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Kleiner Routenplaner zum Mitmachen

vma; 9. Nov 2013, 01:30 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- „Nicht nur die Sanduhr, auch Prozesse kann man rumdrehen!“, so Moderatorin Dr. Carmen Thomas am Freitagabend.
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Kleiner Routenplaner zum Mitmachen

vma; 9. Nov 2013, 01:30 Uhr
Engelskirchen – Unter dem Motto „Mitmachen: Zukunft sichern“ fand im Engelskirchener Ratssaal ein Impuls- und Frageforum von und mit Carmen Thomas statt.
Einen kleinen Routenplaner gab die Moderatorin den Gästen mit auf dem Weg. „Wie in einem  Boot sind die Leute mit dem miteinander beschäftigt und nicht mit dem anderen Ufer“, so Thomas. Und das hindere am Weiterentwickeln. Der Kapitän des Schiffes Engelskirchen, Bürgermeister Gero Karthaus, nahm das Ruder beziehungsweise Mikro in die Hand und freute sich über die Resonanz auf die Einladung der Stadt zum Forum. „Wie eine Pflanze das Wasser zum Leben braucht, braucht Engelskirchen Engagement und Ehrenamt“, forderte er. Es solle noch mehr Ehrenamt aufgebaut und gefördert werden. Dazu habe er als kompetente Hilfe Dr. Carmen Thomas mit ins Boot geholt. Auch die Volksbank engagiert sich dabei. Jörn Richling, Niederlassungsleiter in Engelskirchen, fand es wichtig, im Rahmen des Themas Demografie Impulse zu setzen für den Oberbergischen Kreis und die einzelnen Kommunen. Sein Lieblingsprojekt ist die Kooperation mit der Sekundarstufe in Engelskirchen.



Solide auf den Weg machen sich die Ehrenamtler nach der Veranstaltung in Engelskirchen, denn am 19. November geht es weiter mit den Auswertungen und Planungen zu den Impulsen. „Weiterentwickeln und Neues entdecken lohnt“, unterstrich Carmen Thomas zu Beginn des Abends. „Kenn' ich nicht, will ich nicht“ sei für eine Weiterentwicklung nicht angebracht. Sie hatte einige Lösungen und Anstöße in petto. Zunächst verdeutlichte sie anhand einer Sanduhr, dass man auch Prozesse umdrehen könne. „Weiterentwickeln und Neues entdecken lohnt. Wenn sie die Geschicke der Gemeinde Engelskirchen in ihre Hände nehmen, haben sie eine Chance.“


[Viele Interessierte erreichte das Forum, das bewährte Praxisbeispiele zeigte und handfeste Mitmach-Methoden vorstellte.]
  
Impulse zu dem, was geht und schon funktioniert, gaben fünf Interviewpartner von Carmen Thomas. Hans-Willi Rudloff ist Standort-Lotse. Im Ruhestand suchte er Beschäftigung und ist nun einer der Multiplikatoren, die Ehrenamtliche an Institutionen und Vereine vermitteln. Er wünscht sich ein Mehr an Ehrenamtlern und könnte noch viele Leute unterbringen. Wie im Förderverein im Schwimmbad oder Friedhof. Hier werden aktive Leute gebraucht. Seit drei Jahren ist er in diesem freiwilligen Dienst tätig und war dabei auch in Schulklassen. Hier konnte er unter anderem Jessica Jansen und Murat Oezmen zur Erlangung des „Sozial-Führerscheins“ gewinnen. Das ist ein Projekt über vier Wochen, bei dem die Jugendlichen Sozialstunden leisten und anschließend ein Zertifikat erhalten.

So hat Jansen in der Zeit als ergänzende Begleitung der Altenheimbewohner des AWO-Altenzentrums fungiert oder einem älteren Herren dort Gesellschaft geleistet, der ihr viel über Geschichte erzählt hat. „Es hat Spaß gemacht, den älteren Menschen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern“, sagt sie und es sei immer wieder schön, anderen Menschen freiwillig zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu bekommen – einfach nur um die Menschen glücklich zu sehen.


[Eine wichtige Erfahrung war für Murat Oezmen der „Sozial Führerschein“ – er ist einer von 27 Schülern aus zwei Schulklassen, die sich auf das Projekt einließen.]

Murat Oezmen hat ebenfalls den vierwöchigen Sozial-Führerschein gemacht. Jetzt hat er ein Zertifikat, auf das er sehr stolz ist. Über die Neuausrichtung "Aktiv 50+" sprach Ursula Gelbert-Knörr. Vort 15 Jahren gründete sie mit anderen Frauen die Freiwilligenbörse Oberberg. Vor fünf Jahren sprach Jörn Richling sie für das Projekt „50+“ an. Dabei geht es darum:  "Wie können junge und alte Leute etwas gemeinsam tun?" Wolfgang Oehm, Geschäftsführender Gesellschafter der ONI-Wärmetrafo GmbH, erzählte von seiner Selbstständigkeit, die vor 30 Jahren begann. Er hat zwei Macken, wie er verriet: er stellt liebend gerne ältere Mitarbeiter ein und bildet Jugendliche, die ansonsten keine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben, aus. Die Kombination der Generationen sei ihm wichtig. Auch so kann „Mitmachen: Zukunft sichern“ aussehen. Am Ende des Abends meldeten sich viele für die Fortsetzung in einer Arbeitsgruppe, die sich in der Moderations-Akademie für Medien und Wirtschaft von Carmen Thomas treffen wird.

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