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Brandstiftung in Rader Flüchtlingsheim

fn, mh; 2. May 2015, 14:00 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Brandstiftung in Rader Flüchtlingsheim

fn, mh; 2. May 2015, 14:00 Uhr
Radevormwald – Ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in der Straße Am Gaswerk hat im ersten Stock ein Feuer gelegt – Drei Personen sind verletzt worden – Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an. (AKTUALISIERT 14:03)
Von Fabian Nitschmann und Martin Hütt

Feuer im Flüchtlingswohnheim in Radevormwald: Gegen 8 Uhr sind am Samstagmorgen Einheiten von Feuerwehr und Rettungsdienst in die Straße „Am Gaswerk“ ausgerückt. Im ersten Obergeschoss des örtlichen Übergangswohnheims war ein Feuer ausgebrochen, das sich schnell durch die Decke ins Dachgeschoss gefressen hatte.


[Einige der Bewohner mussten aus dem brennenden Gebäude gerettet werden.]

Betroffen vom Brand waren insgesamt 23 Bewohner, die derzeit in den vier Wohnungen der Unterkunft leben. Die meisten der Bewohner konnte sich selbstständig ins Freie retten. Die Feuerwehr musste zwei der Personen mit Hilfe einer Drehleiter aus dem brennenden Gebäude befreien, ein Dritter sprang in der Not aus einem Fenster im ersten Stock.



Drei der Bewohner sind in Krankenhäuser eingeliefert worden. Einer der Verletzten erlitt eine Rauchgasvergiftung, zwei weitere verletzten sich an Knöcheln und Armen. Drei weitere Bewohner erlitten laut Polizei leichtere Rauchgasvergiftungen. Die fünf Kinder zwischen zwei und 16 Jahren, die derzeit im Flüchtlingsheim untergebracht sind, kamen unverletzt davon.


Die Polizei geht davon aus, dass Brandstiftung die Ursache für das Feuer ist. Im Verdacht steht ein 28 Jahre alter Bewohner, in dessen Wohnung das Feuer seinen Ursprung hatte. Die Polizei teilte inzwischen per Pressemitteilung mit, dass der 28-Jährige unter Alkoholeinwirkung stand. Über die genaueren Hintergründe konnte bei einer eilig abgehaltenen Pressekonferenz am Morgen noch nichts gesagt werden. Ein fremdenfeindlicher oder extremistischer Hintergrund scheint allerdings unwahrscheinlich.

[Am Samstagmorgen hat bereits eine Pressekonferenz stattgefunden, auf der die Umstände des Brandes sowie die weiteren Maßnahmen thematisiert wurden.]   

Die Flüchtlingsunterkunft ist derzeit unbewohnbar und überdies aus Ermittlungsgründen beschlagnahmt. Die Bewohner werden aktuell im Feuerwehrhaus betreut. Für die nächsten Nächte ist eine Unterbringung in Sporthalten und umliegenden Hotels geplant. Im Einsatz waren rund 100 Rettungskräfte, darunter auch der Betreuungszug des Kreises. Ebenfalls vor Ort war Landrat Hagen Jobi, der sich im Rahmen der Pressekonferenz aber nicht zu den Vorkommnissen äußerte. 
   
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