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Theater-Befürworter mit musikalischer Kundgebung

Red; 21. Nov 2017, 13:00 Uhr
Archivbild --- Das städtische Theater dürfte auch in den kommenden Monaten Zankapfel in der Kreisstadt bleiben.
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Theater-Befürworter mit musikalischer Kundgebung

Red; 21. Nov 2017, 13:00 Uhr
Gummersbach - Protest gegen Schließung vor nächster Ratssitzung am 29. November auf dem Bismarckplatz - Kritiker sehen hausgemachte Probleme und fehlende Professionalität als Ursachen für derzeitige missliche Lage des Theaters an.
Am Mittwoch, 29. November, findet um 17 Uhr auf dem Bismarckplatz in Gummersbach eine musikalische Kundgebung der Theaterfreunde Gummersbach statt.  Der unabhängige und überparteiliche Zusammenschluss von Chören, Ballettschulen, Kulturschaffenden und Theaterinteressenten tritt nach wie vor für den Erhalt des Theaters ein. Zu den Mitwirkenden zählen der Quartettverein „Die Räuber“, das Musicalprojekt Oberberg, der Gospelchor Gummersbach, die Ballettschule „In E-Motion“, das Ballettstudio „Arabesque“ sowie die Kantorei Gummersbach. Hintergrund der Aktion: Am gleichen Tag treffen sich im Rathaus um 18 Uhr die Ratsmitglieder zur Ratssitzung, in der die Schließung des Theaters erneut ein Thema ist.


Am 10. Juni 2018 soll das Bühnenhaus mit einem Symphoniekonzert und einem anschließendem Galaempfang zum letzten Mal seine Tore öffnen. Dies hatte der Rat bereits im Sommer beschlossen. Als Grundlage für diesen Beschluss habe die Entwicklung der Anzahl der Besucher der städtischen Veranstaltungen gedient. Und hier setzt die Kritik der Theaterfreunde an. Verantwortlich für Programmgestaltung, Werbung und den Kartenverkauf sei Bürgermeister Frank Helmenstein als Verantwortlicher für den Kulturbereich in Verbindung mit der Fachbereichsleiterin Ulrike Rösner gewesen. „Beide und auch ihre Mitarbeiter werden mit Sicherheit ihren Job nach bestem Wissen und Gewissen erledigt haben, aber es handelt sich um fachfremde Kräfte. Ein Kulturkonzept ist Mitte 2016 durch Frau Rösner vorgestellt worden, jedoch nie weiter verfolgt worden. Wie kann ein Theater erfolgreich funktionieren, wenn die Verantwortung in dieser Form aufgestellt ist?“, heißt es seitens der Initiatoren der musikalischen Kundgebung.

Zudem seien mit Ausnahme des Jahres 2016 in der gesamten Amtszeit des Bürgermeisters seit 2004 lediglich die Kosten für den Betrieb finanziert, aber keine substanziellen Renovierungsarbeiten und Investitionen getätigt worden. „Der etwas in die Jahre gekommene Zustand des Hauses, der seitens der Ratsmitglieder der Stadt als ein wichtiges Argument für die Schließung angeführt wird, ist daher seitens des Stadtrats selbst zu verantworten“, meinen die Theaterbefürworter. Über das weitere Schicksal des Gebäudes nach einer Schließung gebe es derzeit keine Beschlusslage. Offenbar sei vorgesehen, dass die Kulturstätte einem Erweiterungsbau des Lindengymnasiums weichen solle. „Sind den Bürgern wirklich die wahren Hintergründe genannt worden, die zum Schließungsbeschluss geführt haben?“, fragen die Kritiker spitz.

Mit der musikalischen Kundgebung auf dem Bismarckplatz solle vor dem Hintergrund dieser Fragen die Hand für weitere Gespräche mit dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Gummersbach ausgestreckt werden. In einer Podiumsdiskussion will man miteinander ins Gespräch kommen. Die Theaterfreunde laden alle Bürger ein, am 29. November zum Bismarckplatz zu kommen, den Erhalt des Theaters zu unterstützen und die musikalischen Darbietungen zu genießen.
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