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Eine Plastiktüte voller Leben

Red; 11. Apr 2014, 13:58 Uhr
Bild: privat --- (v. li) Aijsche Sadrija aus dem Kosovo, Abousatou Alogbleto aus Togo und Angosom Mihari aus Eritrea im Gespräch mit Gabriele Goldschmidt, Koordinatorin des Fachdienstes Migration und Integration des Caritasverbands Oberberg.
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Eine Plastiktüte voller Leben

Red; 11. Apr 2014, 13:58 Uhr
Marienheide – Die Karikaturenausstellung mit Werken von Thomas Plaßmann im Mehrgenerationenhaus wurde unter Beteiligung von Zugereisten eröffnet, die von ihrer Flucht und ihren Erfahrungen berichteten.
In der Öffentlichkeit von der eigenen Flucht oder Vertreibung und der damit einhergehenden Bedrohung der Existenz zu berichten, erfordert Mut. Im Mehrgenerationenhaus „Netzwerk Heilteich“ in Marienheide unter Leitung von Dunja Kühr-Honermann haben drei Menschen aus Togo, Eritrea und dem Kosovo diesen Mut bewiesen: Sie kamen zur Ausstellungseröffnung von „Eine Plastiktüte voller Leben“ und berichteten von ihren Erfahrungen. Noch bis zum 23. April kann man sich im Mehrgenerationenhaus im Rahmen der Jahreskampagne „Weit weg ist näher als du denkst“ des Deutschen Caritasverbands Karikaturen von Thomas Plaßmann zum Thema Flucht und Fremdenfeindlichkeit anschauen.

Abousatou Alogbleto aus Togo lebt seit fast zwanzig Jahren in Deutschland, mittlerweile haben sie und ihre Familie sich gut eingelebt. Doch von der schwierigen Anfangszeit im fremden Deutschland zu berichten, fällt ihr noch heute sichtbar schwer. Angosom Mihariaus aus Eritrea wartet noch auf seine Aufenthaltsgenehmigung. Er teilt sich im Übergangswohnheim ein Zimmer mit einem Schicksalsgefährten, nachdem er auf seiner Flucht durch viele Länder Europas geirrt war. Auf nichts hofft er mehr als auf die Erlaubnis, eine Ausbildung anfangen zu können, eine Arbeit zu finden und sich auf diese Weise in die Gesellschaft zu integrieren. Mit einem Boot gelangte Aijshe Sadrija nach Europa, obwohl sie nicht schwimmen kann. Doch in ihrer Not, so Sadrija, hätte sie alles auf sich genommen, um aus dem Kosovo zu fliehen.

Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Gabriele Goldschmidt, Koordinatorin des Fachdienstes Integration und Migration des Caritasverbands Oberberg. Eingeladen wurden ihre drei Gesprächspartner von Anette Molter, die in der Gemeinde Marienheide für die Betreuung von Asylbewerbern zuständig ist. Sie kennt die Nöte und Sorgen der Flüchtlinge und steht so gut in Kontakt mit ihnen, dass genügend Vertrauen auch für eine solche Veranstaltung wie im Mehrgenerationenhaus in Marienheide möglich ist.
  
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