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Landwirtschaftsgottesdienst als Dank und Ermutigung

Red; 8. Nov 2018, 11:08 Uhr
Bild: Kirchenkreis An der Agger, Judith Thies --- Den Gottesdienst gestalten mit Liturgie und Fürbitten Bio-Bäuerin Beate Klein (v. li.), Schulreferent Matthias Weichert, Superintendent Jürgen Knabe, Titus Bahner, Vorstand der Kulturland-Genossenschaft, und Peter Schmidt.
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Landwirtschaftsgottesdienst als Dank und Ermutigung

Red; 8. Nov 2018, 11:08 Uhr
Reichshof - Die wichtige Arbeit der Landwirte im Oberbergischen und im Siegtal wurde in der evangelischen Kirche in Volkenrath gewürdigt - Die Kanzelrede hielt Titus Bahner, Vorstand der Kulturland-Genossenschaft.
Zu einem Landwirtschaftsgottesdienst lud der Evangelische Kirchenkreis An der Agger ein. In der evangelischen Kirche Volkenrath sollte so den Landwirten für ihre Arbeit gedankt werden. Denn diese hatten es besonders schwer in diesem Sommer. Futter und Wasser waren rar, Ernten fielen aus. Schon im August hatte Superintendent Jürgen Knabe in einem Brief an die Kirchengemeinden um Unterstützung der heimischen Landwirte nach dem Dürresommer gebeten: Es gelte, das eigene Verhalten zu überdenken und die Landwirte durch den Kauf regionaler Produkte zu unterstützen. Denn die Dürreperiode führte bei vielen Landwirten zu einer emotionalen und finanzielle Belastung, die durchaus auch existenziell sein kann.

Die Situation der Landwirte wieder mehr in den Blick zu nehmen, auch in den Presbyterien und Gemeindekreisen, dazu sollen auch die jährlichen Landwirtschaftsgottesdienste im Kirchenkreis An der Agger beitragen. Knabe kündigte an, dass es im Jahr 2019 einen Pfarrkonvent auf einem Bauernhof im Oberbergischen geben soll, „um uns noch einmal vor Ort mit den Herausforderungen unserer heimischen Landwirtschaft zu beschäftigen und etwas zur Bewusstseinsbildung in unserer Konsumgesellschaft beizutragen". Das gab es schon einmal vor zehn Jahren zu Zeiten der Milchkrise. Die Pfarrerinnen und Pfarrer lebten nicht abseits der Gesellschaft, sagte Knabe, sondern mittendrin und wollten die Nöte der Landwirte hören.



Praktische Solidarität in Form einer „Neuen Allmende“, einer Idee des Gemeinschaftseigentums für die heimische Landwirtschaft, stellte Dr. Titus Bahner, Vorstand der Kulturland-Genossenschaft vor. Die Kulturland-Genossenschaft wurde 2013 gegründet und organisiert seitdem bundesweit „neue Allmenden“. Das Konzept der Allmende war bis ins 19. Jahrhundert verbreitet und bezeichnet eine gemeinschaftliche Organisation und Bewirtschaftung von Weiden für das Vieh und teilweise auch der Ackerflächen durch eine Dorfgemeinschaft.

Musikalisch ausgestaltet wurde der Landwirtschaftsgottesdienst von Dr. Alexander Warnke, Synodalbeauftrager für Kirchenmusik, an dem Blüthner-Flügel der Gemeinde Marienhagen-Drespe.
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