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Ein Fiasko droht

pn; 24. Mar 2019, 23:40 Uhr
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Ein Fiasko droht

pn; 24. Mar 2019, 23:40 Uhr
Oberberg - TVW meldet sich mit Kantersieg zurück - SSV II und CVJM II zittern nach Niederlagen weiter um den Klassenerhalt - HCGS II mit wichtigem Sieg - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
HSG Geislar-Oberkassel – CVJM Oberwiehl II 32:27 (15:17).


Knapp einen Monat ist es her, dass Oberwiehls Reserve sich nach vier Siegen in Folge im Kampf um den Klassenerhalt fast schon auf der sicheren Seite wähnte. Drei Niederlagen später muss das Team von Manuel Seinsche allerdings wieder gewaltig um den Klassenverbleib zittern. Der damals stattliche Vorsprung von sechs Punkten ist auf zwei mickrige Zähler zusammengeschrumpft. Umso bitterer fiel das Fazit des CVJM-Coachs nach der Niederlage im Bonner Osten aus. „Dieses Spiel hätten wir zwei oder drei Mal gewinnen müssen“, haderte Seinsche mit den vielen liegen gelassenen Chancen. Denn bis zur Pause agierten die Gäste zwar nicht fehlerfrei, waren in einer temporeichen Partie aber die etwas bessere Mannschaft.


Nachdem der starke Debütant Frederik Noss mit dem Pausenpfiff einen Siebenmeter parierte, Geislars Merlin Lohrey nach dem Seitenwechsel eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam und Frankjörn Schell aus spitzem Winkel auf 15:20 (35.) gestellt hatte, schien der Auswärtssieg geebnet. „Bis dahin ging unser Plan auf. Dann machen wir den Gegner mit eigenen Zeitstrafen und Fehlern aber wieder stark“, konnte Seinsche selbst mit zwei schnellen Auszeiten den folgenden Negativlauf zum 23:20 (46.) nicht stoppen. Der frühere Gummersbacher Nachwuchskeeper Benjamin Zander sowie HSG-Spielertrainer Felix Herzog waren in der Schlussphase die Garanten für einen letztlich ungefährdeten Heimsieg. „Das ist zwar bitter, aber es bringt auch nichts, diesem Spiel nachzutrauern. Wir haben noch fünf Endspiele und müssen dringend nachlegen“, so Seinsche unmittelbar nach dem Abpfiff.


Oberwiehl: Yannic Wollenberg, Daniel Rischikov (je 6), Frankjörn Schell, Alexander von Weschpfennig (je 5), Phil Nückel (2), Johannes Schneevogt (2/2), Moritz Schramm (1).




TuS Königsdorf – SSV Nümbrecht II 31:24 (18:11).


Ohne Bonuspunkte im Abstiegskampf musste Nümbrechts Reserve die Heimreise aus Königsdorf antreten. Beim Aufstiegskandidaten machte sich schnell der dünne SSV-Kader bemerkbar. Das Trainertandem Heinrichs/Laegner konnte auf keine Routiniers zurückgreifen, zudem hatten die Südkreisler teilweise den oberbergischen Juniorenpokal vom Vorabend in den Knochen. „Das hat uns viel Kraft geraubt“, analysierte Markus Laegner die personelle Situation. Torben Lang fiel komplett aus, Marcel Miebach und Benedikt Opitz quälten sich mit Blessuren durch die Partie, die bis zum 0:3 (4.) noch vielversprechend begann.


Doch schnell machte sich die körperliche Überlegenheit der Hausherren bemerkbar. Über 5:5 (14.) und 10:6 (21.) machten die Oberberger viele leichte Abspielfehler und luden den TuS damit stets zu Gegenstößen ein. „Wir kamen bis zur Pause leider nicht aus unserem Tief heraus“, mussten Laegner und Heinrichs in der Kabine ihr Team moralisch aufbauen. Das allerdings mit Erfolg. Die Defensive um den starken Rene Nitschmann agierte geschlossener und auch offensiv wurde die Fehlerquote erheblich gesenkt. Am klaren Königsdorfer Sieg änderte das allerdings wenig. Im Abstiegskampf ist Laegner dennoch weiter optimistisch: „Das war kein Spiel, das wir unbedingt gewinnen mussten.“


Nümbrecht: Markus Schwemke (8/2), Markus Bitzer (4), Tim Lefherz (4/2), Marcel Miebach, Rene Nitschmann (je 3), Lucas Koch, Christoph Bitzer (je 1).




