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Schluss mit Datenwirrwarr

ls; 17. Aug 2009, 16:10 Uhr
Hagen Jobi (v. l.), Dr. Heide Faeskorn-Woyke, Prof. Dr. Joachim Metzner und Damian Gawenda unterzeichneten heute gemeinsam den Kooperationsvertrag.
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Schluss mit Datenwirrwarr

ls; 17. Aug 2009, 16:10 Uhr
Gummersbach - Vor dem Hintergrund der RAL-Zertifizierung hat die Fachhochschule Gummersbach eine Datenbank für den Kreis entwickelt, die Bearbeitungszeiten für gewerbliche Anträge Messen und Dokumentieren kann. Außerdem sollen Arbeitsabläufe optimiert werden.
Heute unterzeichneten Landrat Hagen Jobi und der Präsident der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Joachim Metzner, eine Vereinbarung für das Kooperationsprojekt. Die Kreisverwaltung ist seit 2008 als „Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung" mit dem RAL-Gütezeichen zertifiziert und verspricht damit dem Mittelstand, 13 vom TÜV gemessene Qualitätskriterien einzuhalten. So werden Bauanträge mit gewerblichem Hintergrund nach spätestens 40 Tagen genehmigt und auf Beschwerden muss der Kreis innerhalb von drei Tagen reagieren. Außerdem sei es ein wichtiges Kriterium, so der Landrat, dass Auftragsrechnungen vom Kreis besonders zügig bezahlt werden.

Landrat Hagen Jobi ist stolz darauf, dass Oberberg der erste Kreis überhaupt sei, in dem die Kreisverwaltung und alle kreisangehörigen Kommunen diesen Service für den Mittelstand in Zukunft anstreben. Die Stadt Hückeswagen sei bereits entsprechend zertifiziert und weitere acht Kommunen hätten die erforderliche TÜV-Prüfung erfolgreich durchlaufen. „Dies ist eine gute Entwicklung für den Wirtschaftsstandort Oberberg", so der Landrat. Deshalb freue es ihn besonders, dass durch die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule nun eine Datenbank entwickelt würde, mit der die Dokumentation der Qualitätskriterien besonders einfach und nachvollziehbar sei.

Serviceorientierung und die Kundenzufriedenheit seien heute echte Wettbewerbsfaktoren für Kommunen und Regionen, betonte auch Professor Dr. Joachim Metzner. Bei diesem Vorhaben wolle die Hochschule den Oberbergischen Kreis unterstützen. „Wir tragen gerne dazu bei, dass der Oberbergische Kreis und seine Kommunen ihre Innovationspotenziale ausschöpfen", so der Präsident der Fachhochschule. Zudem seien Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen wie das nun verabredete Projekt für den Lehr- und Forschungsansatz der Hochschule unverzichtbar. Rund zwei Drittel der Projekt- und Abschlussarbeiten entstehen in Zusammenarbeit mit Unternehmen, so auch in diesem Fall.

„Die RAL-Datenbank entstand als Prototop aus einer Diplomarbeit und soll 2009 von Damian Gawenda, einem Absolventen und Mitarbeiter des Instituts für Informatik, realisiert werden", betonte Prof. Dr. Heide Faeskorn-Woyke, die das RAL-Datenbankprojekt leitet. Sie freue sich vor allem über die hohe Funktionalität des Systems, dass Arbeitsabläufe vereinfacht und jede Aktivität des Benutzers aufzeichne. Bis dato habe man oft mit Karteikarten und Excel-Tabellen gearbeitet. Damit sei nun Schluss.

Die Programmierer erhoffen sich, dass die Software auch für andere RAL-Kommunen interessant sein könnte, weil man dann einheitlich arbeiten und das Produkt für den Markt interessant werden könnte. Besonders interessant für die Hochschule seien dabei Aspekte der Qualitätssicherung, des Wissensmanagements und der Aufbau beziehungsweise die Integration moderner Web-Anwendungen mit Datenbanken. Als Auftraggeber fungiert der Oberbergische Kreis, der alle Kosten, die laut Hagen Jobi weit unter einem fünfstelligen Bereich lägen, übernimmt.
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