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Feuerwehr-Großaufgebot kann Vollbrand verhindern

ch,mkj; 20. Dec 2009, 15:15 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Eine enorme Hitzeentwicklung herrscht immer noch in einem Heuschuppen in Schnellenbach.
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Feuerwehr-Großaufgebot kann Vollbrand verhindern

ch,mkj; 20. Dec 2009, 15:15 Uhr
Engelskirchen – Fast 150 Feuerwehrleute aus der Kreismitte löschten gestern einen Heuspeicher in Schnellenbach. Mehrere hundert Heuballen gingen in Flammen auf, Löschwasser gefror sofort.

Von Christian Herse


 [Immer wieder wird die aktuelle Lage besprochen.]


Um kurz vor 14 Uhr wurde die Feuerwehr Engelskirchen nach Schnellenbach zu einem Feuer auf einem Bauernhof gerufen, in  dem rund einhundert Heuballen lagern sollten. Schon von weitem war eine enorme Rauchentwicklung zu erkennen, sodass die anrückenden Kameraden mit dem Schlimmsten rechnen mussten. Auch wenn am Einsatzort keine offenen Flammen aus dem Gebäude schlugen, war eine enorme Hitzeentwicklung im Inneren des betroffenen Heuschuppens erkennbar, so dass eine Durchzündung der Flammen jederzeit möglich war. Zunächst bestand die Aufgabe der Feuerwehr darin, rund 120 Kühe, deren Stall sich unterhalb der Scheune befand, auf eine nahe Weide zu bringen.

Gleichzeitig wurden zahlreiche Feuerwehrkräfte aus der Kreismitte zusammengezogen, da von einem zeitaufwendigen und intensiven Einsatz ausgegangen werden musste. „Bevor wir das schwelende Stroh rausbringen konnten, brachten wir zwei Drehleitern in Stellung, die bei einem möglichen Vollbrand den nahen Bauernhof schützen sollten“, berichtet Thomas Krimmel, der gemeinsam mit Wehrführer Andreas Stommel die Einsatzleitung inne hatte. Mittels Kettensägen wurden Teile der Außenwand der rund 40 mal 15 Meter großen zweigeschossigen Halle entfernt, um anschließend per Radlader die großen Heuballen aus dem Stall zu ziehen.

[Einhundert große Strohballen (rechts) konnten vor den Flammen geschützt werden.]


Insgesamt 100 große Strohreservoirs konnten so vor dem Feuer gerettet werden, aber hunderte kleinere Ballen gingen in Flammen auf. Diese wurden einzeln auf einer Wiese verteilt und abgelöscht. Nachdem der Brandherd offen gelegt werden konnte, entzündete sich das dort noch gelagerte Restheu, konnte aber durch einen schnellen und massiven Wassereinsatz rechtzeitig gelöscht werden. Insgesamt waren 22 Kameraden unter Atemschutz und weitere zwölf mit Filtergeräten im Einsatz. Sechs C-Rohre kühlten die Halle von Außen, um die Temperaturen innen möglichst niedrig zu halten. Aufgrund der Außentemperaturen von minus zwölf Grad drohten immer wieder Schläuche und Pumpen einzufrieren. Auch verwandelte sich das Löschwasser zu gefährlichen Eisflächen, die regelmäßig vom Bauhof abgestreut werden mussten. Glücklicherweise verletzte sich niemand .

Die Feuerwehr geht davon aus, dass ein Viertel des im Speicher eingelagerten Strohs verbrannt ist. Die Stallungen der Rinder wurden notdürftig gegen die Kälte isoliert, sodass die Tiere am Abend wieder zurückkehren konnten. Der Schäden am Gebäude ist gering und wird inklusive des zerstörten Futters auf 30.000 € geschätzt.

Aufgrund des großen Bedarfs an Atemschutzträgern und dem Wassereinsatz war die gesamte Engelskirchener Feuerwehr, die Einheiten aus Gummersbach-Dieringhausen und Lindlar-Frielingsdorf/Scheel sowie die Drehleitern aus Gummersbach und Wiehl im Einsatz. Die Drehleiter in Bergneustadt wurde in Alarmbereitschaft versetzt, um die Brandsicherheit in der Kreismitte weiter gewährleisten zu können. Ebenfalls vor Ort war Kreisbrandmeister Uwe Lomberg sowie einem Mitarbeiter der Leitstelle, die zudem weitere Atemschutzgeräte gebracht hatte. Geleitet wurden die Löscharbeiten aus dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Bergneustadt. Der Malteser Hilfsdienste aus Engelskirchen und Waldbröl versorgten die Feuerwehrleute bei klirrender Kälte mit heißen Getränken und einer Suppe. Zudem konnten sie sich in einem Schnelleinsatzzelt aufwärmen. Bis 19:30 Uhr waren die letzten Kräfte im Einsatz.


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