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„Es macht uns traurig, wenn sie zu schnell fahren“

js; 18. Sep 2014, 16:42 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Landrat Hagen Jobi (l.) schaute den Kinder und der Polizei bei der morgendlichen Kontrolle in Wiedenest über die Schulter. Hauptkommissar Hartmut „Hacki“ Dirlenbach (2.v.r.) hatte die 4b in einer Unterrichtsstunde auf ihren Einsatz vorbereitet.
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„Es macht uns traurig, wenn sie zu schnell fahren“

js; 18. Sep 2014, 16:42 Uhr
Oberberg – Beim heutigen Blitzmarathon dürfen sich vier Grundschulklassen aus Oberberg als Nachwuchspolizisten beweisen - Die 4b der GGS Wiedenest postierte sich an der B55 und nahm Temposünder ins Visier - Erste Zwischenbilanz eingetroffen.
Im Rahmen des zweiten bundesweiten Blitzmarathons werden heute im gesamten Kreisgebiet Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Der Oberbergische Kreis und die Polizei Oberberg teilen sich die Aufgabe und übernehmen jeweils 31 Messstellen. Die Polizeibeamten setzen bei der Kontrolle nicht nur auf Radarpistole und Knöllchenblock, sondern auch auf die Unterstützung der jungen Verkehrsteilnehmer. Vier Grundschulklassen aus Lindlar, Hückeswagen, Wiedenest und Morsbach dürfen an den von ihnen vorgeschlagen Messstellen kontrollieren.


[Die Laserpistole hat eine Reichweite von 1.000 Metern – Spätes Abbremsen ist also zwecklos.]


Wochen vor dem Blitzmarathon hatte die Polizei Schüler aus ganz Oberberg dazu aufgerufen, so genannte Wutpunkte zu melden und Vorschläge für Kontrollpunkte zu liefern. Auch in den Gemeinschafts-grundschule Wiedenest war einiges zusammengekommen, als Hauptkommissar Hartmut „Hackie“ Dirlenbach zur Unterrichtsstunde erschien und die Kinder befragte (OA berichtete). Heute positionierte sich die 4b an der B55 in Wiedenest und unterstütze die Polizei. Unter Begleitung der Polizeibeamten sprachen sie die Fahrer an. „Danke, dass sie sich an die Geschwindigkeit halten“ oder „Es macht uns traurig, wenn sie zu schnell fahren“, sorgten für strahlende Gesichter oder schamhafte Entschuldigungen seitens der Angehaltenen.


[Die Fahrweise von Stefan Esser aus Olpe wurde gelobt.]


„In Oberberg haben wir täglich drei Personen, die bei einem Unfall verletzt werden. Hauptursache ist überhöhte Geschwindigkeit“, erklärte Landrat Hagen Jobi, der zur Stippvisite in Wiedenest erschien. Beim heutigen Blitzmarathon will man auf diese Statistik hinweisen und für mehr Einsicht sorgen. „Wir wollen auf die Gefahren und Folgen überhöhter Geschwindigkeit aufmerksam machen. Heute geht es um Sensibilisierung, Knöllchen sind uns nicht so wichtig“, so Polizeisprecherin Monika Treutler. Siegmar Pfeifer, Leiter des oberbergischen Verkehrsdienstes, ist sich dennoch sicher, dass Verwarnungen und Anzeigen ausgesprochen werden müssen. Genau so kam es dann auch. Zwischen 8 Uhr und 8:45 Uhr gingen in Wiedenest drei Temposünder ins Netz. Die höchste gemessene Geschwindigkeit lag bei 73 Stundenkilometer.


Bs etwa 15 Uhr kontrollierte die Polizei 21 Stellen im gesamten Kreisgebiet kontrollieren. Dabei handelt es sich um Vorschläge von Schülern, Kindergartenkindern und Kindern, die sich per Brief an die Beamten gewandt hatten. Bis 21:30 Uhr werden weitere Messungen durchgeführt.

Die Endergebnisse des Blitzmarathons können hier eingesehen werden.
  
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