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Am Fehlerteufel und Quenstedt gescheitert

uk; 8. Feb 2018, 23:35 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung.
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Am Fehlerteufel und Quenstedt gescheitert

uk; 8. Feb 2018, 23:35 Uhr
Gummersbach - Mit 24:30 zogen die Bundesligahandballer des VfL Gummersbach am Donnerstagabend beim favorisierten SC Magdeburg wie erwartet den Kürzeren - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

SC Magdeburg - VfL Gummersbach 30:24 (15:12).

Allen im blau-weißen Zirkel war vor dem Match klar, dass es sich bei der Partie in  der GETEC-Arena vermutlich um eine ziemlich heikle Mission handeln könnte. Zu erdrückend waren die Gummersbacher Personalsorgen, zu gut besetzt ist der Magdeburger Kader, zu groß war die bisherige SCM-Heimstärke in der laufenden Saison  (16:4 Punkte bei nur zwei Niederlagen), als dass sich die Jungs von Denis Bahtijarevic realistische Erfolgschancen hätten ausrechnen können. Im Gegenteil: Dem VfL-Coach und seinem Team drohte angesichts der Rahmenbedingungen (ohne Linkshänder im Rückraum) in Sachsen-Anhalt sogar ein Match mit Klatschenpotenzial.


Doch es sollte anders kommen:  Die Oberbergischen konnten die erwartete Niederlage 24:30 (12:15) in akzeptablen Grenzen halten und hätten bei weniger technischen Fehlern in der Offensive sowie konsequenterer Veredelung  vieler erstklassiger Chancen ein positiveres Resultat mit auf die Heimreise nehmen können. Sogar ein Punktgewinn des Underdogs lag nicht außer Reichweite. "Ich kann der Mannschaft in punkto Einsatz keinen Vorwurf machen. Sie hat immer gekämpft und sich nie aufgegeben", analysierte VfL-Coach Denis Bahtijarevic die 60 Minuten beim alten Rivalen wohlwollend, um dann aber auch gleich den Finger in die Wunde zu legen: "In der ersten Halbzeit haben wir viel zu viele technische Fehler gemacht, Magdeburg hat sieben seiner 15 Tore in diesem Abschnitt aus Tempogegenstößen erzielt. Und nach dem Wechsel sind wir immer wieder bei tollen Chancen am Magdeburger Keeper Dario Quenstedt gescheitert. Es wäre auf jeden Fall ein bisschen mehr für uns hier drin gewesen."

Tatsächlich verkauften sich die Gummersbacher über zwei Drittel der Partie durchaus ordentlich. Die ohne ihren verletzten Torjäger Michael Damgaard angetretenen Hausherren schienen jedenfalls doch etwas überrascht vom Widerstand der Gummersbacher, die sich in den ersten 17 Minuten absolut auf Augenhöhe (8:8) bewegten, sich auch von einem Zwischentief (8:12 aus VfL-Sicht) bis zur 22. Minute wieder erholten und sieben Minuten nach der Pause gar die Möglichkeit zum 16:16-Ausgleich in Händen hatten. Doch beim Versuch des schnellen Konters agierte man übereifrig, verlor den Ball und erlaubte dem SCM den postwendenden Torerfolg zum 17:15.

Diesen psychologischen Tiefschlag verkrafteten die die Gummersbacher nicht mehr wirklich. Magdeburg baute das Polster vielmehr in Folge auf 24:18 (47.) aus und brachte den Sechs-Tore-Bonus schließlich sicher über die Zeit. Fazit aus Gummersbacher Perspektive: Man bot dem Favoriten über weite Strecken der Begegnung die Stirn. Doch zahlreiche Fehler im Angriff und der schlampige Umgang mit Premiumchancen waren zu große Hypotheken, um eine durchaus mögliche Überraschung an der Elbe zu realisieren. In den beiden kommenden Heimspielen sollte man die gezeigten Defizite freilich unbedingt vermeiden: Gegen die Eulen Ludwigshafen (18. Februar) und Erlangen (4. März) geht es nämlich gegen unmittelbare Rivalen um überaus wichtige Zähler im Abstiegskampf.     

Magdeburg: Green (n.e., Quenstedt (15 Paraden/1 Siebenmeter); Mertens (9/2), Chrapkowski (5), Bezjak (4), Musa, Musche, Christiansen, Weber, Zelenovic (je 2), Petterson, O´Sullivan (je 1)

VfL: Carsten Lichtlein (1. bis 42./9 Paraden/darunter 1 Siebenmeter), Matthias Puhle (ab 43./3 Paraden); Marvin Sommer (6/1), Simon Ernst, Josef Pujol (je 5), Stanislav Zhukov (4), Tobias Schröter, Moritz Preuss (je 2)

Schiedsrichter: Zupanovic/Thöne (Berlin) 

Zuschauer: 6.236

Siebenmeter:  4/2 - 3/1 (Weber scheitert an Lichtlein, Musche an der Latte - Ernst scheitert an Quenstedt, Sommer am Innenpfosten)

Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Chrapkowski 2x, Musche - Ernst, Becker, Preuss) 

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