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Steinberg-Schüler machen mobil gegen Verbundschule

kg; 24. Sep 2010, 15:47 Uhr
Bilder: Katharina Glowicki --- Die Schülersprecher überreichten heute Unterschriftenlisten an den Bürgermeister.
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Steinberg-Schüler machen mobil gegen Verbundschule

kg; 24. Sep 2010, 15:47 Uhr
Gummersbach – Eine Gruppe von Schülern besuchte heute den Bürgermeister im Rathaus und überreichte Unterschriftenlisten.
Bürgermeister Frank Helmenstein empfing heute gemeinsam mit Schulamtsleiter Frank Hüttebreucker Schüler von der Steinberg-Realschule im Rathaus, um über die mögliche Zusammenlegung ihrer Schule und der Hauptschule zu einer Verbundschule zu sprechen. Die Realschüler kamen nicht mit leeren Händen: Die Schülersprecher überreichten dem Verwaltungschef 70 Briefe. „Wir haben einige Aktionen gestartet, um den Standort zu erhalten. In den Briefen beschreiben wir, wie wir unsere Schule finden und was uns an ihr gefällt“, erklärte Schülersprecher Dennis Barth (16 Jahre alt). Die Steinberg-Schüler und Lehrer befürchten, dass die Qualität ihrer Schule nach der Zusammenlegung sinken könnte.


Im Rahmen der Übergabe, äußerten sowohl Lehrer als auch Schüler ihren Unmut über die jetzige Situation. „Als die Fünftklässler teilweise in Tränen aufgelöst auf uns zu kamen, konnten wir ihnen nicht sagen, was geschehen wird. Unser Informationsstand war mehr als dürftig“, so SV-Lehrerin Martina Schumacher-Braun. Sie wünsche sich eine offene Diskussion. Bürgermeister Helmenstein konnte den Vorwurf nicht nachvollziehen. Bereits in der Schulleiterversammlung sei die Verbundschule thematisiert worden. „Ich habe Ihren Schulleiter zur Schulausschuss-Sitzung eingeladen. Er wusste auch schon im Vorfeld, um welches Thema es gehen wird“. Außerdem sei die Zusammenlegung eine von vielen Möglichkeiten, die in Betracht gezogen würden. Man prüfe verschiedene Alternativen – wie eine ersatzlose Schließung der Hauptschule oder eine Erweiterung des Steinberg-Standortes, um dort eine Hauptschulklasse anzusiedeln.


["Unser Herz schlägt für die Realschule Steinberg", ließen die Schüler heute verlauten.]

Die Schüler äußerten ihre Bedenken: „Ich würde nicht nach Strombach gehen“, so eine Schülerin. So gehe es vielen anderen Betroffenen auch, ergänzte Schülersprecher Anil Tokmak (15 Jahre alt). „Hier muss so schnell wie möglich eine Entscheidung getroffen werden. Ich habe schon von vielen Schülern gehört, dass sie ihre Eltern auf die Hepel-Schule schicken möchten, damit sie nicht in die Gefahr kommen, auf einer Verbundschule zu landen“, forderte Tokmak. Der Bürgermeister versprach eine zeitnahe Entscheidung, „Diese Aufregung hätte es nicht geben müssen. Ich bedaure es, dass sich das so verselbständigt hat“. Er gab zu bedenken, dass die Hauptschüler bei einer ersatzlosen Schließung auf die Schulen in Ründeroth, Bergneustadt, Bielstein oder auf die kostenpflichtige Freie Christliche Privatschule wechseln müssten. „Ich möchte jede Schulform in unserer Stadt erhalten. Damit die Schüler hier jeden Abschluss ohne Schulgeld absolvieren können“, so Helmenstein. Das Thema wird am kommenden Dienstag auf einer öffentlichen Schulkonferenz in der Realschule auf dem Steinberg weiterbehandelt. 

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