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Telefonbetrug: Alte Masche neu kombiniert

Red; 5. Dec 2018, 12:10 Uhr
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Telefonbetrug: Alte Masche neu kombiniert

Red; 5. Dec 2018, 12:10 Uhr
Oberberg - Betrüger lassen sich immer wieder neue Tricks einfallen, um an das Ersparte ihrer Opfer zu gelangen - Mit einer besonders dreisten Masche gingen die Täter gestern in Wipperfürth vor.
Gestern Vormittag erhielt eine 85-Jährige einen Telefonanruf. Laut Angaben der Polizei meldete sich ein Mann mit den Worten „Hallo Oma, ich bin es“. Der Anrufer gab an, dringend Bargeld zu benötigen, welches er in Kürze zurückzahlen wolle. Zum Zwecke der Rückzahlung ließ er sich von der Seniorin auch direkt die Kontoverbindung nennen. Kurz, nachdem die Seniorin dem Anrufer diese genannt hatte, erhielt sie einen weiteren Anruf. Ein angeblicher Mitarbeiter ihres Geldinstituts meldete sich und teilte der 85-Jährigen mit, dass soeben eine Zahlung von ihrem Enkel auf ihr Konto eingegangen sei. Der Seniorin fiel der Betrugsversuch zunächst nicht auf. In dem Glauben, dass sie ihrem Enkelsohn helfen würde, ging sie zur Bank und hob eine nicht unbeträchtliche Summe ab.

Kurze Zeit später meldete sich erneut ihr angeblicher Enkel. Er teilte mit, dass ein Bekannter das Geld um 12 Uhr abholen würde. Als sie den vereinbarten Treffpunkt im Sonnenweg aufsuchte und den Unbekannten sah, der dort eine andere ältere Frau ansprach, überkamen sie plötzlich Zweifel. Sie kehrte in ihre Wohnung zurück. Etwa zwei Stunden später erhielt sie erneut einen Anruf. Ein Anrufer gab sich nun als Polizeibeamter aus. Er gab an, die Gespräche im Rahmen einer Abhörmaßnahme verfolgt zu haben. Der Anrufer teilte der 85-Jährigen mit, dass sie offenbar Opfer eines Betruges sei. Nun würde die Polizei aktiv werden. Das abgehobene Geld müsste aber jetzt erst mal in Sicherheit gebracht werden. Von dieser Geschichte ließ sich die 85-Jährige nun nicht mehr in die Irre führen. Sie verständigte ihre Tochter, die wiederum die örtliche Polizei informierte.

Der Unbekannte, der das Geld im Sonnenweg entgegen nehmen wollte, war etwa 20 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, hatte kurze braunen Haare und eine schmale Statur. Die Seniorin gab an, dass der Mann deutsch aussah. Hinweise in dieser Sache bitte an das Kriminalkommissariat Wipperfürth unter Tel.: 02261/81 990.

Auch wenn die Täter in diesem Fall glücklicherweise keinen Erfolg hatten, warnt die Polizei ausdrücklich vor den Maschen der Betrüger. Denn mit ihrem seriösen Auftreten am Telefon würden sie es immer wieder schaffen, ihre Opfer hinters Licht zu führen. Die beste Methode sich zu schützen, ist es, die Tricks zu kennen. „Sprechen Sie mit ihren Angehörigen, Freunden oder Nachbarn über die Tricks der Betrüger“, appelliert die Polizei.

Die Polizei rät:

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

- Seien Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen fordert. Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen. Geben Sie keine Details zu ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. Die Polizei wird am Telefon niemals dazu auffordern, Wertsachen zu übergeben.

- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Rufnummer 110.

- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich Ihren Telefonanbieter.

- Sind Sie bereits Opfer geworden: Zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  
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