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Nachhaltiger Tourismus als ein Entwicklungsziel

Red; 15. Apr 2019, 16:00 Uhr
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Nachhaltiger Tourismus als ein Entwicklungsziel

Red; 15. Apr 2019, 16:00 Uhr
Lindlar – Gemeinde Lindlar will in diesem Jahr die Weichen für die langfristige Entwicklung stellen und hat dabei die Bürger und deren Wünsche und Ideen umfassend mit eingebunden.
Lindlar arbeitet an der Zukunft. Doch dies ist eben kein Elitenprojekt, das im Verborgenen entsteht, sondern wird öffentlich im Austausch mit den Bürgern erarbeitet. Schließlich gelte es festzulegen, wie sich die Gemeinde in den kommenden 15 bis 20 Jahren aufstellen solle, wie sich die Kirchdörfer, aber auch der Hauptort präsentieren müssten, um den Charakter einer freundlichen, gleichzeitig aber auch traditionsbewussten Kommune zu erhalten, andererseits aber auch interessant zu sein für Neuansiedlungen und Neubürger, so Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig.


Seit dem vergangenen Jahr konnten Lindlars Bürger bei zwei Zukunftskonferenzen und einer Online-Befragung mitreden und Wünsche äußern. Sie waren aufgerufen, sowohl die Stärken und Schwächen als auch die Handlungserfordernisse zu nennen und Perspektiven der Gemeindeentwicklung zu diskutieren. Mit Experten, dem Bürgermeister und der Fachverwaltung wurden auf Basis der zahlreichen Anregungen der Bürger in thematischen Zukunftsworkshops Vorschläge für die übergeordneten Entwicklungsziele und die wichtigsten Projekte erarbeitet. Bei der Öffentlichkeitsveranstaltung im Oktober 2018 konnten die Bürger alle Entwicklungsziele und Leitprojekte für die Entwicklung der Gemeinde Lindlar bis zum Jahre 2035 bewerten, gewichten und Projekte konkretisieren.

Die zahlreichen Ideen und Anregungen aus der Bürgerbeteiligung, den Expertenworkshops sowie einem Lenkungskreis wurden zu einem Gemeindeentwicklungskonzept zusammengetragen, das derzeit in der Verwaltung und den politische Gremien erörtert wird. Wichtige Vorschläge für Ziele des Gemeindeentwicklungskonzepts sind z. B. die Entwicklung einer besseren Mobilitätsinfrastruktur durch einen besseren Verbund verschiedener Verkehrsmöglichkeiten und der Ausbau des Radwegenetzes. Weitere Anregungen sind der Erhalt und die stetige Weiterentwicklung ökologisch bedeutsamer Strukturen, die Stärkung der Freiraum- und Biotopvernetzung, die Stärkung der gesellschaftlichen Verantwortung im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung oder der weitere Ausbau des Tourismus, bei dem Lindlar eine führende Rolle im nachhaltigen Tourismus für das Bergische Land übernehmen möchte.

Ebenso wichtig waren vielen Beteiligten die Bewahrung und Stärkung der örtlichen Besonderheiten in den Ortschaften, die Förderung des Zugehörigkeitsgefühls zum Hauptort, die Stärkung des vielfältigen Vereinslebens und die Vernetzung der Vereine innerhalb der Ortschaften. Allen Entwicklungszielen sind konkrete Handlungsansätze und Leitprojekte zugeordnet, an denen die Gemeinde in den nächsten Jahren arbeiten will.

Mit dem Beschluss des Gemeindeentwicklungskonzepts will man aus den bürger-, experten- und verwaltungsgetragenen Ideen einen verlässlichen Orientierungsrahmen für die Gemeindeentwicklung schaffen. Es ist vorgesehen, dass das Gemeindeentwicklungskonzept noch vor den Sommerferien vom Gemeinderat beschlossen wird und danach der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Nach den Sommerferien soll die frühzeitige Beteiligung für den Flächennutzungsplan mit einer öffentlichen Informationsveranstaltung starten.

Lindlar erarbeitet seit Frühjahr 2018 insgesamt drei Konzepte: das Gemeindeentwicklungskonzept, den Flächennutzungsplan und ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept für den Hauptort Lindlar. Darüber hinaus werden Projekte für die Kirchdörfer diskutiert. Das Gemeindeentwicklungskonzept legt als informelles Planungskonzept die grundlegenden thematischen Weichen für die Entwicklung der Gemeinde bis 2035. Auf Basis des Gemeindeentwicklungskonzepts legt der Flächennutzungsplan die zukünftige Flächennutzung fest, etwa, wo neue Wohn-, Freizeit- oder Gewerbeflächen entwickelt werden können. Ein Flächennutzungsplan wird ca. alle 20 Jahre neu aufgestellt und muss von der Bezirksregierung genehmigt werden. In einem weiteren Schritt wird ein Handlungskonzept mit vielen Maßnahmen zur Attraktivierung erarbeitet, das der Beantragung von Fördermitteln dient.
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