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Gummersbacher (49) schwerstverletzt aus Autowrack befreit

nh; 6. Dec 2017, 10:45 Uhr
Bild: Polizei --- Es dauerte Stunden, ehe der vollig zerstörte VW Passat geborgen war.
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Gummersbacher (49) schwerstverletzt aus Autowrack befreit

nh; 6. Dec 2017, 10:45 Uhr
Reichshof - Heute Nacht kam ein Autofahrer in Pochwerk von der Straße ab, touchierte einen Baum, durchpflügte einen Bachlauf und kam in einer Böschung zum Stillstand - Feuerwehr befreite Fahrer - Aufwändige Bergung (AKTUALISIERT).
Von Nils Hühn

In Reichshof-Pochwerk ereignete sich diese Nacht gegen 1:15 Uhr ein Verkehrsunfall mit einer schwerstverletzten Person. Ein 49-jähriger Autofahrer aus Gummersbach hatte dort aus Allenbach kommend in Fahrtrichtung Gummersbach-Derschlag in einer langgezogenen Rechtskurve der Eckenhagener Straße (L 337) aus bisher ungeklärter Ursache die Kontrolle über seinen VW Passat verloren. Das Auto kam von der Fahrbahn ab, streifte einen Baum, durchquerte einen sechs Meter breiten Bachlauf und kam in einer Böschung zum Stillstand, teilte die Polizei mit.

Der Gummersbacher war zunächst in seinem Passat eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeuginnenraum gerettet werden. Die Eckenhagener Straße war für die Dauer der Unfallaufnahme für rund anderteinhalb Stunden komplett gesperrt. Der Autofahrer wurde schwerstverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Da in der Atemluft Alkoholgeruch festgestellt wurde, ordneten die Beamten eine Blutprobe an, so die Polizei. Die weiteren Ermittlungen dauern noch an.

Für den Rettungsdienst und die Freiwillige Feuerwehr Reichshof bedeutete der Einsatz eine kurze, aber dafür arbeitsreiche Nacht. Nach der Alarmierung rückten die Löschgruppe Mittelagger und der Löschzug West mit insgesamt 35 Kameraden aus. „Die Schwierigkeit bestand darin, dass der Wagen an der unzugänglichen Seite der Steinagger zum Stehen kam“, berichtete Reichshofs stellvertretender Feuerwehrchef Rüdiger Schöler. Überlegungen, eine Brücke über das knietiefe und sechs Meter breite Gewässer zu bauen, wurden wegen des hohen Aufwands verworfen. Zudem war der Verunglückte nicht ansprechbar. 

Glücklicherweise konnte die Feuerwehr das Fahrzeug ohne technisches Gerät öffnen. Mit einer Menschenkette wurde der Verletzte über die Steinagger befördert und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Schöler lobte das Zusammenspiel der Einsatzkräfte: "Nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Kameradinnen und Kameraden vom Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises haben in der Situation sehr nasse Füße bekommen und alles gegeben, um den Verunfallten zu erreichen und medizinische Hilfe zu leisten."

Die Bergung des VW Passat gestaltete sich ebenso schwierig, weshalb der Einsatz erst um 4:30 Uhr beendet werden konnte. Es musste sogar ein Baum gefällt werden, um dem angeforderten Abschleppunternehmen die Bergung des Fahrzeugs zu ermöglichen. Ein weiteres Mal Glück hatte der Fahrer, dass ihn vorbeifahrende Zeugen gesehen hatten. Automatisch war der Warnblinkanlage angegangen. „Ohne diese Technik hätte man das Auto wahrscheinlich erst im Hellen gesehen“, vermutete Schöler.
  
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