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Auf der A 4 herrschte totaler Stillstand

js; 2. Feb 2015, 17:14 Uhr
Bild: Privat --- Zwischen Marienberghausen und Drabenderhöhe rutschte ein Streuwagen in den Graben.
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Auf der A 4 herrschte totaler Stillstand

js; 2. Feb 2015, 17:14 Uhr
Oberberg - Mega-Stau auf der Autobahn und witterungsbedingte Verkehrsbehinderungen im gesamten Kreisgebiet - Die meisten Unfälle endeten glimpflich (AKTUALISIERT).
Von Jessica Schöler

Als Oberberg heute Morgen unter einen dichten Schneedecke erwachte, stand für die Bewohner fest, dass man auf dem Weg zur Arbeit mehr Zeit einplanen musste als üblich. Besonders Lastwagenfahrer hatten es schwer. Um 6:30 Uhr hatte sich in Reichshof-Brüchermühle ein 40-Tonner an einer Steigung festgefahren. Auch andernorts waren vereiste Straßen und Anhöhen keine gute Kombination. Die Nümbrechter Hauptstraße wurde um kurz vor 6 Uhr durch einen Laster blockiert, der an einer Steigung kapitulieren musste. Dass keine Unfälle mit Schwerverletzten gemeldet wurden, lag vermutlich daran, dass die meisten mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs waren.



Insbesondere im Kreissüden sorgten bis etwa 15 Uhr liegengebliebene Lastwagen,  festgefahrene Autos oder umgeknickte Bäume für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Die Polizei verzeichnete insgesamt 25 witterungsbedingte Verkehrsunfälle, wobei es in 22 Fällen bei Blechschäden blieb. Um 7:15 Uhr kam auf der Dreschhausener Straße zwischen Reichshof-Dreschhausen und Hasbach ein Autofahrer nach links von der Fahrbahn ab und rutschte in den Graben. Ein Rettungswagen brachte ihn mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Auf der Olper Straße in Bergneustadt-Wiedenest hatte sich aufgrund der Witterung eine Fahrzeugschlange gebildet. Als eine 23-jährige Gummersbacherin verkehrsbedingt abbremsen musste, rutschte eine 29-jährige Bergneustädterin auf das vorausfahrende Fahrzeug. Die 23-Jährige und ihre Beifahrerin (45) verletzten sich leicht. Ein Rettungswagen brachte sie zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus. Bei einem Auffahrunfall in der Gummersbacher Wiesenstraße wurde ebenfalls eine Person leicht verletzt.

Mehrere querstehende Lastwagen sorgten seit dem frühen Morgen für Stillstand auf der Autobahn 4. Die Abfahrt Engelskirchen wurde zwischenzeitlich gesperrt, um das Auffahren von weiteren Fahrzeugen zu verhindern.  Noch am Nachmittag staute sich der Verkehr in Richtung Olpe auf einer Länge von 20 Kilometern, die Blechlawine auf der Gegenspur war 15 Kilometer lang. Die THW-Gruppen Waldbröl und Gummersbach waren mit schweren Zugfahrzeugen im Einsatz und unterstützten bei der Bergung der Lastwagen. Parallel dazu bekämpfte die Autobahnmeisterei mit mehreren Streufahrzeugen die Straßenglätte. Die Räumungsarbeiten waren gegen 15 Uhr beendet, Polizisten gaben den Verkehr wieder frei. Das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst waren gegen 12 Uhr ausgerückt, um die zum Teil seit mehreren Stunden ausharrenden Fahrer mit heißen Getränken und Decken zu versorgen.



Im Einsatz waren die Einheiten Mitte und Süd, die Einsatzzentrale, der Gerätewagen Betreuungsdienst des DRK-Kreisverbandes sowie eine Einheit des Malteser Hilfsdienstes und der Betreuungsplatz 500 des Rheinisch-Bergischen Kreises, der für den Autobahnabschnitt bis zur Anschlussstelle Engelskirchen in Fahrtrichtung Olpe zuständig ist. In den Unterkünften der Ortsvereine Bielstein und Derschlag waren Verpflegungsstellen eingerichtet worden, in denen Kaffee und Tee zubereitet wurde. Da sich bei den ersten Transporten herausstellte, dass der Verkehr auf der Autobahn zum größten Teil wieder fließt, wurden durch die DRK-Einsatzzentrale in Lindlar Erkundungsfahrten veranlasst. Es mussten nur noch vereinzelte Fahrer versorgt werden. Der Einsatz konnte gegen 16:30 Uhr beendet.


Die Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) hatten am Morgen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie Rolf Peuster wusste. Erhebliche Verspätungen von 20 bis 30 Minuten habe man sich in allen Teilen des Kreisgebiets eingefahren, weil Schneefall, Eis und blockierte Straßen ein Weiterkommen der Busse verhindert hätten. Ausfälle einzelner Busse seien wegen aufgestauter Wartezeiten nicht zu verhindern gewesen. Derzeit laufe der Betrieb planmäßig. „Wir hoffen auf das Einhalten der normalen Fahrzeiten. Weitere Schneefälle sind aber angekündigt“, so Peuster mit Blick auf die kommenden Stunden. Bei der Deutschen Bahn lief es derweil etwas besser. Nach Angaben von Bahnsprecher Thorsten Nehring habe es zwischen 8 Uhr und 10 Uhr acht Verspätungen gegeben, weil die Weichenstellung in Ründeroth vereist war. Die Fahrgäste mussten fünf bis 20 Minuten länger auf ihren Zug warten. Aktuell laufe der Betrieb aber wieder störungsfrei.


Während die Schneefälle im Straßenverkehr für Aufregung sorgen, dürfen sich Wintersportler über die weiße Pracht freuen. Skifahrer und Rodler können sich an den Hängen am Blockhaus und in Hahn austoben. Die Loipe sollte nach Angaben der Kurverwaltung Reichshof bereits heute gespurt werden. Wegen des anhaltenden Neuschnees sei das Spuren aber auf morgen verschoben worden. Die Lifte werden nur am Wochenende betrieben, bis dahin müssen die Skifahrer den Berg selbst erklimmen.
  
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