Archiv

Schwache Chancenverwertung kostet SSV den Sieg

lo; 9. Mar 2018, 00:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Johannes Volk räumte zusammen mit Julian Schwarz im defensiven Mittelfeld auf.
ARCHIV

Schwache Chancenverwertung kostet SSV den Sieg

lo; 9. Mar 2018, 00:45 Uhr
Oberberg - Überlegene Nümbrechter müssen sich gegen Schlebusch mit einem Punkt zufriedengeben - Wiehl scheitert in Windeck an Torwart Tessarolo und sich selbst - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
SSV Homburg-Nümbrecht – SV Schlebusch 1:1 (1:0), vom 16. Spieltag.

Der SSV Homburg-Nümbrecht stand im ersten Match nach der fast viermonatigen Pflichtspielpause dicht davor, das Topduell gegen den direkten Verfolger SV Schlebusch zu gewinnen. Die Elf von Stefan Müller hatte jedoch in punkto Effektivität die Nase vorne und entführte einen schmeichelhaften Zähler. SSV-Trainer Torsten Reisewitz brachte mit dem Angriffsquartett Tom Barth, Kilian Seinsche, Mike Großberndt und Robert Arnds Höchstgeschwindigkeit auf die Schiene. Drei der Protagonisten waren am frühen 1:0 beteiligt. Arnds hatte aufgrund des Sekundenschlafs seines Bewachers genügend Zeit, um Großberndt auf die Reise zu schicken. Dieser bediente Barth, der zwei Abwehrspieler austanzte und die Kugel versenkte.   

Nümbrecht agierte aggressiv, ohne zu viel Risiko einzugehen. Den Gästen fiel derweil herzlich wenig ein, sodass Florian Schneider, der bei seinem Saisondebüt die verletzte Nummer eins Christian Salmen vertrat, ohne Arbeitsnachweis blieb. Auf der Gegenseite wurde ein Treffer von Philipp Wirsing wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Kurz vor der Pause erwischte Julian Schwarz das Spielgerät nach einer Ecke per Kopf nicht richtig, Schlebusch konnte die Situation bereinigen (44.).

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs präsentierte der SSV mehr Höhepunkte im Offensiv-Schaufenster. Nachdem Barth ein Zuspiel von Arnds knapp verpasst hatte (59.), köpfte Kilian Seinsche eine Flanke von Julian Schwarz an den Pfosten (61.). „Danach hat man gemerkt, dass uns die Wettkampfhärte fehlt“, erarbeitete sich der Nümbrechter Tabellennachbar laut Reisewitz Feldvorteile, wobei die Verteidigungsreihe weiterhin ohne Fehl und Tadel arbeitete - bis zur 80. Minute. Schneider wehrte einen Ball zur Ecke ab. Den Standard verwertete Martin Schulz zum Ausgleich.             


[Philipp Wirsing (li.) erzielte ein Tor, das jedoch nicht zählte.]

Im Gegenzug war ein Schlebuscher einen Schritt schneller als Arnds, bevor SVS-Kicker Denis Labusga das Außennetz traf (83.). Ganz am Ende schnupperten die Blau-Gelben wieder intensiver am Dreier: Schlussmann Patrick Kuske parierte einen Distanzknaller von Dennis Kania (85.), doch die dicksten Gelegenheiten sollten noch kommen: Tom Barths Schuss landete in der zweiten Etage (86.), und dem eingewechselten Joscha Trommler unterlief der ultimative Fehlversuch des Abends, indem er das Leder aus drei Metern Torentfernung über die Latte schaufelte (88.).

Trotz des Chancenübergewichts für sein Team sprach Reisewitz von einem gerechten Ergebnis. „Nach dem 1:1 haben wir gewackelt. Da hätte der Gegner durchaus in Führung gehen können. Insgesamt bin ich mit der Leistung zufrieden. Nach der langen Vorbereitung mit den vielen Aufs und Abs haben die Jungs alles reingeschmissen und einen tollen Job gemacht. Leider konnten sie sich für den Aufwand nicht mit einem Sieg belohnen.“ Bereits am Sonntag geht's mit dem Heimspiel gegen den SC Brühl weiter (Anstoß: 15:15 Uhr). 

