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Bergisches Land verkehrt künftig nach Fahrplan

ch; 9. Feb 2010, 17:15 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Drei Linienbusse rollen demnächst durch die Region mit Motiven aus dem Bergischen Land.
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Bergisches Land verkehrt künftig nach Fahrplan

ch; 9. Feb 2010, 17:15 Uhr
Lindlar – Die Naturarena hat gemeinsam mit den Verkehrsgesellschaften drei Linienbusse großflächig mit Motiven aus dem Bergischen Land beklebt. Besonders der Tagestourismus soll damit in die Region gelockt werden.
Zur Schiffstaufe bringt der neue Besitzer stets eine Flasche Champagner mit, die am Bug des neuen Liners in tausend Einzelteile zerschellt. Auch Landrat Hagen Jobi hatte am Nachmittag zumindest einen Sekt dabei, traute sich am Ende jedoch nicht ganz, diesen an einer der Frontscheiben von drei neuen Bussen zu zerschlagen.

["Das Bergische." - kurz und prägnant ist die neue Werbung.]

Glücklich über die neueste Werbeplattform für seine Heimat war er dennoch: „Wir müssen die Liebe für das Bergische stärker in den Leute  verankern. Ich denke, hiermit machen wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung.“  Nach langen Gesprächen zwischen der Naturarena Bergisches Land und den Verkehrsgesellschaften OVAG, RVK und Wupsi konnte heute das fertige Werk präsentiert werden. Auf drei Bussen ziert nun jeweils ein 100 Quadratmeter großes Bild der heimischen Region die Außenwand und soll damit rollende Botschafter werden. „Rund 82 Prozent aller Touristen bleiben nur für einen Tag hier. Das Bergische ist keine Urlaubswelt für drei Wochen, sondern für Wochenendausflüge“, weiß Naturarena-Geschäftsführer Mathias Derlin, „und genau auf die müssen wir uns konzentrieren.“


[Die Geschäftsführer der OVAG, RVK und Wupsi stellten heute gemeinsam mit Landrat Hagen Jobi (3.v.r) sowie seinem Amtskollege aus Rheinberg, Rolf Menzel (4.v.r), und Mathias Derlin von der Naturarena die Busse vor.]

Und so werden die Busse nicht nur auf den lokalen Linien fahren, sondern auch in Olpe, Remscheid oder auch Köln zu sehen sein, wo die Hauptzielgruppe dieser zunächst auf drei Jahre angelegten Aktion lebt. „Für uns schließt sich damit ein Kreis. Denn wenn die Urlauber in die Kommunen kommen, geht es denen gut und damit auch im Umkehrschluss uns“, sieht OVAG-Chef Karl-Heinz Schütz die Vorteile und hat genauso wie seine Kollegen die Flächen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Dass das Projekt großes Potential hat, zeigte die Gemeinde Lindlar bereits vor einem Jahr, als sie einen Spediteur-Lkw mit eigenen Motiven beklebte und auf Deutschlands Straßen schickte. Regelmäßig würden mittlerweile die Fahrer nach Flyern gefragt werden. Auf einen ähnlichen Effekt setzt Derlin: „Mit uns muss man genauso etwas verbinden können, wie mit der Eifel oder dem Sauerland.“ Deswegen habe die Naturarena, die bislang mehr im Hintergrund agierte, zuletzt verstärkt Außenwerbung auf Messen und Veranstaltungen betrieben, um sich und die Region ins Gespräch zu bringen. In einer Broschüre für Wanderer sind neuerdings deswegen auch alle Buslinienpläne eingezeichnet. Jobi hofft zudem darauf, dass sich die Menschen noch mehr mit der Heimat identifizieren können. „Die beste Tourismuswerbung betreiben wir durch uns selbst. Hier sind unsere Wurzeln und das sollten wir auch nach außen zeigen.“

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