Archiv

Gallisches Dorf mit Megaerfolg

ch; 22. Mar 2010, 23:14 Uhr
Bild: Christian Herse --- Jetzt wird angepackt: Günter Fahlenbrock (v.l.), Dr. Hermann-Josef Tebroke, Wolfgang Oehm und SVF-Vorsitzender Rolf Müller beim Spatenstich der neuen Anlage.
ARCHIV

Gallisches Dorf mit Megaerfolg

ch; 22. Mar 2010, 23:14 Uhr
Lindlar – In nur 17 Monaten hat der SV Frielingsdorf einen Großteil der benötigten 500.000 € für seine neue Sportanlage gesammelt. Gestern war nun offizieller Spatenstich für den Kunstrasenplatz.
Es war einmal ein kleines Dorf abseits von Lindlar, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, seinen in die Jahre gekommenen Ascheplatz rundzuerneuern. Dass aus einem schönklingenden Märchen eine Erfolgsstory wurde, bewiesen die Frielingsdorfer gestern Abend beim Spatenstich für ihren neuen Kunstrasenplatz, der bis Mitte 2010 fertig gestellt werden soll. „Das ist eigentlich alles noch zu schön, um wahr zu sein“, konnte auch der Vorsitzende der eigens gegründeten Förderinitiative „Sport vor Ort“, Günter Fahlenbock, die vergangenen Monate noch nicht richtig glauben.

Am 1. Juli 2008 hatten sich einige Sportbegeisterte das Ziel gesetzt, den Tenneplatz am Scheelbach einen frischen Anstrich zu verpassen. Schnell war eine Gruppe engagierter Frielingsdorfer gefunden, die kräftig die Werbetrommel rührten. „Damals sind wir davon ausgegangen, in 2014 auf einem neuen Platz spielen zu können“, erinnert sich Fahlenbock. Dass der Ball bereits in wenigen Monaten rollen kann, ist unter anderem dem Hauptsponsor und Namensgeber der neuen Oni-Arena, Wolfgang Oehm, zu verdanken.

„In ihm haben wir einen Ansprechpartner und Freund gefunden, der stets eine offene Tür für unsere Belange hat“, dankte Geschäftsführer Stephan Menzel Oehm. Und der bekräftigte sein Engagement und versprach, für Frielingsdorf heute, morgen und übermorgen dazu sein. Doch die Unterstützung der Firma Oni reichte nicht, um das Projekt zu verwirklichen. Insgesamt 168.000 € Eigenleistungen mussten unter anderem aufgebracht werden, zudem kamen 250.000 € aus dem Topf des Konjunkturpakets II.

Und nicht nur ein neuer Kunstrasenplatz wird neu entstehen. Auch ein Beachvollyeball-Feld, eine dreimal 120 Meter lange Tartanbahn sowie eine Sprunggrube samt Kugelstoß-Stelle sollen auch den Schulsport sowie die Abnahme des Sportabzeichens ermöglichen. „Außerdem konnten wir die Hermann-Voss-Stiftung als Förderer gewinnen, weswegen wir heute auch verkünden können, dass das lange ungesicherte Kleinspielfeld gebaut werden kann“, freute sich Menzel. Jede helfende Hand wird jetzt benötigt, um in den kommenden Wochen alleine 1.700 Quadratmeter Pflastersteine zu verlegen. Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke ist von so viel Engagement begeistert: „Hier wird nicht geträumt, sondern angepackt. Mir kam das hier immer wie ein gallisches Dorf vor, dass seinen eigenen Kopf und Willen hatte.“

Schon in den vergangenen Jahren habe der Sportverein Frielingsdorf in Eigeninitiative sein Umfeld umgestaltet, wie sich sein Vorsitzende Rolf Müller erinnerte: "Nachdem die Kapazitätsgrenze des Vereins erreicht war, haben wir den Bau der Turnhalle und der Tennisplätze vorangetrieben. Mit der neuen Anlage haben wir nun uns praktisch den Deckel aufgesetzt." Dass mit dem Sportplatz die Förderinitiative noch nicht abgeschlossen ist, zeige die Tatsache, dass danach der Umbau der in direkter Nachbarschaft stehenden Sporthalle geplant ist. Für beide Projekte werden allerdings noch weitere Sponsoren gesucht, die die Unterfangen finanziell unterstützen. Weitere Informationen zu "Sport vor Ort" gibt es im Internet unter www.sportvorort-frielingsdorf.de .
WERBUNG