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Oberberg kaum von ver.di-Warnstreik betroffen

nh; 29. Jan 2019, 11:20 Uhr
Bilder: privat.
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Oberberg kaum von ver.di-Warnstreik betroffen

nh; 29. Jan 2019, 11:20 Uhr
Oberberg - Für heute hat die Gewerkschaft ver.di zu Warnstreiks bei AWO-Einrichtungen aufgerufen, womit den Forderungen in den Tarifverhandlungen Nachdruck verliehen werden soll - Altenheime in Waldbröl und Gummersbach bestreikt.
Von Nils Hühn

Während in manchen Regionen Nordrhein-Westfalens die Kindertagesstätten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) geschlossen bleiben, haben im Oberbergischen Kreis alle Kitas normal geöffnet. Und das, obwohl die Gewerkschaft im Zuge der Tarifverhandlungen für heute zu Warnstreiks aufgerufen hat. ver.di fordert für die 65.000 Beschäftigten der AWO NRW zehn Prozent mehr Lohn. Die Laufzeit soll 13 Monate betragen. Die Arbeitgeber haben gestaffelt insgesamt sieben Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten. Die AWO NRW betreibt rund 3.000 Einrichtungen, darunter 729 Kitas, 490 Offene Ganztagsbetreuungen und 132 Seniorenzentren.


Aber warum ist der Oberbergische Kreis von dem Streik kaum betroffen? „Der AWO Kreisverband Rhein-Oberberg bezahlt nach dem TVÖD Kommunal-Tarif“, erklärte AWO-Fachbereichsleiterin Alwine Pfefferle. Aus diesem Grund sei weder eine Kita noch ein Seniorenheim betroffen. Allerdings sind in den AWO-Seniorenzentren Gummersbach-Dieringhausen und Waldbröl Mitarbeiter in den Streik getreten. Diese beiden Einrichtungen gehören zur AWO GesA und damit zum Bezirksverband Mittelrhein. Dieser versichert, dass alle Bewohner in den Einrichtungen der AWO Gesellschaft für Altenhilfe mbH (GesA) „keine Beeinträchtigungen durch den Streik erfahren.“

Die AWO-Arbeitgeber kritisieren das Vorgehen von ver.di und fordern die Rückkehr zur Sachlichkeit. „ver.di setzt auf Scharfmacherei bei den laufenden Tarifverhandlungen“, heißt es in einer Pressemitteilung der AWO NRW. Warnstreiks, ohne dass die Tarifverhandlungen überhaupt schon Fahrt aufgenommen hätten, seien unverhältnismäßig. Durch den Warnstreik seien Einrichtungen betroffen, in denen Kinder, Familien und Pflegebedürftige die Folgen zu tragen hätten.
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