Archiv

Megatech: Keine große Entlassungswelle in 2017

nh; 17. Feb 2017, 15:50 Uhr
Archivbild.
ARCHIV

Megatech: Keine große Entlassungswelle in 2017

nh; 17. Feb 2017, 15:50 Uhr
Waldbröl - Bei den Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung des Waldbröler Automobilzulieferers wurde kein Interessenausgleich erzielt - Dieses Jahr sollen weniger Mitarbeiter als geplant entlassen werden.
Von Nils Hühn

Zwei Wochen vor dem Weihnachtsfest 2016 ließ die Geschäftsführung von Megatech Automotive Europe die Katze aus dem Sack und teilte den rund 410 Mitarbeitern am Waldbröler Produktionsstandort bei einer Betriebsversammlung mit, dass in den kommenden Jahren 170 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen (OA berichte). Zu Beginn des Jahres 2017 fanden die Interessenausgleichs- und Sozialplanverhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung statt. Auf einen Interessenausgleich, also eine Einflussnahmemöglichkeit durch den Betriebsrat, konnte man sich in Waldbröl auch in der letzten Verhandlung am vergangenen Mittwoch nicht einigen.


Bei einer heute kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung teilte die Geschäftsführung den Mitarbeitern das weitere Vorgehen mit. Demnach erhalten in diesem Jahr maximal 32 Mitarbeiter des Unternehmens die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Im Dezember war noch eine Gesamtzahl von 170 Mitarbeitern genannt worden. „Einige Arbeitskräfte sind schon zum Jahreswechsel ausgeschieden und manche befristete Verträge laufen aus oder Mitarbeiter gehen in den Ruhestand“, erklärte der 1. Bevollmächtige der IG Metall, Werner Kusel, der an den Verhandlungen teilnahm. „Unser Ziel sind überhaupt keine betriebsbedingten Kündigungen“, so Kusel weiter. Im kommenden Jahr wird es neue Verhandlungen geben.

Kusel bedauerte, dass die Geschäftsführung sich nicht auf ein „Zukunftssicherungspapier“ für den Rest der Belegschaft festlegte. „Wir wollten Klarheit für alle Megatech-Mitarbeiter schaffen“, so Kusel. Allerdings seien die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sehr problematisch gewesen. Aufgrund der Tatsache, dass es keine „große Entlassungswelle“ gibt, war Kusel einigermaßen zufrieden mit dem erzielten Ergebnis. Bis Anfang April wird nun der Sozialplan aufgestellt und von allen Seiten unterschrieben. In den kommenden Tagen wird die Bundesagentur für Arbeit ebenfalls mit ins Boot geholt, da sie sich in der Regel an der noch zu gründenden Transfergesellschaft beteiligt. Eine Stellungnahme von Seiten der Megatech-Geschäftsführung gab es trotz Nachfrage nicht.
WERBUNG