Morsbach - Auf Einladung der Gemeindeverwaltung beteiligten sich rund 150 ehrenamtlich Aktive an der Ideenfindung zur Feier des 1.125-jährigen Bestehens der Kommune, das im Juni 2020 begangen wird.

Von Ute Sommer

"Ich muss gestehen, dass dieser Neujahrsempfang ein egoistisches Anliegen meinerseits ist, denn hier sind die Besten von Morsbach versammelt", begrüßte Bürgermeister Jörg Bukowski die Vertreter der 120 Dorfgemeinschaften, von Chören, Feuerwehren, Kirchen, Förder-, Sozial- und Sportvereinen, Kulturgruppen und des Gemeindesportverbandes in der Morsbacher Kulturstätte, Menschen, sich in ihrer Freizeit freiwillig bürgerschaftlich engagieren und unentgeltlich Verantwortung für das gelingende Gemeinwohl übernehmen. "Dank an sie alle, auch im Namen der Rathauskollegen und meiner Fachbereichsleiter Susanne Hammer, Guido Kötter und Klaus Neuhoff, dass sie sich darüber hinaus an den Planungen für unser Gemeindejubiläum beteiligen".


[Bürgermeister Jörg Bukowski forderte die Ehrenamtlichen dazu auf, sich rege an der Gestaltung des 1125. Gemeindejubiläums zu beteiligen.] 

Vorweg startete der Heimatforscher Christoph Buchen seinen kurzen Rückblick auf die Historie der Gemeinde Morsbach mit dem Hinweis auf den Fund eines jungsteinzeitlichen Steinbeiles, ein Artefakt, das ersten Jägern und Sammlern bereits 3.300 vor Christus bei Stentenbach/ Rübegarten im damaligen Urwald abhandenkam. Im neunten Jahrhundert erreichten Missionare des Bonner Cassius-Stifts die Region, deren Niederung von sumpfigen Moorgebieten und einem Bachlauf geprägt war. So erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes  "Morsbach" in einem Besitzverzeichnis der St. Cassius-Gemeinschaft von 895. Der Bau der im romanischen Stil errichteten Basilika St. Gertrud vollzog sich von 1150 bis 1250.


Buchen erinnerte an die Feier des 1.100. Jubiläums im Jahr 1995, das mit großem Festakt und Festzug durch den Ort begangen wurde. Da das große  Ereignis des 1125-jährigen Ortsgeburtstages in 2020 einen ähnlich würdigen Rahmen verdiene, sollen sich nun möglichst alle Morsbacher Bürger an Planung und Organisation beteiligen. Rathauschef Jörg Bukowski informierte über die Gründung eines Lenkungskreises, dem neben Christoph Buchen auch Bürgermeister a. D. Horst Jütte, Uwe Klein (Musikschule Morsbach), Tobias Schneider (GKV, Politik), Jan Weber (Familienwerkstatt, Kirche), Klaus Neuhoff (Verwaltung, Finanzen), Thomas Stangier (Handel, Handwerk, Gewerbe) und Kerstin Wittershagen (Verwaltung, Organisation) angehören.

"Es gibt aber daneben jede Menge Freiraum für ihre Ideen", forderte der Bürgermeister alle Gäste auf, sich während des Tagesordnungspunktes "aktives Kaffeetrinken" rege am Vorschläge-Findungsprozess zu beteiligen. Alle Veranstaltungen des geplanten Festwochenendes am 13. und 14. Juni 2020 sollen unter dem Motto "Die Republik im Aufbruch - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft - 1.125 Jahre Morsbach" stattfinden. Erste Inhalte könnten ein samstägliches Familienfest und der offizielle Festakt am Abend sein, für den Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, ihre Schirmherrschaft bereits zugesagt habe. Als Programmpunkte für den Sonntag stünden bisher ein ökumenischer Gottesdienst, ein 66-Dörfer-Lauf, ein Bürgerfest und verschiedene Filmprojekte zur Diskussion.


[Morsbacher Dschungel-Flair verbreiteten die Flamingos, Löwen, Zebras und Leoparden der Wallerhausener "Dance Devils".]  

Da sich gleichzeitig die Städtepartnerschaft mit der französischen Partnerstadt zum 50. Mal jährt, ist auch ein Staffellauf Morsbach/Milly-La-Forêt vorgeschlagen. Flankierend zum Gemeindejubiläum könnten unter Mitwirkung von Handel und Gewerbe eine historische Festschrift, ein Bildband, ein Kalender oder ein "Republik-Taler" aufgelegt werden, als Attraktion für die Jugend sei ein Auftaktkonzert am Freitagabend denkbar.

In diesem Zusammenhang erinnerte er an die Entstehung des Gemeindebeinamens "Republik" Morsbach, der auf eine Äußerung des damaligen Gemeindevertreters Dr. August Dresbach in der Nachkriegszeit zurückgeht. Kreative Anregungen für die sich anschließenden Tischgespräche präsentierte die Big Band der Leonardo da Vinci Schule Morsbach, unter Leitung von Alfons Gaisbauer, sowie der Lion-King-Show-Act der Wallerhausener Dance-Devils, bevor die "Besten" konstruktive Anregungen und Vorschläge schriftlich auf Stellwänden fixierten.