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Gefürchtete Durchzündung noch rechtzeitig verhindert

ch; 23. Dec 2011, 16:16 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Der Flammenschein war bei Eintreffen der Feuerwehr von außen gut sichtbar. Den Wehrmännern gelang es aber schnell, das Feuer zu löschen.
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Gefürchtete Durchzündung noch rechtzeitig verhindert

ch; 23. Dec 2011, 16:16 Uhr
Lindlar – Ein brennender Reitstall sorgte gestern für Großalarm bei den Lindlarer Feuerwehren, die die Flammen jedoch frühzeitig unter Kontrolle bringen konnten – Schwangere Pächterin leicht verletzt.
Als äußerst unübersichtlich beschreibt Einsatzleiter Hans Peter Scheurer die vorgefundene Lage gestern Abend in Kemmerich. Um 17:53 Uhr schrillten die Alarmmelder der Feuerwehrleute in Lindlar. Es ging zu einem Bauernhof, auf dessen Gelände auch ein Stall mit Platz für 16 Pensionspferde steht. Bei Eintreffen der ersten Fahrzeuge schlugen die Flammen bereits aus dem Dach. „Wir mussten eine Durchzündung und damit ein Übergreifen der Flammen auf das komplette 30x10 Meter große Gebäude befürchten“, so Scheurer. Aus diesem Grund ließ er sämtliche Feuerwehren der Gemeinde sowie die Drehleiter aus Wipperfürth nachalarmieren.

Der schwangeren Stallpächterin war es bereits gelungen, die Pferde ins Freie zu bringen. Sie selbst zog sich dabei jedoch eine Rauchgasvergiftung zu und wurde von einem Rettungswagen ins Engelskirchener Krankenhaus gebracht. Mit vier Trupps unter Atemschutz gingen die insgesamt 76 eingesetzten Kameraden gegen die Flammen vor. Im Innenangriff konnten sie den Brandherd in einem Aufenthaltsraum im Obergeschoss, der auch als Küche genutzt wurde, lokalisieren. Von dort hatten sich die Flammen durch eine Zwischendecke gefressen und bereits auf den Dachbereich übergegriffen. Mit zwei C-Rohren von innen und zwei weiteren über den Außenangriff gelang es den Wehrmännern jedoch, das Feuer nach einer Dreiviertelstunde unter Kontrolle zu bringen. Zudem wurden drei Gasflaschen gesichert, die in der Nähe des Feuers lagerten.

Die zwischenzeitlich eingetroffenen Feuerwehren aus Frielingsdorf/Scheel, Hohkeppel und Remshagen sowie die Drehleiter standen derweil an der Kemmericher Kapelle in Bereitstellung. Von dort aus legten sie eine 400 Meter lange Schlauchleitung zur Einsatzstelle, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Da sich der Einsatz glücklicherweise doch weniger dramatisch entwickelte, wie zunächst befürchtet, mussten sie nicht weiter eingreifen. Nach zwei Stunden war der Einsatz für sämtliche Kräfte beendet.

Nach Aussagen des Besitzers der Stallungen geht man derzeit von einem technischen Defekt aus. Der Schaden beläuft sich schätzungsweise auf 35.000 €. Umliegende Gebäude, unter anderem auch ein Stall mit 8.000 Hühnern, blieben unbeschädigt.

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