TV Wallefeld – VfR Übach-Palenberg 38:20 (16:10).


Zum Endspiel im Abstiegskampf hatte Jörg Beger das Duell mit dem Ligaschlusslicht vergangene Woche erklärt. Nicht weniger als einen Kantersieg hatte der Wallefelder Coach gegen die längst abgestiegenen Gäste eingefordert, um zumindest nach dem letzten Strohhalm greifen zu können. Mit dieser Maxime schien er bei seinem Team auch keinesfalls auf taube Ohren gestoßen zu sein. Zwar schlug der Tabellenletzte mit einem ungewohnt vollen Kader in der Walbachhalle auf, die Hausherren zeigten sich aber bereits beim Aufwärmen keineswegs gewillt, auch nur einen Zentimeter preis zu geben. „Das war endlich wieder so, wie ich mir das seit Wochen vorgestellt habe“, meinte Beger.




Marcus Gilmann gab einen formidablen Abwehrchef, während offensiv die Dick-Brüder, Tim Sauermann sowie Max Meinerzhagen wirbelten. Über 12:6 (23.) war die Marschroute schnell vorgegeben, richtig deutlich wurde es allerdings erst in den letzten 20 Minuten. VfR-Keeper Thomas Bach konnte nach einem Zusammenprall mit Tim Sauermann selbst nach einer viertelstündigen Verletzungsunterbrechung nicht mehr weiterspielen. Die Gäste mussten fortan Feldspieler Till Keusch zwischen die Pfosten beordern. Dieser stellte für den TVW allerdings nur selten ein Hindernis dar. „Wir haben uns endlich für unseren Aufwand belohnt“, hofft Beger, dass der erste Sieg nach zwölf erfolglosen Anläufen im Endspurt für eine Aufbruchstimmung sorgt: „hoffentlich noch nicht zu spät.“


Wallefeld: Max Meinerzhagen (11), Nick Dick (10/3), Tim Sauermann (6), Ben Sommer (4), Jascha Hartmann, Lukas Dick (je 3), Andreas Becker (1).


HC Gelpe/Strombach II – TuS Niederpleis 23:18 (14:7).


Während Nümbrecht II, Wallefeld und Oberwiehl II im Abstiegskampf weiter mit dem Rücken zur Wand stehen, gelang der Reserve des HC Gelpe/Strombach ein kleiner Befreiungsschlag. Durch den Erfolg über den direkten Konkurrenten aus Niederpleis hat die Mannschaft von Eduard Debnar zumindest ein kleines Polster auf die Abstiegsränge. Allerdings hat die oberbergische Spielgemeinschaft nach Wallefeld immer noch das schlechteste Torverhältnis aller Abstiegskandidaten, so dass der HC-Coach schnell sein Haar in der Suppe gefunden hatte: „Natürlich war das ein sehr positiver Auftritt. Aber wir hätten auch etwas für das Torkonto machen können.“


Nach anfänglichem Abtasten übernahmen die Gastgeber nach dem 7:7 (16.) das Kommando und kassierten bis zur Pause kein Gegentor mehr. Mit dem beruhigendem Halbzeitvorsprung im Rücken schaltete Gelpe/Strombach allerdings auch früh in den Verwaltungsmodus. „Wir haben den Gegner mit unseren Fehlern leben lassen. Aber zwei Punkte sind zwei Punkte und wir haben im Abstiegskampf alles selbst in der Hand“, meinte Debnar nach der Partie. Ein Sonderlob verdiente sich Torhüter Alexander Orth, der in den Schwächephasen seiner Vorderleute mit starken Paraden stets den Vorsprung verteidigte.


Gelpe/Strombach: Marius Euteneuer (8), Lukas Altjohann (4), Michel Töpfer (4/1), Jan Höfer, Michiel Lochtenbergh (je 3), Fynn Schürmann (1).

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