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Wiedereinzug nach Kernsanierung

ls; 9. Jan 2019, 14:45 Uhr
Bild: Leif Schmittgen --- Freuten sich, dass die Arbeiten beendet sind: Michael Spautz (v. li.), Frank Vogt, Markus Aust, Klaus Birth, Gudrun Sutter, Helga Brustmeier und Ute Lampe.
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Wiedereinzug nach Kernsanierung

ls; 9. Jan 2019, 14:45 Uhr
Gummersbach - Ein Wasserschaden hatte im evangelischen Kindergarten an der Von-Steinen-Straße für Probleme gesorgt, heute sind die Kinder zurückgekehrt - Karins Lädchen öffnet am 1. Februar.
Von Leif Schmittgen

Gut ein halbes Jahr hat es gedauert, bis heute Morgen die Kinder in ihrem frisch renovierten "Zuhause" im evangelischen Kindergarten an der Von-Steinen-Straße endlich wieder spielen durften, viele Monate waren sie in anderen Quartieren untergebracht. Denn ihre eigentlichen Aufenthaltsräume wurden seit Oktober für etwa 150.000 € kernsaniert.   

Doch was war der Grund für den unfreiwilligen Umzug? Diesen heißen Junitag im vergangenen Sommer wird die Leiterin des Familienzentrums, Gudrun Sutter, wohl so schnell nicht vergessen: Im Erdgeschoss des erst Ende 2013 eröffneten Kindergartens hatte sich großflächig Schimmel breitgemacht, der von den Erziehern entdeckt wurde. Schnell schrillten bei den Mitarbeitern die Alarmglocken, zeitnah musste ein anderes Domizil her. Spontan erklärte sich Pfarrer Markus Aust bereit, den 42 Kindern der beiden betroffenen Gruppen im evangelischen Gemeindehaus provisorischen Unterschlupf zu bieten.

Allerdings bedeutete dies nicht mehr als eine Zwischenlösung, da die dortigen Sanitäranlagen nur für Erwachsene ausgerichtet und auch nötige Sicherungen wie zum Beispiel hoch angebrachte Türgriffe für Kinder nicht vorhanden sind. Schnell kam man auf die Idee, die Gruppen deshalb im gegenüberliegenden „alten“ Kitagebäude unterzubringen, dort befindet allerdings seit fünf Jahren „Karins Lädchen“, ein Secondhand-Shop, der ehrenamtlich von Ute Lampe und Helga Brustmeier betrieben wird. Beide erklärten sich spontan bereit, ihr Geschäft vorübergehend zu schließen, um Platz für die Kinder zu schaffen.

 

„Ein Glücksfall für uns“, meinte Projektleiter Klaus Birth. Denn so war die Suche nach einer Alternative, eine kostspielige Anmietung von Ladenlokalen oder das Aufstellen von Containern gehörten zu den Überlegungen, schnell beendet. Dort wurden einige Wasserleitungen instand gesetzt und der alte Spielplatz für die Kinder hergerichtet. Parallel dazu ging es für die von der Kirchengemeinde engagierten Experten im befallenen Bereich auf Spurensuche. „Das war sehr schwierig und hat letztlich über einen Monat gedauert“, berichtete Birth.

Als „Übeltäter“ wurde schließlich eine undichte Kunststoffleitung entdeckt, die zum Außenbrunnen des Geländes führt. Durch Schweißarbeiten, so das Ergebnis der Gutachter, war die Leitung bereits während des Gebäudebaus unbemerkt beschädigt worden. Dadurch sei das Wasser in die Fundamente gelaufen und hatte sich den Weg bis ins Mauerwerk gebahnt. „Das dauert seine Zeit“, so der Projektleiter, der von Glück sprach, dass das heiße Wetter die Sporen überhaupt sichtbar gemacht hatte. Der Bauunternehmer hatte - auch weil er federführend an der Errichtung des Kindergartens 2013 beteiligt war – die Koordination der Kernsanierung übernommen.   

Parkettböden wurden unter anderem ausgetauscht, neuer Estrich verlegt, Möbel gereinigt beziehungsweise neu angeschafft und die Wände neu gestrichen. Die beiden übrigen Gruppen der Kita (ebenfalls 42 Kinder), erreichten das Gebäude während des Umbaus über einen Notausgang im Obergeschoss, die untere Etage wurde – auch aus gesundheitlichen Gründen - hermetisch abgeriegelt.  Alle Kosten wurden übrigens von der zuständigen Versicherung übernommen.     

Der für den Träger verantwortliche Pfarrer Aust dankte für die reibungslose Zusammenarbeit mit Michael Spautz vom städtischen Jugendamt und den beteiligten Baufirmen, dessen Mitarbeiter sogar Sonderschichten eingelegt hatten, um die Schäden rasch zu beseitigen. Ein weiteres Lob ging auch an Kirchbaumeister Frank Vogt, der während der viermonatigen Bauphase immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Für alle Freunde von „Karins Lädchen“, dessen Waren in einer eigens angemieteten Halle zwischengelagert wurden, gab es zudem eine erfreuliche Nachricht: Voraussichtlich ab 1. Februar wird das Geschäft für die Kunden wieder geöffnet haben.
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