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'Betroffen von der Armut, ergriffen vom Engagement'

Red; 8. Mar 2018, 13:23 Uhr
Bilder: privat --- Mit Kleinkrediten, die die Lichtbrücke vergibt, können sich Frauen ein eigenes kleines Gewerbe aufbauen und so zum Einkommen der Familie beitragen. Eine dieser „Kreditgruppen“ besuchte Paul Heistr, stellvertretender Geschäftsführer der Lichtbrücke.
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'Betroffen von der Armut, ergriffen vom Engagement'

Red; 8. Mar 2018, 13:23 Uhr
Engelskirchen – Eine Delegation der Lichtbrücke besuchte Bangladesch und die vereinseigenen Projekte – Das Fazit der Reisegruppe: Die Hilfe kommt an, doch es gibt noch viel zu tun - Entsetzen über Lager der Rohingya.
Auch in diesem Jahr besuchten Vertreter der Lichtbrücke vereinseigene Projekte in Bangladesch. Mit vielen Bildern berichteten Stefan Bepler, Wolfgang Brückner und Paul Heister anschließend im Haus Lichtbrücke von ihrer vierwöchigen Reise. Die erste Station war Kushtia, wo die Lichtbrücke unter anderem mit ihrer Partnergruppe aus Nümbrecht seit vielen Jahren die Produktion von Wasserfiltern unterstützt, damit die Menschen kein arsenverseuchtes Wasser trinken müssen und sich vergiften. Zehntausende konnten laut der Lichtbrücke so vor dem qualvollen Arsentod bewahrt werden.



[(v. l.) Projektkoordinator Stefan Bepler, Praktikantin Julia Vilshöver und Wolfgang Brückner, Vorsitzender der Lichtbrücke, besuchten eine Vorschule in Kushtia.]
  
In Satkhira unterstützt die Lichtbrücke mit dem Erlös ihres jährlichen Weihnachtsbasars in Engelskirchen die Bildung und Ausbildung der Kinderarbeiter: Viele Kinder aus armen Familien müssen tagsüber arbeiten. Die Thomas-Abendschule sichert ihnen dennoch eine Grundbildung und eine berufliche Ausbildung im Trainingszentrum. Auch hier machten die Vertreter der Lichtbrücke Station, um sich von dem Erfolg der Projekte zu überzeugen.

Von Satkhira führte die Reise weiter nach Khulna, wo die Lichtbrücke sich besonders für Slumbewohner einsetzt. Hier leben die Menschen dichtgedrängt, die täglichen Mahlzeiten bestehen aus etwas Reis und Linsengemüse, berichteten die Reisenden. Die Lichtbrücke hilft hier mit Kleinkrediten, Vorschulen und einem Trainingszentrum, in dem auch Gesundheitshelferinnen ausgebildet werden. „Wir waren ergriffen von der Armut, zugleich aber auch beeindruckt von dem Engagement unserer bengalischen Partnerorganisationen“, so Brückner.



Insgesamt initiierte und unterstützt die Lichtbrücke sechs Ausbildungszentren in Bangladesch, in denen pro Jahr insgesamt über 1.500 junge Menschen eine Ausbildung absolvieren und damit einen wichtigen Schritt aus der Armut gehen. Hierfür setzt sich das Team vom Hallentrödel Bickenbach besonders ein. Und auch die Friedensförderung und Bildungsprojekte in Khagrachari, die mit den Erlösen des jährlichen Sommerfestes in Loope unterstützt werden, laufen erfolgreich weiter, so die Lichtbrücke. „Es ist wirklich beeindruckend, wenn man mit eigenen Augen sehen kann, wie sich das Leben der Menschen durch diese Projekte verbessert hat“, sagte Paul Heister, der das Land zum ersten Mal bereiste.


[Mutter mit ihren Kindern im Rohingya-Flüchtlingscamp.]

Tief betroffen war die deutsche Delegation jedoch von dem Besuch eines Flüchtlingslagers der Rohingyas: Entsetzt berichtete Paul Heister über die trostlose Situation der Menschen in „diesen Elendslagern, wo sie auf engstem Raum und ohne jede Perspektive zusammengedrängt hausen müssen.“ Das Fazit der Reisenden in Bezug auf die Projekte der Lichtbrücke lautete jedoch: „Die Hilfe der Lichtbrücke kommt an.“ Dafür dankt die Lichtbrücke allen Freunden, Helfern und Spendern: „Ihnen allen möchten wir den Dank der Menschen von Bangladesch übermitteln. Wir konnten viel bewegen, unser Einsatz lohnt.“

Dennoch bleibe auch weiterhin viel zu tun: In den älteren Ausbildungszentren sei beispielsweise eine Modernisierung dringend notwendig. Jede Unterstützung ist willkommen, Auskunft unter Tel.: 02263/92 81 390 oder www.lichtbruecke.com (hier finden Interessierte auch einen Kurzfilm von Julia Vilshöver, der die Lebensverhältnisse der Armen in Bangladesch dokumentiert).
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