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„DSDS hat sich für mich positiv ausgewirkt“

Red; 17. Sep 2015, 10:10 Uhr
Bild: Marc Tessensohn --- Tobias Regner.
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„DSDS hat sich für mich positiv ausgewirkt“

Red; 17. Sep 2015, 10:10 Uhr
Bergneustadt - Zusammen mit Norman Keil wird Singer-Songwriter Tobias Regner die 4. Schwalbe Liedermacher Tage eröffnen - Oberberg-Aktuell sprach mit ihm über seine Musik und seine Zeit bei „Deutschland sucht den Superstar.“
OA: Sie waren 2012 bereits bei der 1. Auflage der Schwalbe Liedermacher Tage in Bergneustadt zu Gast. Damals im Vorprogramm der Wingenfelder-Brüder und Norman Keil. Nun spielen Sie erneut mit Norman Keil im Rahmen eines Doppelkonzertes. Was haben Sie für Erinnerungen an „damals“?

Regner: Meine Musik scheint damals recht gut angekommen zu sein, jedenfalls war die Stimmung super. Ich hab mir damals schon gedacht, dass ich hier gerne wieder herkommen würde. Und jetzt klappt es ja tatsächlich noch mal.

OA: Die Szene der deutschen Singer-Songwriter boomt. Ist es dadurch einfach, seinen musikalischen Weg zu finden oder schwerer durch die zunehmende Konkurrenz?

Regner: Ich bekomme von dem, was andere deutschsprachige Liedermacher veröffentlichen, eigentlich gar nicht so viel mit. Die Gefahr, dass ich unbewusst in meinen Songs etwas verarbeite, was ich zuvor bei einem meiner Kollegen aufgeschnappt habe, ist also relativ gering. Ich achte einfach generell darauf, dass ich keine Melodien kopiere, die es schon gibt, denn die Songs sollen ja nach mir klingen. Und wenn ich meinen Stil beschreiben müsste, würde ich sagen: Es muss in meinen Ohren einfach nur rocken und gut klingen.

OA: Welche Rolle spielen die neuen Medien in Ihrem musikalischen Leben? Die Zeiten, in denen sich die Musiker über den Verkauf von Tonträgern definieren und finanzieren gehören ja der Vergangenheit an.



Regner: Den größten Teil meines Einkommens beziehe ich aus Konzertgagen, denn ein intensives Live-Erlebnis wird im Vergleich zu im Studio produzierter Musik scheinbar noch mehr geschätzt. Und die neuen Medien nutze ich wie die meisten Musiker dazu, um zumindest auf meine Konzerte hinzuweisen und im besten Fall Aufmerksamkeit zu erwecken.

OA: Ihr Casting-Erfolg bei „Deutschland sucht den Superstar“ ist mittlerweile neun Jahre her. Einer ihrer Mitstreiter, Thomas Godoj, soll mal gesagt haben, dass er seine Teilnahme nicht bereue, da ihn ohne die Show wahrscheinlich auch heute noch niemand kennen würde. Sehen Sie das ähnlich, oder hat dieses Showformat Ihren musikalischen Weg eher erschwert?

Regner: Auch ich hätte ohne die Teilnahme an dieser Show höchstwahrscheinlich nicht diesen Bekanntheitsgrad erlangt. Dass sich DSDS für mich vorteilhaft ausgewirkt hat zeigt sich daran, dass man mich in den Jahren nach der Show in Musikerkreisen immer als ebenbürtigen Musikerkollegen akzeptiert hat. Das hätte auch anders ausgehen können und es zeigt mir, dass ich was richtig gemacht haben muss.

OA: „Ohne Netz und doppelten Boden“ ist bereits Ihr drittes eigenes deutschsprachiges Album. Sie scheinen also Ihren neuen musikalischen Standort gefunden zu haben, oder haben Sie nicht ab und zu doch noch Lust, englische Rocksongs zu singen?

Regner: Mir macht das Texten auf deutsch einfach mehr Spaß, unter anderem auch deswegen, weil ich bei meinen englischen Texten nie sicher wusste, ob das ein Amerikaner auch wirklich so sagen würde. Deutsch ist eben meine Muttersprache und wenn ich englisch singen will, spiel ich einfach ein Konzert mit meiner Metallica-Coverband.

OA: Sie machen sehr viel in Eigenregie, spielen bei Aufnahmen neben dem Gesang verschiedene Instrumente ein und auch in Bergneustadt werden Sie solo auftreten. Ist das nicht unglaublich schwer, wenn die ganze Live-Last auf einer Person lastet? Viele bekannte Musiker trauen sich das bis heute nicht.

Regner: Ich hab schon in meinen Bands vor der DSDS-Zeit gemerkt, dass ich mich am wohlsten fühle, wenn ich beim Singen noch eine Gitarre umhängen hab. Für mich ist der rhythmische Aspekt eines Songs sehr wichtig, um das richtige Gefühl entwickeln zu können. Wenn ich mit meiner Gitarre ein gewisses rhythmisches Fundament legen kann, profitiert auch der Gesang davon, weil ich mich mit der Stimme dann so richtig schön auf die Gitarrenbegleitung drauf setzen kann. Schwierig wird es für mich erst dann, wenn ich noch ein drittes Instrument, beispielsweise Schlagzeug mit den Füßen, dazu spielen muss. Das artet dann schon eher in harte Arbeit aus.

Norman Keil und Tobias Regner, Freitag, 25. September, 20 Uhr, Krawinkelsaal Bergneustadt.

Tickets für das Konzert von Regner und Kiel gibt es für 16 € in der Buchhandlung Baumhof Bergneustadt, Rathaus Bergneustadt, Dat Lädchen Lüders Oberwiehl, Ründeroth, Dieringhausen, Bergneustadt sowie online unter www.schwalbe-liedermachertage.de. An folgenden Tagen spielen Klaus Hoffmann (Samstag) sowie Heinz Rudolf Kunze mit „Räuberzivil“ (Sonntag) bei den Liedermacher Tagen. Auch für diese Konzerte gibt es noch Karten.
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