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Drei Länder, eine Botschaft: Musik kennt keine Grenzen

tah; 20. Mar 2017, 15:34 Uhr
Bild: Tarafa Al Harabat --- (v. li.) Samuel Castro, Yasir Al-Fahad und Andi Pries.
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Drei Länder, eine Botschaft: Musik kennt keine Grenzen

tah; 20. Mar 2017, 15:34 Uhr
Gummersbach – Bei „Musik kennt keine Grenzen“ werden drei junge, zugewanderte Männer aus drei unterschiedlichen Ländern auf der Bühne stehen – Mit ihrer Rap-Musik stehen sie für eine Botschaft ein: Frieden ist möglich.
Von Tarafa Al Harabat

Schüler der Realschule Steinberg und des Lindengymnasiums arbeiten seit etwa einem Jahr an der Umsetzung des Benefizkonzerts „Musik kennt keine Grenzen“, das am kommenden Freitag, 24. März, in der Halle 32 stattfindet. Chöre, Schülergruppen und die beiden Bands „Denkzettel“ und „Generation Hollywood“ gestalten das Konzert mit und verfolgen dabei ein Ziel: Flüchtlinge am kulturellen Leben teilhaben lassen, denn der Erlös des Konzerts soll geflüchteten Menschen den Besuch der Musikschule Gummersbach ermöglichen.

Das Konzert ist aber auch eine Veranstaltung von Flüchtlingen für Flüchtlinge, denn nicht nur die beiden Internationalen Klassen der Schulen beteiligen sich an dem Programm, sondern mit Yasir Al-Fahad, Samuel Castro und Andi Pries auch Flüchtlinge und Zugewanderte, die in Gummersbach eine neue Heimat gefunden haben. Bei „Musik ohne Grenzen“ werden die jungen Männer gemeinsam als Rap-Gruppe auf der Bühne stehen. Eingeladen dazu hat sie das Lindengymnasium.

Yasir floh vor anderthalb Jahren aus dem Irak und lebt nun in Gummersbach. Genau wie seine zwei Band-Kollegen hat er den Text für eines der Lieder, die die drei am Freitag zusammen präsentieren, beigesteuert. „Bei ‚Musik ohne Grenzen‘ kann ich durch die Kunst ein Zeichen gegen Krieg und für Frieden und Menschlichkeit setzen“, freute er sich bereits auf seinen Auftritt. Auf Arabisch wird er von seiner Heimat und dem Krieg, der dort herrscht und jeden Tag spürbar war, singen. Es folgt ein Song über Zusammenhalt und Einigkeit, quasi als Gegenteil der kriegerischen Auseinandersetzungen, die für Yasir einst zum Alltag gehörten. „Im Krieg schießt man mit Gewehren. Aber wir schießen mit Worten, die direkt vom Herzen kommen“, so Yasir.



Samuel Castro ist in Deutschland als Sohn von spanischen Einwanderern geboren. Seine Eltern kamen gemeinsam mit seinen Großeltern nach Ende des zweiten Weltkrieges in die Bundesrepublik. Mit seiner Teilnahme an „Musik ohne Grenzen“ möchte er ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit setzen. „Wir sind der beste Beweis, dass Musik Grenzen überwinden kann: Wir sind drei Menschen aus unterschiedlichen Ländern, die für eine gemeinsame Sache einstehen. Wir wollen mit unserer Musik zeigen, dass Einheit möglich ist“, so Samuel.

Andi, der dritte im Bunde, kam 1988 aus Russland nach Deutschland. „Während Yasir in seinem Lied erzählt, was er fühlte, als es Bomben auf seine Heimat regnete, beschreibe ich in meinem Song, mit welchen Problemen ich nach meiner Ankunft in Deutschland zu kämpfen hatte“, erklärte er. In ihren Liedern beschreiben die drei jungen Männer, dass es bei allen Problemen, Kriegen und Anfeindungen aber auch immer einen Weg gibt, Frieden zu schließen: „Wir müssen aufeinander zugehen, miteinander reden und uns gegenseitig achten. Dann ist es möglich, alle Grenzen zu überwinden“, sind sie sich einig.

Das Konzert „Musik ohne Grenzen“ am kommenden Freitag, 24. März, beginnt um 20 Uhr. Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
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