beim diesjährigen Arena-Alaaf ein Tanzkorps beisteuerten, marschierten auch der Bielsteiner Karnevalsverein, die KG Rot-Weiß Denklingen sowie der Ründerother Karnevalsverein bei einem Brauchtumszug in die Arena ein und ließen sich auf der 16 Meter breiten Bühne feiern.


[Kleine technische Probleme am Rande: Höhner-Sänger Henning Krautmacher absolvierte die ersten Minuten mit seinem Zweitmikrofon.]  

Guido Cantz, der in diesem Jahr sein 25-jähriges „Blondiläum“ feiert, ließ sich nicht lange bitten und zog über die aktuellen Geschehnisse in Politik und Promi-Welt her. So hätte Angelina Jolie ihren Noch-Ehemann Brad Pitt zur Adoption freigegeben und das Weiße Haus würde mit Donald Trump als designierten Präsidenten der Vereinigten Staaten barrierefrei werden. Cat Ballou, die laut Moderator Basti Wirtz vor vier Jahren mit „Et jitt kei Wood“ ein Lied für die Ewigkeit geschrieben hätten, begeisterten auch am gestrigen Abend. Nach „Immer immer widder“ und „Hück steiht de Welt still“ servierten sie als Zugabe „König meiner Stadt“. Auch Bernd Stelter kam mit Liedern im Gepäck nach Gummersbach und gab neben „Ich hab drei Haare auf der Brust“ auch „Domisundu“ zum Besten. 


[De Höppemötzjer begeisterten durch ihre Athletik.]  

Durch ihre tänzerische Vielfalt, imposante Akrobatik und die gigantischen Flugfiguren beeindruckten die beiden Tanzkorps De Höppemötzjer und die Fidele Sandhasen. Letztgenannte sicherten sich bereits drei Mal den Deutschen Meistertitel. Gestern standen sie mit insgesamt 56 Tänzern auf der Bühne. Darüber hinaus waren auch die Domstürmer und die Klüngelköpp in der Schwalbe Arena zu Gast. Ein Höhepunkt des Abends war der 45-minütige Auftritt von den Höhnern, an dessen Ende der Song zur Handball-Weltmeisterschaft 2007 „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ die Arena zum Beben brachte. Dies gelang auch Kasalla, die in ihrem Lied „Stadt mit K“ zwar die Domstadt besangen, aber laut Sänger Bastian Campmann hoffen, „bald wieder in die ‚Stadt mit G‘ zurückzukommen“.



[Darf bei Stephan Brings nicht fehlen: Der Sprung von der Box.]  

Auch nach fünfeinhalb Stunden waren die meisten Jecken in der Arena noch fit genug, um den Abend mit Brings ausklingen zu lassen. Neben dem Sessionshit „Besoffe vör Glück“ durften die Klassiker um „Halleluja“, „Superjeilezick“ und „Kölsche Jung“ auch im 25-jährigen Jubiläumsjahr nicht fehlen. Die Jecken zeigten sich begeistert und sangen lauthals mit. „Für Gummersbach ist das wirklich eine tolle Veranstaltung“, wie etwa die Reichshoferin Christine Kettner befand - schließlich galt die handballverrückte Kreisstadt in Bezug auf Karneval bis zum vergangenen Jahr als Niemandsland. „Während wir für unsere erste Veranstaltung viele Bands nicht gewinnen konnten, fielen uns die Verpflichtungen in diesem Jahr wesentlich leichter“, freute sich Jürgen Berg. Zum Abschluss der Veranstaltung rockten Brings auch in diesem Jahr bei einem 45-minütigen Konzert die Bühne. Doch nach ihrer Zugabe „Heimjon“ und damit fast sechseinhalb Stunden Programm hieß es auch in der Schwalbe Arena „Tschüss zesamme!“



[Die Veranstalter Michael Chlechowitz sowie Cornelia und Jürgen Berg (v.l.) möchten Arena-Alaaf fest in das Gummersbacher Veranstaltungsprogramm etablieren. So soll es künftig jeden ersten Samstag nach dem Elften im Elften „Arena - Alaaf!“ heißen.]    

Die dritte Auflage von Arena-Alaaf wird am Samstag, 18. November 2017, stattfinden. „Nach der Premiere im vergangenen Jahr hat Arena-Alaaf Wellen bis nach Köln geschlagen. So kommen bereits kölsche Acts auf uns zu und fragen an, ob sie im kommenden Jahr dabei sein können“, sagte Veranstalter  Berg. Die Gummersbacher Jecken dürfen sich bereits auf Guido Cantz, Querbeat, die Paveier, Martin Schopps, das Tanzcorps Fidele Sandhasen, die Funky Marys sowie die Cheerleader des 1. FC Köln freuen.


Mit von der Partie werden wieder die Bands Kasalla und Cat Ballou sein. Brings werden erneut ein 45-minütiges Konzert spielen. Alle Karteninhaber der diesjährigen Veranstaltung konnten gestern von ihrem Vorverkaufsrecht Gebrauch machen und der Veranstalter teilte bereits mit, dass es keine Karten für 2017 mehr gibt.








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