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Irische Landarbeiter beschäftigten Ordnungsamt und Polizei

fj; 11. Aug 2017, 11:04 Uhr
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Irische Landarbeiter beschäftigten Ordnungsamt und Polizei

fj; 11. Aug 2017, 11:04 Uhr
Wipperfürth – Rund 120 Wohnwagengespanne irischer Landarbeiter tauchten gestern in der Hansestadt auf und belegten unkoordiniert auch private Parkplätze – Stadt versperrte Zufahrt zu Ohler Wiesen mit Lkw.
Auf ihrem Weg zur Marienwallfahrt am 15. August in Kevelaer sorgen irische Landarbeiter derzeit für Unruhe in Nordrhein-Westfalen – und dies nicht das erste Mal, wie Polizeisprecher Michael Tietz berichtete. „Die Marienwallfahrt wird regelmäßig von den Iren besucht, dabei reisen sie in großen Gruppen zumeist Tage vorher an, campen teils auf Privatgrundstücken und auch Beschwerden wegen Lärmbelästigung, Sachbeschädigung und Vermüllung wurden in der Vergangenheit bereits laut.“ Auch durch Trunkenheitsfahrten seien Teile der Gruppe in der Vergangenheit bereits aufgefallen.

Als man gestern im Wipperfürther Rathaus erfuhr, dass eine Gruppe mit rund 120 Fahrzeugen der sogenannten „Traveller“ unterwegs Richtung Hansestadt sei, schrillten daher die Alarmglocken im Ordnungsamt. Laut Fridrich Hachenberg leiteten Stadt und Polizei eine gemeinsame Aktion ein. Bereits am Mittwoch hatten Traveller die fünf Stellplätze für Wohnwagen an den Ohler Wiesen besetzt, über Nacht waren weitere Iren dazu gestoßen, sodass gestern rund 40 Fahrzeuggespanne an den Ohler Wiesen parkten. Darunter befanden sich laut Tietze auch zahlreiche Familien mit Kindern.

Wissend, dass noch weitere Traveller unterwegs waren, sperrte das Ordnungsamt die Einfahrt zum Parkplatz mit einem Lastwagen und sprach Platzverweise aus. „Um unseren Worten Nachdruck zu verleihen, forderten wir auch eine Abschleppwagen an, der aber nicht zum Einsatz kommen musste“, erklärte Friedrich, dass die Traveller mit sich reden ließen und den Parkplatz wenn auch zöerlich weitestgehend räumten. Mit Duldung der Stadt verblieben neun Fahrzeuggespanne an den Ohler Wiesen, wobei die Iren die feste Zusage gaben, diesen bis morgen Mittag geräumt zu haben. Auch die Kosten für einen Container, den die Stadt zur Entsorgung von Müll aufstellte, übernahmen die Landarbeiter. Laut Friedrich verliefen die Aktion und die Gespräche friedlich.

Die Fahrer der Wohnwagen-Gespanne, die keinen Platz an den Ohler Wiesen fanden oder von hier verwiesen wurden, suchten sich währenddessen andere Parkplätze: Laut Friedrich besetzten sie die Stellplätze von Supermärkten und auch der Parkplatz an der Diskothek Kesselhaus stand bald voller Fahrzeuge. Hier schritt die Polizei ein und konnte die irische Gruppe schließlich zum Weiterfahren bewegen. Erst am Abend war ein Großteil der Fahrzeuge weitergezogen und es kehrte allmählich Ruhe ein. Die Landarbeiter sollen nach Menden und Iserlohn weitergezogen sein, wo sie sich ebenfalls zum Parken ein Privatgrundstück suchten und für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgten.

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