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Klause-Erweiterung: Bürgerbefragung beantragt

fj; 14. Nov 2018, 13:14 Uhr
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Klause-Erweiterung: Bürgerbefragung beantragt

fj; 14. Nov 2018, 13:14 Uhr
Lindlar - Die Interkommunale Interessengemeinschaft zum Erhalt des Waldgebiets Klause V hat einen Antrag auf Bürgerbefragung gestellt.
Über 2.500 Unterschriften für den Erhalt des Waldgebiets Klause hat die gleichnamige Interessengemeinschaft bereits gesammelt, um sich gegen die geplante Rodung von 25 Hektar Wald zur Erweiterung des Industrie- und Gewerbegebiets Lindlar-Klause zu wehren. Nun hat die Interkommunale Interessengemeinschaft das nächste Kapitel im Ringen um die Klause-Erweiterung aufgeschlagen: Gestern reichte sie einen Antrag auf Bürgerbeteiligung bei der Gemeinde ein. Diese wird damit aufgefordert, zwei konkrete Alternativen zur Abstimmung zu stellen und das Votum der Bürger zu respektieren. Zur Abstimmung sollen folgende Varianten gestellt werden (Quelle: Antrag):

„1: Die 5. Erweiterung des Industriegebiets Klause wird mit sofortiger Wirkung gestoppt und jegliche Planung eingestellt. Der vorhandene Wald bleibt erhalten und das Landschaftsbild wird nicht beeinträchtigt. Der Wohnwert der betroffenen Ortslagen wird weder optisch, noch lärmakustisch, noch durch eine in diesem Zusammenhang zu erwartende höhere Verkehrsbelastung eingeschränkt.

2: Die 5. Erweiterung des Industriegebiets Klause wird fortgeführt, wie geplant. Der vorhandene Wald wird weitestgehend zerstört zugunsten neuer Gewerbeflächen. Der gesetzlich geforderte ökologische Ausgleich wird erbracht. Das Landschaftsbild wird durch bis zu über 20 Meter hohe Gebäude stark beeinträchtigt. Die Natur wird in großem Umfang irreparabel zerstört, damit eine unbekannte Anzahl an Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert bzw. geschaffen wird.“



In der Begründung des Antrags heißt es weiter, dass viele Bürger im Rahmen der Unterschriftensammlung insbesondere „die mangelhafte Transparenz des Verfahrens und die Nichteinbeziehung der Bürgerschaft in den Entscheidungsprozess“ beklagten. Eine Bürgerbefragung, so die Argumentation, könnte hier Abhilfe schaffen und „als Zeichen dafür dienen, dass es Rat und Verwaltung mit einer echten Bürgermitwirkung bei der geplanten Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzeptes ernst meinen.“ In der Interessengemeinschaft sind Bürger aus der Region sowie verschieden Vertreter des NABU und der Grünen aus Lindlar und Engelskirchen vertreten. Nicht verwunderlich ist es daher, dass die Lindlarer Bündnisgrünen ihre Befürwortung für den Antrag bereits bekannt gegeben haben.

Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig bestätigte den Eingang des Antrags: „Ich habe ihn gelesen und an die Fraktionsvorsitzenden weitergeleitet, sodass er in den politischen Gremien diskutiert werden kann“, so der Rathauschef. Darüber, wie der Rat über den Antrag entscheidet und wie eine solche Bürgerbefragung durchgeführt und ausgehen könnte, wollte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht spekulieren. „Zunächst muss man die Beratungen abwarten. Wichtig ist aber, dass der Antrag beraten und diskutiert wird. Dies gibt auch noch mal die Möglichkeit, alle Sachverhalte darzustellen“, so der Bürgermeister.
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