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Neue Referees: Vereine in der Bringschuld

lo; 12. Mar 2019, 10:45 Uhr
Bild: Björn Loos --- Rolf Müller (Vorsitzender Kreis Berg, v.li.), Uwe Herbrig (Vorsitzender Jugendausschuss), Heinz Wendeler (Vorsitzender Schiedsrichterausschuss), Stefan Flock (Vorsitzender Kreissportgericht) und Jürgen Liehn (stellvertretender Vorsitzender Fußballkreis Berg).
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Neue Referees: Vereine in der Bringschuld

lo; 12. Mar 2019, 10:45 Uhr
Oberberg - Kurz vor den Kreistagen machte der Vorstand des Fußballkreises Berg auf die angespannte Situation im Schiedsrichterbereich aufmerksam - Sportgericht: Verfahrensabläufe verbessert.
Nach drei Jahren ist es wieder so weit: In Kürze werden die Schiedsrichter und Vereinsvertreter aus dem Fußballkreis Berg zur Wahlurne gebeten. Am nächsten Montag findet der turnusgemäße Schiedsrichtertag im Saal des Restaurants „Thai Elefant“ in Vilkerath (19 Uhr) statt, eine Woche später geht an selber Stelle der Kreisjugendtag über die Bühne. Der Kreistag beschließt den Reigen am 8. April (18:30 Uhr, Kulturzentrum Lindlar).

Die Mitglieder der bisherigen Führungsriegen stellen sich bis auf wenige Ausnahmen erneut zur Wahl, wie der Kreisvorsitzende Rolf Müller im Rahmen eines Pressegesprächs in der Geschäftsstelle des Fußballkreises Berg in Overath erläuterte. „Wir sind ein gutes Team und die Zusammenarbeit macht Spaß. Wir machen noch einmal weiter.“ Ein größerer personeller Umbruch steht voraussichtlich beim Kreistag 2022 an. Zuvor feiert der Fußballkreis, der 2001 aus der Fusion der Altkreise Oberberg und Rheinberg entstand, seinen 20. Geburtstag.


Die Gewinnung neuer und der Erhalt bereits aktiver Schiedsrichter ist eines der dringlichsten Handlungsfelder der Gegenwart und Zukunft. Der scheidende Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses, Heinz Wendeler, skizzierte die Ursachen für den Mangel an Unparteiischen. „Das Hauptproblem ist, dass von den Vereinen zu wenig kommt“, betonte Wendeler. Gerade einmal elf Anmeldungen sind für den Anwärterlehrgang Ende März eingetrudelt. Die letzten beiden Frühjahrs-Auflagen des Einführungskurses wurden sogar mangels Resonanz abgesagt.

Dies hängt offenbar auch ein Stück weit mit der Bequemlichkeit der Klubs zusammen: Statt nach geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten, würden die Vereine mit einem Untersoll lieber saftige Ordnungsgelder berappen. Der Fußballkreis siedelt das Thema Schiedsrichter ganz oben an, wobei wahrscheinlich nur ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung und damit zu einer Verbesserung der Situation beitragen wird.

Gerade im Nachwuchsbereich soll die Werbetrommel gerührt werden - bestenfalls mit konzertierten Aktionen aller Fußballkreise am Mittelrhein. Müller: „Wir müssen da nach vorne preschen und mehr Unterstützung vom Verband erhalten. Letztlich sind wir aber auf die Vereine angewiesen.“



Während tätliche Übergriffe auf Referees andernorts fast an jedem Wochenende vorkommen, bilden solche Fälle im Bergischen eine absolute Ausnahme. Ganz zur Freude von Stefan Flock, der als Vorsitzender des Kreissportgerichts einen Einblick in die Arbeit des Gremiums gab. Die Anlaufschwierigkeiten nach Inkrafttreten der neuen Rechts- und Verfahrensordnung im Sommer 2017 sind überstanden, die technischen Hindernisse ausgemerzt.

In der vergangenen Saison kam es bei der Erledigung der Verfahren zu großen zeitlichen Verzögerungen. „Wir waren mit der Umsetzung nicht zufrieden“, sagte Flock. Mittlerweile habe sich der Umgang mit dem Online-Modul „Sportgerichtsbarkeit“ eingespielt, sodass die schriftlichen Verfahren zeitnah abgeschlossen werden können. Die gewünschte 14-Tage-Frist bis zur Urteilsfindung sei laut Flock zwar nicht immer einzuhalten, „aber wir sind deutlich schneller geworden.“
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