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Schulpavillon Schmitzhöhe bleibt vorerst stehen

kg; 30. Jun 2010, 11:24 Uhr
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Schulpavillon Schmitzhöhe bleibt vorerst stehen

kg; 30. Jun 2010, 11:24 Uhr
Lindlar – Wegen jährlicher Kosten in Höhe von rund 4.200 € und Sanierungsbedarf sollte das Gebäude ab kommenden Schuljahr nicht mehr für den Schulbetrieb genutzt werden.
Von Katharina Glowicki

In einer Sondersitzung in der Grundschule Schmitzhöhe beriet der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur gestern über die zukünftige Nutzung des Pavillons. Die Verwaltung hatte im Haupt- und Finanzausschuss die Notwendigkeit des Gebäudes für den Schulbetrieb in Frage gestellt und vorgeschlagen den Pavillon anderen Interessenten wie Vereinen anzubieten, wenn diese für den Unterhalt aufkommen könnten. Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke begründete die Empfehlung gestern mit einem Kostenaufwand für das Gebäude von rund 4.200 € pro Jahr. „In den nächsten Jahren ist mit einem erhöhten Unterhaltsaufkommen für den 40 Jahre alten Pavillon zu rechnen“, so der Bürgermeister weiter. Zudem sei die Schülerzahl in den vergangenen Jahren um ein Drittel gesunken.

Schulleiterin Elke Feuser-Bell rechtfertigte die aus ihrer Sicht große Notwendigkeit der zwei angesprochenen Räume für den Unterricht. In einem sei eine Klasse mit 19 Schülern untergebracht. Der andere werde als Fachraum für Englisch und Religion genutzt. „Die Klassenzimmer sind für die Fächer vorbereitet, mit dem nötigen Material ausgestattet und jeder Schüler hat einen festen Platz. So dass der Unterricht ohne Verzögerung beginnen kann“, erklärte Feuser-Bell. Die Lehrkräfte nutzten die Räume auch für den jahrgangsübergreifenden Unterricht. „Der Qualitätsstandard unseres pädagogischen Konzeptes würde unter dem Wegfall des Pavillons leiden“, meint die Schulleiterin.


[Bild: Katharina Glowicki --- Die Ausschussmitglieder besichtigen die Klassenzimmer im Schulpavillon.]

Die Christdemokraten äußerten sich kritisch gegenüber dem Erhalt des Schulpavillons. „Das Gebäude ist aus wirtschaftlicher Sicht eine Katastrophe. Was in die Heizung reingesteckt wird, geht direkt durch die Wände“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Schmitz. Das Geld könnte in Bildung investiert werden, auch in den Standort Schmitzhöhe, „nur nicht in ein Fass ohne Boden“, fügte Schmitz hinzu. Die Sozialdemokraten teilten die Meinung der CDU und Verwaltung nicht. „Es kann keine rein wirtschaftliche Entscheidung sein. Auch sollte man den momentanen Kostenaufwand den eventuellen Abbruchkosten gegenüberstellen“, so Marie-Luise Burkelc, sachkundige Bürgerin (SPD). Die Liberalen stellten sich gegen einen Abriss vor dem kommenden Schuljahr. „Keiner weiß, was jetzt in der Schulsituation passiert. Es wäre verfrüht, jetzt einen Entschluss zu fassen“, meinte FDP-Fraktionsvorsitzender Harald Friese. Auch die Grünen wollten keine Entscheidung übers Knie brechen.

Die Fraktionen einigten sich einstimmig darauf, die endgültige Entscheidung erst nach dem kommenden Schuljahr zu fällen. Bis dahin sollen in einem Arbeitskreis verschiedene Alternativen der Raumnutzung diskutiert werden. Angedacht ist, den 64 Quadratmeter großen OGS-Raum in zwei Klassenzimmer zu unterteilen.
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