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Gesamtschule: Grünes Licht für Grundsatzentscheid

ls; 15. Mar 2019, 18:30 Uhr
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Gesamtschule: Grünes Licht für Grundsatzentscheid

ls; 15. Mar 2019, 18:30 Uhr
Marienheide - Wegen des Erweiterungsbaus der Gesamtschule meldeten CDU und FDP Beratungsbedarf an - Jetzt haben sich die Fraktionen und Schulleiter Wolfgang Krug nach gemeinsamen Gesprächen geäußert.
Von Leif Schmittgen

Der Erweiterungsbau der Gesamtschule wird derzeit heiß zwischen Politik und Verwaltung diskutiert. Während der Ausschusssitzung am 20. Februar (OA berichtete) sollte die Politik eigentlich den Grundsatzentscheid zur Erweiterung durchwinken, die Finanzierung und die Größenordnung des Umbaus in weiteren Ausschuss- und Ratssitzungen diskutiert werden. CDU und FDP meldeten Beratungsbedarf an, weshalb das Votum vertagt wurde. Liberale und Christdemokraten führten intensive Gespräche nicht nur untereinander, sondern auch mit der Gemeindeverwaltung, Bürgermeister Stefan Meisenberg und Gesamtschulleiter Wolfgang Krug, der eindringlich für den Ausbau warb und auf eine zeitnahe Entscheidung pochte, wurden in die Beratungen eingebunden.


Nach den Fraktionstreffen haben sich beide Parteien jetzt auf einen Standpunkt geeinigt: Demnach stimmt man prinzipiell für einen Erweiterungsbau, allerdings nur in einer Größe von 455 Quadratmetern Nettofläche. Durch Flure und weiteren nicht direkt genutzten Raum käme man auf rund 800 Quadratmeter Gesamtfläche. Diesen Bedarf hatte auch ein externer Gutachter bereits 2017 festgestellt. Der Schulleiter sprach sich seinerzeit für 1.588 beziehungsweise die größte Variante von 2.296 Quadratmetern aus.

Der neue Bedarf hatte sich aus seiner Sicht ergeben, weil man dem Projekt „Schule für gemeinsames Lernens“ beigetreten war. Und genau zu diesem Punkt hat es offenbar Diskussionen zwischen Politik und Verwaltung gegeben. Bürgermeister Meisenberg hatte nach OA-Informationen Ende Dezember grünes Licht für den Beitritt zum Inklusionsprojekt bei der Bezirksregierung gegeben, was in den politischen Reihen auf Kritik stieß. Von einem „Alleingang“ ohne Vorabinformation an den Rat war die Rede, zu der stattgefundenen Diskussion, wollte er keine Stellungnahme abgeben. Der Bürgermeister  begrüßt persönlich die Entscheidung der Fraktionen, dass man dem Grundsatzentscheid zustimmen wird. Er selbst würde sich eine Lösung wünschen, bei der wegen der „Qualität“ des Lernens vor Ort auch größere Räume notwendig seien.

Nach den jüngsten Gesprächen konnten die Wogen geglättet werden: Zu Mehrbelastungen für den Steuerzahler kommt es nach Auskunft von Christdemokraten und Liberalen nicht. Das Landesprojekt des gemeinsamen Lernens schreibt den Teilnehmern keinen erhöhten Raumbedarf vor. Lediglich „geeignete Bedingungen“ zur inklusiven Beschulung werden dort gefordert.

Auch deswegen machte sich Krug am Mittwoch bei einem Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden Carsten Jaeger (CDU) und Jürgen Rittel (FDP) vehement für einen höheren Bedarf als bei der Mindestvariante stark. Laut Jaeger, so betonte er auf Nachfrage von OA, reiche das Konzept jedoch aus, zumal durch den geplanten Umzug von Bücherei und Jugendzentrum ins Franz-Dohrmann-Haus Kapazitäten im Schulgebäude freiwürden. Zudem forderten CDU und FDP die Verwaltung auf, Fördermöglichkeiten zu prüfen, damit der Haushalt bei einer möglichen größeren Erweiterung nicht zusätzlich belastet wird.

Krug ist nach dem Gespräch auf der einen Seite froh, dass nun alle politischen Vertreter dem Grundsatzentscheid voraussichtlich zustimmen werden. Enttäuscht zeigte er sich indes darüber, dass im nächsten Schritt nur die kleinste Ausbauvariante angedacht ist. Hinsichtlich des Jugendzentrum-Umzugs gab Krug zu bedenken, dass der freiwerdende Raum nicht als Klassenzimmer, sondern nur in Teilen als Abstellfläche verwendet werden könne.
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