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Bürger fordern mehr Polizei im Kreissüden

fj; 12. Jan 2017, 10:04 Uhr
Bild: Friederike Klein --- Die Unterschriftenlisten liegen derzeit in Waldbröl und Umgebung aus.
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Bürger fordern mehr Polizei im Kreissüden

fj; 12. Jan 2017, 10:04 Uhr
Waldbröl – Mit Unterschriftensammlungen setzen sich Waldbröler Bürger nach zwei Schlägereien mit tödlichem Ausgang für eine stärkere Polizeipräsenz in ihrem Ort sowie eine ständige Besetzung der Waldbröler Polizeiwoche ein (AKTUALISIERT).
Im vergangenen Jahr starben zwei Männer nach Schlägereien, die sich beide in Waldbröl zugetragen hatten: Ein 40-jähriger Familienvater wurde im September zusammengeschlagen und erlag seinen Verletzungen. Im Dezember kam es zu einem Streit, bei dem ein 29-Jähriger so schwer verletzt wurde, dass auch er wenige Tage später im Krankenhaus starb (OA berichtete über beide Fälle). Nun fordern Waldbröler Bürger eine stärkere Polizeipräsenz in ihrem Ort sowie eine ständige Besetzung der Waldbröler Polizeiwoche.

Nachdruck verliehen werden soll diesen Forderungen mit Unterschriften – entsprechende Listen liegen seit vergangenem Montag in den Geschäften im Einzugsbereich der Waldbröler Wache (Morsbach, Nümbrecht, Reichshof und Waldbröl) aus. Zudem gibt es eine nicht-öffentliche, derzeit 123 Mitglieder umfassende Facebook-Gruppe unter dem Titel „Mehr Polizeipräsenz für Waldbröl und den Südkreis“.

Initiator der Initiative ist Heinz-Otto Janßen. „Wenn man Nachts in Waldbröl Hilfe braucht und es bis zur Wache schafft, kann es doch nicht sein, dass man dann nur über eine Sprechanlage mit der Wache in Gummersbach verbunden wird“, fordert er eine Rund-um-die-Uhr-Besetzung der Waldbröler Wache. Die Unterschriftenaktion soll bis in die zweite Februar-Woche fortgeführt werden. Dann werden die Listen dem Landrat vorgelegt. „Und wir schicken sie auch nach Düsseldorf. Das Land muss endlich dafür sorgen, dass es überall genügend Polizisten gibt“, so seine Forderung.

Genau wie die Polizeiwache in Waldbröl ist auch die Wache in Wipperfürth in den Nächten zwischen Sonntag und Donnerstag nicht besetzt. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass in diesen Nächten Bürger höchst selten die Wachen aufsuchen. Darum haben wir uns 2013 dazu entschieden, die Kollegen im Streifendienst einzusetzen“, erklärte Polizeisprecherin Monika Treutler, dass die Regelung wenig mit Personalnotstand zu tun habe. „Im Gegenteil: Wir haben im Oberbergischen seit zehn Jahren eine stabile Personaldecke, in den vergangenen zwei Jahren stiegen die Personalzahlen sogar leicht“. Auch das Kriminalitätsniveau sei seit Jahren auf dem gleichen Niveau. Wo welcher Polizist eingesetzt würde, stimme die Polizei in regelmäßigen und kurzen Abständen nach Analyse der jüngsten Einsätze ab, wodurch auch die Schlägereien Beachtung finden würden. „Als Polizei müssen wir natürlich aber auch den ganzen Kreis im Blick haben“, so Treutler.
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