Tore
1:0 Tom Barth (9. Mike Großberndt), 1:1 Martin Schulz (81.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Bastian Sellau (46. Dennis Kania), Michel Hock, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Julian Schwarz, Johannes Volk (70. Christian Rüttgers), Tom Barth, Kilian Seinsche, Mike Großberndt, Robert Arnds (78. Joscha Trommler).


Germania Windeck - FV Wiehl 2:1 (2:0), vom 15. Spieltag.

„Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren müssen. Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir uns die Niederlage aber selbst zuzuschreiben“, erklärte FV-Coach Ingo Kippels nach dem Fehlstart ins Kalenderjahr 2018. Seine Mannschaft verbuchte die erste Gelegenheit der Partie, doch Markus Wagner scheiterte völlig freistehend an Germania-Keeper Matteo Tessarolo – es sollte nicht die letzte Parade des früheren Wiehlers sein (9.). Zwei Minuten später verhielten sich die Gäste sowohl bei einem Zweikampf im Mittelfeld als auch nach dem Pass in die Spitze zu passiv, die Gastgeber nutzten die Unzulänglichkeiten zur Führung. „In dieser Szene haben wir lediglich Geleitschutz gegeben“, ärgerte sich Kippels.


[Trainer Torsten Reisewitz sah einen über weite Strecken guten Auftritt seiner Truppe.]

Kurz darauf sauste ein Fernschuss der Windecker am Gehäuse vorbei (20.), ehe der TSV nach einem ruhenden Ball auf 2:0 erhöhte. „Wir hatten vorher ganz klar besprochen, dass die Freistöße auf den zweiten Pfosten geschlagen werden“, verstand Kippels nicht, warum die Zuordnung in diesem Moment gänzlich fehlte. Wiehl erholte sich erst in der zweiten Halbzeit von den vermeidbaren Gegentreffern, allerdings ging das Duell Wagner/Tessarolo erneut zu Ungunsten des Stürmers aus (53.). Der Anschluss fiel durch einen Freistoß von Kerem Kargin, der es mit einer flachen Variante versuchte und Tessarolo auf dem falschen Fuß erwischte.  


[Tom Barth trag auf Vorlage von Mike Großberndt zum 1:0.]

Nicht nur Tessarolo hatte zu diesem Zeitpunkt damit zu kämpfen, dass Nebel aufzog und der Platz wegen der Temperaturen rund um den Gefrierpunkt immer glitschiger wurde. Leidtragender der schwierigen Bedingungen war TSV-Kicker Veli Ümit, der unglücklich wegrutschte und sich eine Knieverletzung zuzog. Die Defensivkünstler aus Windeck verbarrikadierten sich in der Schlussphase wie erwartet in der eigenen Hälfte, während der FV verzweifelt anrannte. Peters wählte in guter Position zweimal die falsche Option (65., 76.) und in der Nachspielzeit avancierte Tessarolo endgültig zum Alptraum von Wagner, da er auch dessen dritte Möglichkeit entschärfte (90.+2). Ein Akteur der Hausherren sah unmittelbar vor dem Abpfiff noch die Rote Karte.  

„Wenn man fünf, sechs Hochkaräter hat, sollte man wenigstens einen Punkt mitnehmen. Vom Willen her kann ich den Jungs, zumindest was die zweite Halbzeit angeht, keinen Vorwurf machen“, sagte Kippels. Am Sonntag gastieren die Wiehler um 13 Uhr bei der Reserve von Viktoria Köln. 

Tore
1:0 (11.), 2:0 (29.), 2:1 Kerem Kargin (56. Freistoß).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen einen Windecker Spieler (90.+4 Schiedsrichterbeleidigung).

FV Wiehl
David Jäckel; Alexander Tomm (68. Michael Krestel), Jonathan Noß, Maurice Häger (46. Michael Möller), Waldemar Kilb, Radion Miller, Dominik Knotte (83. Marius Mukherjee), Kerem Kargin, Kevin Derksen, Jan Peters, Markus Wagner.

Tabelle und Ergebnisse Landesliga
WERBUNG