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Nümbrecht durchschlägt den gordischen Knoten

pn; 13. Mar 2019, 16:00 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung ---- Auch zwölf Tore von Julian Mayer konnten Nümbrecht nicht stoppen.
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Nümbrecht durchschlägt den gordischen Knoten

pn; 13. Mar 2019, 16:00 Uhr
Oberberg - Der SSV Nümbrecht zieht nach dem Sieg über den HC Gelpe/Strombach ins Kreispokal-Endspiel gegen den TuS Derschlag ein.
SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach 29:28 (18:16).


Die Emotionen kannten bei den Nümbrechter Spielern nach dem Abpfiff kaum Grenzen. Nach neun Liga-Niederlagen gewann die Mannschaft von Dirk Heppe endlich wieder ein Spiel und zog damit keineswegs unverdient ins Endspiel des diesjährigen Kreispokals ein. „Zwei Punkte in der Liga wären mir zwar lieber gewesen, aber natürlich ist das ein Highlight, das wir gerne mitnehmen und vielleicht ist es auch endlich der Dosenöffner für uns“, hofft Heppe, dass der gordische Knoten damit endlich durchschlagen ist. Dabei hatten sich die Südkreisler im Vorfeld eigentlich fast schon mit der nächsten Niederlage abgefunden. Ohne Tom Rydzewski und den erkrankten Jannik Lang ging es aus Sicht der Gastgeber eigentlich nur darum, ein vernünftiges Spiel abzuliefern. „Ehrlich gesagt haben wir uns nur wenig Gedanken zur Taktik gemacht“, erzählte der SSV-Coach rückblickend.



Doch bereits zur Pause begannen die Hausherren an die Sensation zu glauben. Lukas Hemmersbach verlieh der Nümbrechter Defensive viel Stabilität und offensiv knüpfte Dominik Donath nahtlos an den starken Auftritt in Birkesdorf an. Gelpe/Strombach konnte seine Qualitäten kaum ausspielen und lief die komplette erste Hälfte einem knappen Rückstand hinterher. Für HC-Trainer Michiel Lochtenbergh mittlerweile ein mentales Problem: „Wir bekommen unser Plus an spielerischer Qualität derzeit nicht auf die Platte.“ Erst nach dem Seitenwechsel kippte die Partie ein wenig. Julian Mayer dominierte fortan den Rückraum und trieb seine Mitspieler zum zwischenzeitlichen 21:24 (47.). Doch anders als in den letzten Wochen ließ sich Nümbrecht von diesem Rückschlag nicht aus der Bahn werfen.


„Wir haben weiter an uns geglaubt. Am Ende hat auch die Mannschaft gewonnen, die mehr wollte“, meinte Heppe. Ein Fazit, dem sich auch Lochtenbergh nicht entziehen konnte: „Nümbrecht hat bis zum Umfallen gekämpft. Sich dadurch auch das Glück erkämpft und verdient gewonnen.“ Spätestens nach dem kuriosen 23:24-Anschlusstreffer durch Marcel Samel kippte das Momentum wieder völlig und auch der siebte Feldspieler funktionierte bei der Spielgemeinschaft in der Schlussphase nicht mehr wie zuvor. Über 26:26 (55.) und 29:27 (58.) brachten die Gastgeber den Sieg clever über die Zeit. „Kämpferisch konnte ich den Jungs in den letzten Wochen schon wenig vorwerfen, aber dieses Mal stimmte es auch spielerisch wieder“, so ein glücklicher SSV-Coach. Lochtenbergh sucht dagegen den Geist der Hinrunde: „Seit zehn Wochen bekommen wir den Schalter nicht mehr umgelegt. Das war einfach wieder nicht gut. Uns fehlen derzeit die Alternativen und Qualitäten, ein knappes Spiel ruhig zu Ende zu bringen.“


Nümbrecht: Dominik Donath (8), Daniel Funk (5), Johannes Urbach (5/1), Jens Frey (3), Tobias Mlynczak, Marcel Samel, Mario Weissner (je 2), Lukas Hemmersbach, Dag Dissmann (je 1).


Gelpe/Strombach: Julian Mayer (12/3), Nico Blech (6), Harry Roth (5), Lukas Bader (2), Sean Borgard, Sebastian Panske, Markus Meister (je 1).
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