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Osterfeuer müssen sicher sein

ls; 15. Apr 2019, 15:25 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Im gesamten Kreisgebiet brennen am kommenden Wochenende wieder die Osterfeuer.
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Osterfeuer müssen sicher sein

ls; 15. Apr 2019, 15:25 Uhr
Oberberg – Brauchtumspflege wird auch in Oberberg großgeschrieben, es gilt aber Vorschriften einzuhalten und den Tierschutz zu beachten.
Von Leif Schmittgen

Vielerorts brennen im Oberbergischen Kreis am kommenden Wochenende wieder die Osterfeuer. Dabei gibt es einiges zu beachten, wie Kreisbrandmeister Wilfried Fischer weiß. In den meisten Kommunen ist das Entzünden eines Feuers genehmigungspflichtig, denn es gilt, Gefahren von vornherein auszuschließen. In seiner Heimatstadt Radevormwald, so erinnert sich Fischer, muss die Tradition der Veranstaltung bei der Antragsstellung nachgewiesen werden.

Und genauso verhält es sich auch beim Ordnungsamt der Kreisstadt. „Die Brauchtumspflege muss begründet werden“, sagt Sprecher Siegfried Frank. In Gummersbach darf man privat ein Feuer anzünden, wenn man es ordnungsgemäß bei der Behörde angemeldet hat. „Wichtig dabei ist, dass man eine Handynummer und E-Mail-Adresse hinterlässt“, sagt Frank. Über Telefon muss der Anmelder erreichbar sein, denn die Liste wird an die Gummersbacher Feuerwehren verteilt, damit diese im Notfall eingreifen können. Per E-Mail werden von der Stadt zudem Tipps zum richtigen Umgang mit den Flammen verschickt.   

Kreisbrandmeister Fischer weißt in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man beim Entzünden eines Feuers, den Sicherheitsabstand von mindestens 100 Metern zum Waldrand einhalten muss. „Ein Osterfeuer dient nicht dazu, Müll zu verbrennen, es darf nur unbehandeltes Holz verwendet werden“, nennt Fischer eine weitere Vorschrift. Optimal würden sich zum Beispiel Reiser eignen, die nach dem Winter abgeschnitten wurden.

Und auch der Tierschutz spielt auch eine wichtige Rolle im verantwortungsvollen Umgang beim Anzünden eines Osterfeuers: Der Grund: Das Geäst ist ein beliebtes Quartier für Kleintiere, diese gilt es zu schützen. „Damit die Ostertradition nicht zur tödlichen Falle wird, empfehlen wir, das Brennmaterial erst kurz vorher auf- und unbedingt kurz vor dem Abbrennen noch einmal umzuschichten“, sagt Inge Kohlgrüber, Pressesprecherin des Tierschutzvereins Wipperfürth.  

„Wer nur am Brennmaterial rüttelt, kann nicht sicher sein, die Tiere zu vertreiben, da viele einfach nur reglos verharren“, so die Tierschützerin weiter. Unter anderem würden Igel und Kröten die Holzhaufen oft als vermeintlich sicheres Versteck nutzen. Vom Anzünden des Holzes sollte man absehen, falls man beim Umschichten auf brütende Vögel oder seltene Tierarten stößt. Auch der Naturschutzbund (NABU) Oberberg wirbt auf seiner Homepage für die Einhaltung des Tierschutzes bei Osterfeuern auf seiner Homepage: Man kann breite Stellen mit Holz anlegen und es erst kurz vor dem Anzünden zur Feuerstelle aufschichten, heißt es dort. Beherzigt man alle Vorschriften und Tipps beachtet, steht einer gelungenen Feier nichts im Wege.  
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