Archiv

Wintereinbruch ließ Arbeitslosenzahlen steigen

Red; 1. Feb 2011, 10:34 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Wintereinbruch ließ Arbeitslosenzahlen steigen

Red; 1. Feb 2011, 10:34 Uhr
Oberberg - Im Januar waren 9.696 Menschen im Oberbergischen Kreis ohne Job - Steigerungsrate nicht ungewöhnlich.
Der Wintereinbruch ließ laut der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach  schon im Vormonat eine Steigerung der Arbeitslosigkeit erwarten, diese trat aber erst nach dem Jahreswechsel ein. Trotz des Zusammentreffens von saisonalen Gründen und dem Quartalskündigungstermin hielt sich diese Zunahme in einem für den Januar üblichen Rahmen. „Dieser jahreszeitübliche Zwischenstopp bei der Arbeitsmarktentwicklung ändert nichts an der generellen Grundentwicklung. Bisher ist in jedem Jahr im Januar die Arbeitslosigkeit gestiegen, unabhängig von der jeweiligen konjunkturellen Lage. Es gibt nach wie vor deutlich weniger Arbeitslose als vor einem Jahr und deutlich mehr freie Stellen“, bewertet Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die aktuellen Daten.

Im Oberbergischen Kreis ist die Arbeitslosenzahl im Januar um 497 oder 5,4 Prozent auf 9.696 gestiegen, damit wurde aber der Vorjahresstand immer noch um 1.835 oder 15,9 Prozent unterschritten – die Distanz zum Vorjahr hat sich dabei sogar noch etwas ausgedehnt. Der aktuelle Anstieg betraf insbesondere Kraftfahrer, Maler und Lackierer, Gartenbaukräfte, Dachdecker, Verkaufspersonal und Köche. „Sobald die Witterung es zulässt, dass Außenarbeiten wieder aufgenommen werden können, gehe ich von einem erneuten Rückgang der Arbeitslosigkeit aus“, so Stefan Krause. Im Laufe der vergangenen vier Wochen mussten sich 2.100 Männer und Frauen arbeitslos melden, darunter 1.032 nach einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Gleichzeitig konnten 1.616 Arbeitslose abgemeldet werden, dabei mündeten 520 in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt ein. Von den 9.696 Arbeitslosen im Kreisgebiet entfielen 3.766 auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung, 351 oder 10,3 Prozent mehr als im Dezember, jedoch 1.418 oder 27,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. 5.930 Arbeitslose entfielen auf die Grundsicherung, 146 oder 2,5 Prozent mehr als vor einem Monat, aber 417 oder 6,6 Prozent weniger als im Januar 2010. Die Arbeitslosenquote für den Kreis liegt nunmehr bei 6,8 Prozent nach 6,5 Prozent im Dezember und 8,0 Prozent im Vorjahr. Das Angebot an Arbeitsstellen ist im Oberbergischen Kreis im Januar nur unmerklich von 816 auf 806 zurückgegangen. Vor einem Jahr gab es nur 500 freie Stellen. Aktuell suchen die Arbeitgeber zwischen Radevormwald und Morsbach vor allem Elektroinstallateure, Schlosser, Altenpfleger, Maler und Lackierer, Schweißer, Feinmechaniker, Bürofachkräfte und Zerspanungsmechaniker Drehtechnik. Bei einigen Berufen hat sich auch in den letzten vier Wochen die Nachfrage ausgedehnt, hierzu gehören Schweißer, Lager- und Versandkräfte, Kellner und auch Maurer. Das gesamte Stellenangebot im Kreis erstreckte sich über 233 unterschiedliche Berufe.

Im Januar meldeten sich 5.354 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach arbeitslos, dabei hatten 2.482 eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt verloren; dies waren 826 Arbeitsplatzverluste mehr als im Dezember, aber 307 weniger als im Januar 2010. Andererseits konnten sich 4.111 aus der Arbeitslosigkeit abmelden, dabei konnten 1.217 eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufnehmen; dies entsprach nahezu den Größenordnungen des Vormonats und des Vorjahresmonats. Da in diesem Jahr einige Bildungsmaßnahmen etwas später beginnen als in der Vergangenheit, konnten auch weniger Arbeitslose in diese Maßnahmen einmünden. Auch dies beeinflusste die Entwicklung der Arbeitslosenzahl.

25.193 Männer und Frauen waren im Januar in der Region arbeitslos, 1.260 oder 5,3 Prozent mehr als im Dezember, jedoch 3.029 oder 10,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Von den 25.193 Arbeitslosen entfielen 9.098 auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung und 16.095 auf den Bereich Grundsicherung. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 6,9 Prozent nach 6,6 Prozent vor vier Wochen und 7,7 Prozent vor einem Jahr. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit traf die Berufsanfänger mit einer Zuwachsrate von +9,2 Prozent relativ stärker als die mittleren Jahrgänge (+5,5 Prozent) und die älteren Jahrgänge (+3,6 Prozent). Einige dieser Berufsanfänger hatten nach Abschluss ihrer Ausbildung befristete Verträge bei ihren Ausbildungsbetrieben oder konnten bereits jetzt ihre Ausbildung abschließen.

In berufsfachlicher Hinsicht gab es im Januar insbesondere bei den Gartenbauberufen, den Kraftfahrern, den Reinigungskräften, den Dachdeckern und den Malern mehr Arbeitslose als im Dezember. Bei den übrigen Berufen, die eine steigende Arbeitslosigkeit aufwiesen, sind witterungsabhängige Tätigkeiten besonders häufig vertreten wie Gerüstbauer, Maurer, Straßenbauer, Baumaschinenführer und Steinbearbeiter.
WERBUNG